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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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bräuchte.
    „Angel, Racheengel der Vampire, erwache zum Leben!“, rief Mersana und ein Ruck ging durch Angels Leib, doch sie sackte wieder zusammen.
    Warum?
    Nun müsste das Leben wieder allein durch ihren Willen fließen!
    Keinen Rat wissend blickte Mersana auf Angel herab und biss sich in den Finger.
    „Nur ein Tropfen, mehr darf ich dir von meinem ewigen Blut nicht geben.“ Der Tropfen fiel in Zeitlupe zwischen Angels Lippen und wurde sofort über ihre Zunge absorbiert.
    Erneut bäumte sich Angel auf, ihr Körper bebte, zitterte, krampfte, fiel in sich zusammen und endlich hob sich ihr Brustkorb.
     
    Kalte, feuchte Luft füllte ihre Lungen und beim Ausatmen begann ihr Herz, allein zu schlagen, hämmerte überschwänglich gegen ihre Brust. Wieder sog sie die Luft tief runter bis zu ihrem Bauch und machte ihre weißglühenden Augen auf. Keuchend richtete sie sich auf, sah völlig wirr in Mersanas Augen.
    „Beide fühlen es, fühlen dein Leben! Beruhige dich!“
    Und wirklich, ihr erster Gedanke galt Konga und Jack.
     
    Jack kam aus seiner Krümmung auf dem Boden heraus und sein Körper zitterte vor Erschöpfung.
    Sie war wieder da und er konnte es nicht fassen, glaubte an eine Sinnestäuschung, doch Angel lebte. Sie lebte und die Verbindung zu ihm festigte sich mit jedem tiefen Atemzug.
     
    Konga verarbeitete seine Erleichterung anders, er riss die einschneidenden Fesseln los und schlug auf den Baum ein, bis faustgroße blutgetränkte Löcher im Stamm blieben und seine Knochen in den blutenden Händen brachen. Kraftlos fiel er auf seine Knie, atmete wie Angel tief und zuerst hektisch ein, bevor sich sein Atem beruhigte.
    Doch zu dem lösenden Schmerz in seiner Brust kam eine unfassbare weitere Qual in seine Seele, denn er fühlte ihre Liebe zu Jack mit einer Allmacht, die ihn aufschreien ließ. Er sah zum Himmel auf, ließ einen befreienden Schrei aus seiner Kehle entweichen und fasste einen Entschluss ... er gab Angel für Jack auf.
    Endgültig!
     
    Sofort fühlte Angel, da ihr Blut durch seine Adern floss, was Konga dachte, vorhatte und schrie erbärmlich in die Stille.
    Nein, er durfte das nicht tun! Gerade ‚er‘ durfte das nicht, um keinen Preis!
    Niemals sollte er solch einen Entschluss fassen, denn er besaß die Kraft, es durchzuhalten, sie gehörte doch zu ihm!
    „Ich muss zu ihm! Keylan!“, schrie Angel herzzerreißend aus tiefsten seelischen Höllenqualen und wandte sich aus Mersanas Armen.
    „Ich gewähre dir ein paar Augenblicke, denn er braucht dich!“
    Ohne zu denken, rein aus ihrem tiefen Seelenleben für diesen, nein, ihren Krieger, reiste Angel zu dem Baumstamm in ihrer Vision. Sie war so wackelig auf den Beinen, fiel ins Gras und dann wurde es schwarz vor ihren Augen.
    Das war alles zu viel …
    Konga roch sie nicht, weil ihr Blut jetzt einen neuen Duft hatte. Doch er fühlte ihre seelische Nähe, glaubte an eine Sinnestäuschung und drehte suchend seinen Kopf.
    Im Mondlicht sah er ihren nackten blutverschmierten Körper im feuchten Gras liegen.
    „Angel … Liebes?“, flüsterte er und krabbelte mit gebrochen Händen auf sie zu, nahm sie in seine Arme, drückte sie an sich und achtete nicht auf seine vor Schmerzen verkrampften Hände.
    „Verlass mich nicht!“, flüsterte sie, noch bevor sie ihre Augen öffnete.
    „Jack ist nicht hier.“
    „Keylan ... bitte ... lass mich nie allein!“
    Konga schwieg, konnte ihre Worte nicht fassen, sie musste halluzinieren.
    „Keylan ... ich liebe dich! Hörst du? Ich liebe dich ... ich verkrafte deinen Entschluss nicht ... ich werde daran kaputtgehen ... sterben!“ Sie begann zu weinen.
    Überwältigt und der Sprache nicht mächtig, zog Konga sie dichter an sich und lehnte sich mit ihr im Arm an den Stamm, den er vor wenigen Minuten noch durchlöcherte.
    „Angel, mein schlagendes Herz“, schnurrte er sanft und küsste ihren blutdurchtränkten Mund.
    Sie erwiderte seinen liebevollen Kuss und klammerte sich an seinen Arm fest.
    „Er wird es nicht verstehen, keiner wird es!“, flüsterte Konga, streichelte über ihre Wange und senkte seine Lippen wieder auf ihre, musste sie schmecken, bei sich haben.
    Zärtlich schlang Angel ihre Arme um seinen Nacken.
    „Beiß mich! Trink aber nicht mehr als einen Schluck ... nicht mehr, es würde dich zerreißen.“
    Angels Kopf sank zur Seite.
    „Nein, du bist viel zu geschwächt!“
    „Rede nicht, trinke!“, befahl sie leise.
    Kongas Fänge waren schon lange bis zum Anschlag draußen, eigentlich

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