Die Suche nach dem reinen Blut
sorgen. Mir behagt der Gedanke nicht, dass sie irgendwo da draußen liegt und wir sie nicht schützen können.“
„Ihr wird nichts geschehen und nun geht. Terrag steht mit seinen Männern schon auf dem Grundstück dieses Anwesens und auch ihr braucht noch vierundzwanzig Stunden, um die Wandlung zu vervollständigen. Geht beide zurück in sein Verlies und regeneriert euch.“
Mersana ließ den Rucksack von Angel in Jacks Hände gleiten und ging zurück in ihre karge unterirdische Behausung.
Komplett neben der Spur starrte Jack von dem Rucksack in seinen Fingern zu Konga auf und zuckte zusammen, als sich die Klappe mit einem dumpfen Knall über dem Erdloch verschloss.
„Konga, ich pack das nicht! Buddel mich für ein Jahr irgendwo ein!“
„Denk einfach daran, ihr Geist wird dich sicher in diesem Jahr begleiten und nicht von deiner Seite weichen. Und außerdem müssen wir uns jetzt um Terrag kümmern ... lass uns in seinem Schloss anfangen.“
Angel sah, wie die beiden aus dieser verdammten Höhle entschwanden, und fühlte plötzlich einen Sog, der sie hinterher zog.
Terrags Schloss
Jack und Konga landeten im Verlies, doch außerhalb der Gitterstäbe.
„Hirnloses Vorstürmen oder Planung?“, fragte Konga knapp, denn sein Hirn würde sonst in den nächsten Minuten nicht mehr denken können. So frustriert war er schon lange nicht mehr und Terrag war ja in Portugal.
„Ich will und muss hirnlos sein, aber nur hier im Schloss ... warte! Wir haben etwas vergessen und Angel, selbst wenn es ein Jahr ist, sie würde es uns nicht verzeihen ... der Wolf.“
Konga schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Aidan ... aber wird er auf uns hören?“
„Entweder er tut es oder wir müssen ihn töten“, sagte Jack leise.
Das hatte der Wolf nicht verdient, Angels Geist sah von einem zum anderen. ‚Tut ihm nichts‘
,
flehte sie und der Sog packte sie aufs Neue.
Die beiden Vampire kehrten in die Ritenhöhle zurück und sahen sich um. Konga entdeckte durch die mangelnde Beleuchtung nur die Fackeln, die vor dem Altar in der Erde steckten. Er nahm eine und entzündete sie an den Altarkerzen.
Aidan lag etwas abseits, Angels sensibler Geist entdeckte ihn zuerst und hockte sich vor den Wolf.
‚Aidan, mein Kleiner, sei lieb zu den beiden. Sie sorgen für dich, solange ich es nicht kann.‘
Seine Nase kam schnüffelnd hoch, Aidan hob seine Pfote an und einer der Blutkrüge rollte unter seiner Pfote hervor. Er hatte das restliche Blut aufgeleckt und richtete langsam seinen wuchtigen Kopf empor.
Fasziniert starrte Angel in seine leuchtend blauen Augen.
‚Himmel, hoffentlich verkraftest du das!‘
,
dachte sie, da stand der Wolf auf und setzte sich direkt vor Angel hin.
Er ließ keinen Moment seinen Blick aus ihren Augen.
‚Du kannst mich sehen!‘
,
seufzte Angel und kniete sich vor Aidan hin. Er winselte und erregte damit die Aufmerksamkeit der beiden Vampire.
„Was macht er da?“, fragte Jack vorsichtig.
„Er leckt durch die Luft ... oder er sieht mehr als wir und Angels Geist hockt vor ihm“, entfuhr es Konga trocken.
„Ich für meinen Teil glaube an Zweites!“, kommentierte Jack.
Regungslos fixierte Angel die Augen des Wolfes. ‚Schütze für die Dauer eines Jahres meinen Geist und nimm mich in dir auf‘, hauchte Angel ihm zu.
Als ob er jedes ihrer Worte verstand, hob Aidan seinen Fellhintern an und neigte seinen Kopf ohne sie aus den Augen zu lassen. Sein riesiger Wolfskopf nickte einmal, dann öffnete er seinen Rachen. Ein weiterer Sog, den Angel weder einleitete noch steuern konnte, erfasste sie und zog ihren freien Geist in den Wolfskörper ein.
Aidans Geist verband sich mit Angels und überließ ihr die Führung, sie bekam die Kontrolle über seine Seele und über seinen Körper.
‚Himmel, das ist unglaublich!‘, dachte Angel und blickte sich zum ersten Mal mit Wolfsaugen um. Sie sah, wie Konga und Jack sich näherten, und trabte an Jacks Seite. Geräuschlos setzte sie sich an sein Bein und leckte über seine Hand. ‚Hoffentlich begreift er, dass ich, nein, wir ihm nichts tun‘
,
dachte Angel und sah zu Jack auf.
Jack strich vorsichtig über den Wolfskopf. „Ich denke, er weiß, was los ist, und will mit.“
„Und ich denke sogar noch einen Schritt weiter“, flüsterte Konga und kniete sich vor Aidan hin. „Hast du ihren Geist aufgenommen?“, fragte er den Wolf.
Aidan zog seine Lefzen hoch, was wie ein Grinsen
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