Die Suche nach dem reinen Blut
sprach er leise mit dem Gesicht zur Wand. „Ich bin nur nicht der Richtige für dich und du bist viel zu jung.“
„Wer bestimmt das?“, schrie Joyce in Kongas Richtung. „Und warum fickst du dann ausgerechnet mit meiner Mutter? Was hat sie, was mir fehlt? Hätten wir nicht vorher darüber reden können?“ Ihr Blick wechselte flehend von Konga zu Jack.
„Die beiden zieht ihre Vergangenheit zusammen. Beide mussten in ihrem Liebesleben durch die Hölle“, sagte Jack leise.
„Nein!“, dröhnte Konga und ballte mit schmerzverzerrtem Blick seine gebrochene Faust. ‚Ich bin an ihrer Hölle schuld!‘
Jack stand auf und ging zu der Zelle. „Was ist es deiner Meinung nach dann?“
Wie sollte er Jack die Wahrheit erzählen, ohne ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen? Konga rang mit den Worten und kam von der anderen Seite der Zelle auf ihn zu. „Was empfindest du für Angel, und warum?“, fragte er gegen.
„Sie ist mein Leben und ich liebe sie, weil sie so ist, wie sie ist und nichts anderes“, antwortete Jack.
„Nein Jack, so einfach ist es nicht! Sie ist anders ... so einmalig, dass es mir das Herz zerreißt und mir die Luft zum Atmen nimmt. Als sie in der letzten Ritushöhle war und starb, was ist da mit dir passiert?“
Der bloße Gedanke brachte Jack dazu, am ganzen Körper zu zittern. „Ich wollte nicht mehr leben. Als letzten Akt hätte ich Terrag getötet, wegen dem alles begann, und dann hätte ich meinem Leben ein Ende gesetzt.“
„So, und nun fragte Joyce, was mit mir in dieser Nacht los war!“
Neue Gedanken, die Jack nicht ordnen konnte, fluteten seinen Kopf, er wandte sich Joyce zu. Verzweiflung überzog Joyces Gesicht. „Wir haben ihn mit drei Personen daran gehindert, sich seinen verdammten Kurzdolch ins Herz zu jagen. Nach jeder Waffe, die greifbar war, hatte er geschnappt. Wir mussten ihn im Garten an einen Baum ketten, so um sich geschlagen hat er. Keiner kam zu ihm durch.“ Ihr Kopf sank auf ihre Brust und die Tränen flossen. „Sagt mir endlich, was es ist? Ihr würdet beide euer Leben für sie geben ... warum? Sind euch eure Kinder weniger wert als sie?“
„Vergleiche das nicht miteinander! Jede Liebe ist individuell und subjektiv. Für die Kinder bestand bis heute keine direkte Gefahr. Für Angel schon“, antwortete Jack.
„Ja, eine Gefahr, der sie sich selbst ausgesetzt hat!“, grollte Joyce böse weiter. „Ist es das? Imponiert sie euch deshalb so? Ihr könnt nicht zurückstecken und würdet deshalb für sie sterben, um euch zu revanchieren.“
„Da denkst du in eine völlig falsche Richtung. Ich war und bin nicht begeistert darüber, was sie getan hat und in welchem Zustand sie jetzt schwebt. Aber ich konnte sie nicht davon abhalten. Mit Revanche oder Imponiergehabe hat das rein gar nichts zu tun.“
„Dann rede endlich!“, schrie sie Jack an.
„Sie lässt sich völlig fallen, es ist nicht zu beschreiben, was ich empfinde, wenn wir körperlich zusammenkommen“, gestand Jack.
Verhasst blickte Joyce zu Konga rüber. „Es ist der Sex und nichts anderes?“, fragte sie fast hysterisch.
„Nein, das ist das I-Tüpfelchen an ihrer gesamten Person!“, antwortete Konga und wandte sich Joyce zu. „Aber ‚was‘ willst du hören? Alles was wir sagen, wird dir wehtun! Im Übrigen bist du nicht weniger liebenswert. Nur du bist ein ganz anderes Kaliber und ich bin nicht das passende Gegenstück dafür.“
„Aber du liebst mich nicht genug, um meine Mutter zu verlassen. Liebt sie dich auch so stark?“ Ihre Fragen drehten seinen Magen um, Konga guckte hilflos von Jack zu Joyce und nickte.
„Wie kann sie euch beide lieben? Oder wird sie sich für einen von euch beiden entscheiden?“
Angel, niemals, Jack schüttelte den Kopf.
„Wir haben eine ganze Weile gegen unsere Gefühle gekämpft“, gab Konga zu.
„Hast du sie schon vor mir geliebt?“
Die Wahrheit würde ihren Verstand sprengen, Konga wandte sich stumm ab.
„Das ist auch eine Antwort. Was wolltest du dann von mir?“
Ja, was war es? Konga senkte seinen Kopf. „Ich habe dich auf eine andere Art geliebt.“
„Du kannst keine zwei Frauen gleichzeitig lieben! Du musstest eine Entscheidung treffen und Mama wird das auch irgendwann tun!“
„Sie wird keine Entscheidung treffen, aber ich werde das.“
„Du wirst dich für sie entscheiden?“ Joyces Stimme wurde immer leiser, weil sie panische Angst vor der Antwort bekam.
„Ich nehme ihm die Entscheidung ab, denn ich kenne Angel zu
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