Die Suche nach dem reinen Blut
vor die Höhle.
„Warum wollt ihr immer dem Schicksal widersprechen? Ihr könntet ebenso sagen: Warum hat ihre Nase so tief in der Tasche gesteckt? Oder: Warum seid ihr nicht später oder früher zum Weserpark gefahren? Oder, oder, oder. Was wäre wenn? Wollt ihr die Zeit zurückdrehen und es herausfinden?“
Just und aus voller Sehnsucht zu ihr, fiel Konga vor Angel auf die Knie und schlang seine starken Arme um ihre Taille, worauf sie liebevoll durch sein schwarzes Haar kraulte.
„Niemals!“, flüsterten beide mit gesenktem Blick.
„Ihr vergesst das Schicksal auch jedes Mal, wenn ihr an diesen Schlüssel denkt. Jack hat durch Zufall mein Interview gesehen. Auf Mallorca hätte ich auch nur eine Viertelstunde später losfahren können. In LA war ich unterwegs, weil Jo mich genervt hat und in der Klinik hätte der Pfleger auch in einem anderen Zimmer sein können. Soll ich weiter machen?“
Jack griente Konga an. „Wo sie recht hat, hat sie recht!“
Dieser nickte. „Bestimmung!“
Seufzend lächelte Angel ihren beiden Vampire zu. „Richtig, und es hat bisher einem Grund gedient, dem wir uns unterwerfen.“
„Wie lange werden wir dir genügen?“
Erschrocken guckte Angel Jack an. „Was?“
Jack sah Angel in die Augen und sie ihm. Wie kam er überhaupt auf solch eine wertlose Frage?
„Was ist das für eine irrelevante Frage? Ich lebe jetzt und hier mit euch, und daran kann und darf sich nichts ändern, weil ich euch zum Leben und Atmen brauche. Es gibt kein ‚ohne euch‘.“
„Ich ahne, was Jack meint“, brachte Konga ein.
„Ich höre“, grummelte Angel.
„Es ist alles perfekt ... zu perfekt.“
Nein, er betrachtete alles aus einem zu kleinen Blickwinkel, Angel kaute auf ihrer Unterlippe.
„Nichts ist perfekt! Allein die Tatsache, dass alles um uns herum im Chaos versinken wird, macht dem schon einen Strich durch die Rechnung. Ich kann mit euch nicht in den Urlaub fahren. Wir können noch nicht einmal gefahrlos durch eine Stadt gehen. Auch die Tatsache, dass Joyce bei Terrag ‚was weiß ich‘ durchmachen muss. Egal, wie durchgeknallt sie ist, sie bleibt meine Tochter und von unseren Kindern fange ich gar nicht erst an.“
Grübelnd und stumm stand Jack auf, blickte in den sibirischen Wald. „Na gut, nicht perfekt.“
„Jack, das Leben ist nie perfekt.“
Konga kam hinter Angel und legte seine Arme um ihre Hüfte und vergrub seine Nase tief in ihrem schweißfeuchten Haar.
„Aber du bist perfekt“, brummte er und küsste ihren Hals.
„Nein, ihr beide seid meine Helden und jetzt auf nach Schottland.“
Müßig trat Jack vor Angel und drückte ihr einen Kuss auf die Nase. „Vorher liefern wir aber die Fahrzeuge zu Hause ab.“
Jack sah nach oben und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Konga erging es nicht anders, doch er bekam dabei wiederholt eine Gänsehaut.
„Du musst einen Schutzengel haben, der sein Handwerk versteht“, grübelte Jack, sah Angel und dann Aidan an.
„Na ja, ich hab schon noch mitbekommen, wie meine Knochen zersplittert sind. Auch Aidan hat unglaublich gelitten.“
„Mir wird schlecht, wenn ich da hochguck“, grummelte Konga und sah sich lieber auf dem Boden um. Die leeren Blutbeutel lagen noch da, wo Angel sie mit Aidan getrunken hatten.
„Was mich bloß irre macht, ist die Tatsache, ich habe geglaubt, hier nur ein paar Stunden verbracht zu haben.“
„Nee Schätzchen, Wochen. Du warst an die sechs Wochen hier.“ Jack reichte Angel sein Handgelenk und drehte ihr die Innenseite zu.
„Woher weißt du, dass ich Hunger habe?“
„Du guckst so gierig.“
„Ach, ich könnte ja auch gierig gucken und was Anderes meinen“, schmollte Angel, griff nach Jacks Hand, biss zu.
„Sicher Schätzchen, sicher.“
Sie warteten ab, bis Angel fertig war, und folgten ihr in die unterirdischen Kammern. Angel beendete ihre Führung neben dem Altar und holte die Kartenteile heraus. Auch Aidan wurde von seinen Erinnerungen eingeholt, er verkrümelte sich an seinen alten Platz und begann unruhig zu zittern.
Intuitiv roch Angel die Furcht des Wolfes, überließ den Vampiren die Kartenteile und ging zu ihm. „Hey Aidan, alles ist gut. Wir bleiben heute nicht lange.“ Sie sah zu Konga rüber, der einen Rucksack mit Blutreserven dabei hatte. „Konga, wirf mir mal zwei Beutel rüber.“
Als wäre es sein Letztes für lange Zeit, schluckte Aidan gierig das herauslaufende Blut.
Konga kam zu Angel rüber und hockte sich neben beide. „Wie
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