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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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nach mir, wäre ich noch dort.«
    Duncan nickte verständnisvoll und wollte gerade etwas erwidern, als sie ein entferntes Grollen vernahmen.
    »Was zum Henker ist das jetzt wieder?«, fragte Aeneas stirnrunzelnd. Er hätte an seine Schützlinge denken sollen.

    Erma und Lennart waren in der Kleiderkammer und die Jugendlichen schmiedeten Pläne, wie sie den Planeten retten wollten.
    Kaum hatten sie das Heulen der Wölfe gehört, als auch schon alle aufsprangen, ihre Waffen griffen und hinaus stürmten.
    Sie trafen schnell auf die Bestien.
    Adrian und Gerrit griffen umgehend mit Schwertern an. Erik hielt seine Keule kampfbereit in der Hand, konnte aber wegen der Enge des Gangs kaum ins Kampfgeschehen eingreifen.
    »Wir wechseln uns vorn ab!«, brüllte er Adrian deshalb zu.
    Der erwiderte keuchend: »Die haben so lange Arme. Man kommt gar nicht ran.«
    In der Tat mussten die Kämpfer sich mehr vor den großen Äxten der Kreaturen in Sicherheit bringen, als dass sie selbst angreifen konnten.
    Anna schrie hinter ihnen: »Machen wir es anders. Runter!«
    Sämtlich gingen sie umgehend auf Tauchstation.
    Adrian warnte dabei: »Kein Feuer, Anna!«
    Doch die Warnung kam zu spät. Rotzüngelnde Flammen erschienen vor ihnen und breiteten sich rasend schnell aus. Der Gang wurde zu einem einzigen Flammenmeer. Aber das Feuer bedrohte nicht nur die Wölfe. Die Jugendlichen mussten jetzt ebenso vor der tosenden Feuersbrunst davon rennen wie ihre Feinde. In wilder Panik hasteten sie den Gang zurück. Lautes Knistern und Prasseln verfolgte sie.
    »Und ich sag noch: kein Feuer! Bist du bekloppt? In so ‘nem engen Gang«, brüllte Adrian aufgebracht.
    Erik warf über die Schulter einen Blick zurück und wünschte sofort, er hätte es nicht getan. Das Feuer hatte sie fast erreicht. Wild züngelten die Flammen und fraßen sich durch den Tunnel. Wenn jetzt einer stürzte, war alles vorbei. »Wasser!«, brüllte er laut. »Wasser!«
    Fast im selben Moment hörte er ein ohrenbetäubendes Zischen. Zeit, sich umzublicken, blieb ihm nicht mehr. Wassermassen rissen ihn schon von den Beinen, umtosten ihn und wirbelten ihn davon. Er hörte jemanden aufschreien, dann war nur noch Wasser da, unter ihm und über ihm. Er versuchte, sich wieder an die Oberfläche zu kämpfen. Nur, wo war sie? Er sah nur Dunkelheit um sich herum, jede Orientierungsmöglichkeit fehlte. Der reißende Strom zerrte ihn unbarmherzig mit sich. Der Gang führte offensichtlich steiler in die Tiefe, denn die Strömung wurde immer stärker. Er glaubte, seine Lungen würden platzen, wurde kurz an die Oberfläche gewirbelt, japste nach Luft und wurde weiter mitgerissen. Seine Schulter stieß schmerzhaft an die Höhlenwand. Er schluckte Wasser und wurde erneut an die Oberfläche gedrückt. Würgend konnte er einmal kurz Luft holen, dann war er wieder unter Wasser. Ein Körper stieß gegen ihn, dann schrammte sein Kopf an der Höhlenwand entlang. Er konnte nicht mehr anders. Er öffnete den Mund, schluckte Wasser und stürzte.
    Sie hatten den tiefsten Punkt der Höhle erreicht: eine große Höhle, in der die Rhan brennbares Material abbauten. Das Wasser ergoss sich in freiem Fall in diese Höhle und warf am Boden angekommen seine Gefangenen gegen die Felsenwände.
    Erik brauchte etliche Minuten, um wieder ruhig durchatmen zu können. Er spuckte Wasser und würgte zum Gotterbarmen. Neben ihm husteten und prusteten seine Freunde.
    Adrian keuchte atemlos: »Ich kündige mit sofortiger Wirkung meine Mitgliedschaft in der Magierliga. Unsere Magier sind doch nicht ganz dicht.«
    »Das mit dem Feuer tut mir leid. Es war ein bisschen viel«, erklärte Anna mit dünner Stimme und würgte erneut.
    »Mir auch ... das mit dem Wasser. War auch ein bisschen viel«, fügte Erik betreten hinzu und versuchte, seine schlotternden Glieder zu sortieren.
    »Ha!«, schimpfte Adrian wild. »Das steht bestimmt mal auf unseren Grabsteinen: Es tat ihnen leid, war nur ein bisschen viel.«
    »Was willst du eigentlich? Wir wollten ... Hitze und ... ans Meer«, brachte Holly, unterbrochen von Hustenanfällen, hervor. »Das war Santorino in Kurzform.«
    »Sag lieber nichts mehr«, bat Gerrit bibbernd. »Wenn die beiden auch noch an Strand denken, graben wir uns gleich aus tonnenweise Sand heraus. Das wird mir dann wirklich ein bisschen viel.«
    Lennart kam gerade atemlos in die Höhle gerannt und fand seine Mannschaft nass, zitternd, verschrammt und schallend lachend vor. In stummer Verzweiflung schüttelte er

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