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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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aus. »Himmel, Duncan! Bei diesem Kampf kann es unmöglich auf ein paar halbausgebildete Jungmagier ankommen. Sie schicken sie höchstwahrscheinlich in den Tod! Können Sie das verantworten?«
    Er sah beschwörend seinen Begleiter an, doch der zuckte die Achseln. »Ich habe bereits erklärt, niemanden zu zwingen. Sie können selbst entscheiden, ob sie bleiben oder nicht.«
    Aeneas stöhnte unwillig auf »Jetzt tun Sie nicht so! Sie wissen genau, dass sie bleiben werden, wenn Sie sie nicht wegschicken, weil sie noch nicht einmal annähernd erahnen, was sie erwartet.«
    Duncan nickte. »Wissen Sie, Aeneas, mir ist bereits klar geworden, dass es einen großen Unterschied zwischen uns beiden gibt. Mein Handeln wird von meinem Geist bestimmt, Sie lassen sich von Ihrem Gefühl leiten. In unserer Position ist gerade Gefühl aber nicht immer gefragt. Wir müssen hin und wieder hart sein gegen uns und gegen unsere Untergebenen.«
    »Sehen Sie jugendliche Rhan als Untergebene an?«, fragte sein Begleiter überrascht.
    »Als was sollte ich sie denn sonst betrachten?« Der Ältere schien noch überraschter als sein Gegenüber.
    »Als Schutzbefohlene«, kam dessen prompte Antwort.
    »Sie sind zu weich. Sentimentalität passt nicht zu den Aufgaben eines Ringlords. Die eiserne Disziplin, die wir uns selbst abverlangen, müssen wir hin und wieder auch von anderen erwarten, wenn es die Situation erfordert. Die Kinder wissen, worum es geht, und werden bleiben wollen, um die Zukunft dieses Planeten zu sichern.«
    »Mir kommt es vor allem darauf an, dass sie selbst noch eine Zukunft haben. Sie sind viel zu jung und dürfen nicht in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen werden. Lassen Sie mich wenigstens mit ihnen reden!«
    Duncan betrachtete sein Gegenüber längere Zeit. »Sie glauben, das würde etwas nützen? Ob Sie sich da nicht irren? Die hiesigen Rhan respektieren und fürchten mich und sie würden sofort gehen, wenn ich sie ließe. Erik und seine Freunde werden aber auch bleiben, nur weil Sie bleiben, und sie werden nicht einmal wissen, dass sie letztlich auch wegen ihrer Freundschaft zu Ihnen gar keine Wahl hatten.«
    Aeneas dachte darüber nach. Vielleicht hatte Duncan gar nicht so Unrecht. Er wollte etwas erwidern, wurde jedoch durch einen hereinstürmenden Rhan davon abgehalten. »Feinde im D-Trakt! Überall sind Wölfe. Sie dringen in den inneren Bereich ein.«

    Die Ringlords rannten schon hinaus.
    Duncan brüllte: »Die Gänge hier werden selten benutzt und sind nicht ausreichend gesichert. Wir sollten also auf Zauber verzichten, bevor sie einstürzen. Haben Sie eine Waffe?«
    »Ja!« Sein Kollege hielt bereits sein Schwert in der Hand.
    Sie mussten nur dem Geheule entgegenlaufen und stießen innerhalb kürzester Zeit auf Karons Züchtung. Einige Rhan versuchten schon verzweifelt, die Wölfe mit Schwertern zurückzutreiben.
    Duncan schrie ihnen zu, sie sollten verschwinden und die anderen Eingänge kontrollieren, und wollte sich auf die Eindringlinge stürzen, wurde aber von Aeneas am Arm zurückgerissen. »Das sind viel zu viele. Ich bin im Vollbesitz meiner Kräfte und will hier nicht bis morgen früh kämpfen.«
    Bei diesen Worten vollführte er eine einzige wegwerfende Handbewegung, und wie Dominosteine und ohne jeden Laut kippten die Bestien nach hinten um. »Hält der ungesicherte Gang schlafende Wölfe aus?«, fragte der Ringlord mit leichtem Grinsen.
    »Donnerwetter!«, gab Duncan beeindruckt zurück. »Ich glaube fast, wir haben doch noch eine reelle Chance. Mentale Massenzauber sind mir nie gelungen. Ich kenne auch nur wenige, die diese Magie beherrschen.«
    »Nun kriegen Sie mal keine Angst und vergessen Sie die Hypnose der Schwarzmagier! Ich wurde von meiner Großmutter unterrichtet«, erklärte Aeneas nüchtern. »Ihre Ausbildung war ... umfassend.«
    »Knüppelhart, was?«, fragte von Gandar. »Ich bin der Ehrwürdigen Mutter Oberin zu meiner größten Freude nur selten begegnet, bekam aber jedes Mal weiche Knie«, gab er unumwunden zu. »Sie haben meine Bewunderung allein dafür, dass Sie einen längeren Aufenthalt bei ihr durchgehalten haben.«
    Sein Kollege verzog das Gesicht zu einer kläglichen Miene. »Sparen Sie sich Ihre Bewunderung! Ich habe nicht freiwillig durchgehalten und weiß gar nicht mehr, wie oft ich ausgerissen bin. Leider hat sie mich immer wieder eingefangen, bis ich endlich zu den Schattenkriegern fliehen konnte. Zumindest dahin reichte selbst ihr langer Arm nicht. Ginge es

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