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Die Suche

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Titel: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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kindlich wirkende Gesicht zu Brei geschlagen. Marcus zog die Brauen zusammen, sein fein geschwungener Mund kräuselte sich zu einem Lächeln.
   „Ich zeige dir, wo der Ring ist", sagte Adam. "Unter meinen Bedingungen. Hol Alexa und folge mir. Deine Bodyguards bleiben im Auto.“ Hoffentlich bemerkte Marcus nicht seine Nervosität.Tatsächlich dachte er nach. Er rieb sich über das Kinn, zuckte mit den Schultern und drehte sich zum Wagen. Adam blieb stehen. Sein Blick folgte ihm. Leise stieß er die angehaltene Luft aus, rollte mit den Schultern, versuchte, seine innere Anspannung zu lösen. Der Wind und der Regen nahmen zu. Auch wenn Kälte Adam schon seit hunderten von Jahren nichts mehr anhaben konnte, war England einfach nicht sein Land. Zu düster, zu trübe.
   Marcus redete inzwischen auf die Insassen im Wagen ein. Schließlich stieg einer von ihnen aus, streckte seine Muskeln, beugte sich zur Tür und half der Geisel aus dem Auto. Sie hielt sich wackelig an ihm fest, sah sich suchend um, aber die Innenbeleuchtung des Wagens reichte für sie nicht aus, um Adam wahrzunehmen. Doch er konnte sie sehen. Und bei Gott. Sie sah nicht gut aus. Ihr Gesicht war geschwollen, getrocknetes Blut klebte  ihr an Wangen, Kinn und Stirn. Der Pullover hing schwer an ihr hinab, die Beine zitterten und ihre Hand hielt sie vorsichtig zur Brust. Wut flammte in ihm hoch. Was hatte dieser Scheißkerl mit ihr gemacht? Ehe er sich selbst bremsen konnte, hatte er die Distanz mit einigen großen Sprüngen überbrückt. Alexa quietschte erschrocken auf und zuckte zurück, sodass sie gegen das Auto prallte. Mit einer galanten Drehung war Marcus vor ihr.
   „Na, na. Liebster Adam. Noch immer so ungestüm? Ware gegen Ware. Das ist der Sinn und Zweck eines Austauschs. Oder soll ich Utz hinzu bitten, damit er dir noch ein paar Argumente unterbreitet?“ Adam ballte die Fäuste und löste sie gleich wieder. Er bemühte sich, unter Marcus' abschätzigem Blick ruhig zu bleiben.
   „Folgt mir", sagte er. "Ach ja, noch etwas. Deine Jungs kann ich aus fünf Metern Entfernung riechen, wie du sicherlich weißt. Wenn sie uns verfolgen, bin ich weg, und du wirst nie erfahren, wo ich den Ring gebunkert habe.“ Gespielt locker wandte er sich zum Gehen, passierte das Haus und hoffte inständig, dass Marcus weiterhin zu gierig war, um die Regeln zu hinterfragen. Marcus folgte schweigend. Alexa schleifte er mit sich, das hörte Adam an ihren stolpernden Schritten. Sie stank nach Blut, Urin und Angstschweiß. Aber immerhin war sie am Leben.
    Es war noch ein weiter Weg, der sie zu dritt vorerst über den ebenen Feldweg führte. Links von ihnen tauchte dichter Laubwald auf, rechts freies Ackerland, über das der Wind fegte. Die Blätter raschelten. Unter normalen Umständen hätte es Adam beruhigt, doch jetzt musste er sich bemühen, nicht in jedem Geräusch des Waldes das Nahen eines Angreifers zu hören. Er witterte, doch der Geruch der beiden Muskeltypen lag hier nur noch als feine Spur in der Luft, die zurück zum Auto wies.
    An einer Rechtsbiegung verließ Adam den Weg und  lief direkt in den Wald. Das Gelände war unwegsam, felsig und voller umgestürzter Bäume. Hinter sich hörte er, wie Alexa zu schnaufen anfing. Der feuchte, bittere Geruch des Waldbodens füllte Adams Nase und überdeckte die Geruchsspuren der Muskeltypen.
    Schließlich erreichte Adam mit seiner Begleitung das Ufer eines kleinen Sees. Kurz nach ihm betrat auch Marcus mit Alexa das Uferstück.
   „Nun? Wo ist er?“ Wie Adam vermutet hatte, war Marcus' Gier so groß, dass er sogar seine Geisel losließ, und sich zweifelnd umsah. Ein eiskalter Windstoß fegte zwischen den Bäumen hindurch und ließ Adam trotz seiner Werwolfsnatur erschauern. Oder vielleicht war es nur der Stress? Man sah es ihm nicht an, aber er wurde nicht jünger. 
   Adam strich sich die Haare aus dem Gesicht und bedeutete Alexa, sich langsam zu entfernen. Seine Hände waren tief in die Hosentaschen vergraben. Adam durfte jetzt keine Zeit verlieren. Während Alexa versuchte, sich unauffällig aus der Schusslinie zu bringen,  starrte Marcus ihn herausfordernd und erwartungsvoll an. Adam holte den Ring aus der Tasche, hielt ihn zwischen Zeigefinger und Daumen. Der Stein, der in einem vergoldeten Rosenblatt eingebettet war, graviert mit dem Zeichen der Unendlichkeit, wog schwerer, als er aussah. Marcus machte einen Schritt auf Adam zu. Gier leuchtete aus seinen Augen. Er streckte die Hand

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