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Die Suche

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Titel: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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   „Ich glaube, wir beide haben einen Moment Zeit, Riley. Und ich würde gerne so viel erfahren wie möglich.“ Früher lasse ich dich nicht in Ruhe, fügte ich in Gedanken hinzu. Er räusperte sich. „Was möchtest du genau wissen, Anna? Es war doch klar, dass wir früher oder später zusammenarbeiten würden. Die Wulfen und die Hohepriester mit ihrer Magie… und wir. Wir verfolgen das gleiche Ziel: Die Geheimhaltung eurer Existenz.“ Riley setzte die Basecap ab und warf sie auf den Beifahrersitz. Nachdenklich brütete ich über seine Worte. Es war eine logische Konsequenz, da musste ich ihm Recht geben. In mir drängten sich weitere Fragen auf.
   „Seit wann arbeitet ihr zusammen?“
   „Seit den Dreißigerjahren. Die Wolfsplage wurde enorm, sie haben sich unter den Nazis richtig wohl gefühlt. Was glaubst du, warum es gegen Ende des Krieges sogar eine Operation Werwolf gab? Die Werwölfe waren der letzte verzweifelte Versuch der Nazis, den Krieg noch zu ihren Gunsten zu drehen. Fünfundvierzig, als Hitler endlich tot war, bat uns ein Wulfen um Hilfe. Der Krieg war verloren, aber die Werwölfe waren noch am Leben und ließen ihre Wut an den Besatzern aus ... und hungrig waren sie auch. Die Wulfen erklärten uns die Unterschiede, übergaben uns einen besonderen Stein …“ Offensichtlich zweifelte er, wie viel er mir verraten dürfe und unterbrach sich. 
   „Und?“, bohrte ich nach.
   „Wir arbeiten seitdem zusammen“, antwortete er, ohne weiter darauf einzugehen.  „Soviel ich weiß, wird ein Wulfen aus Deutschland auf dem Landsitz sein. Er wird dir sicherlich mehr Details erzählen können.“ Riley wich mir aus, aber ich hatte eine weitere interessante Spur gewittert. Ein deutscher Wulfen?
   „Weiblich oder männlich? Und wird die Hohepriesterin auch da sein?“ Meine Aufregung wuchs. Ich hatte Imagina so lange nicht gesehen. Rileys Blick traf mich erneut im Rückspiegel. Um seine Augen bildeten sich Lachfältchen. „Es ist keine Hohepriesterin. Und ich weiß nur, dass ein Wulfen angereist ist. Und dass er aus Deutschland kommt. Ich habe nicht gefragt, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Und jetzt lass mich bitte fahren. Ich habe eine Schicht im Krankenhaus hinter mir und bin nicht mehr ganz frisch. Ich will nicht, dass diese Reise vorzeitig an einem Baum endet." Vorerst resigniert hörte ich mit der Fragerei auf. Langsam wurde ich müde, obwohl die Wölfin in mir hellwach war und seit einigen Stunden immer wieder nach draußen wollte. Sie zurückzuhalten, wurde anstrengend und ich schloss für einen Moment die Augen.
    Der Schlaf, der mich schließlich ereilte, bescherte mir einen Traum. Ich tollte mit Sam zusammen auf einer saftig grünen Wiese. Er war nackt, ich ein Wolf. Er spurtete voraus, seine Füße versanken im Gras, hinterließen einen Abdruck. Ich rannte ihm hinterher, lachte und genoss unsere Zweisamkeit. Die Sonne schien warm und angenehm auf meinen Pelz. Sam drehte sich immer wieder zu mir, lachte ausgelassen und forderte mich zum Spielen auf. Plötzlich war da ein düsterer Wald. Ein Wind, den ich auf meiner Wiese nicht spürte, riss an den Zweigen und ließ die Blätter rauschen. Ich wusste, wenn wir in diesen Wald gingen, wären wir verloren. Verzweifelt versuchte ich, Sam zu warnen, aber die Wölfin konnte nicht sprechen. So knurrte und jaulte ich mit wachsender Dringlichkeit. aber Sam grinste nur, zwinkerte mir zu und sprang über einen dicken Ast in das düstere Gelände hinein. Ich hechtete ihm hinterher, doch so schnell ich auch lief, der Eingang zum Wald blieb in weiter Ferne. Wie ein Fließband trug mich die Wiese vom Waldrand fort, so sehr ich auch rannte. Ich ahnte, dass Sam etwas Schreckliches zustoßen würde.  Ich fühlte mich hilflos, ein dicker Knoten schnürte meinen Hals zu, ich konnte nicht mehr schlucken, nicht mehr atmen. Wie ein Fisch, dessen letzten Sekunden an der Luft schlugen, so fühlte ich mich. Sein Schrei drang mir bis ins Mark. Ich wollte mich wandeln, in der Hoffnung, ich könnte ihm in meiner menschlichen Gestalt zur Hilfe eilen. Doch die Wölfin stellte ihre Haare auf, ließ die Wandlung nicht zu. Dann trat Marcus aus den Schatten des Waldes in das gleißende Sonnenlicht und ich schrie, als ich fassungslos auf seine Hand starrte: Er hatte seine Finger tief in Sams Haaren vergraben. Sein Kopf baumelte leblos in seiner Hand.
     Mit einem Schrei fuhr ich hoch und riss die Arme nach

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