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Die Suche

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Titel: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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bemerken.
   "Was soll das werden? Eine weitere Geiselnahme?" Ich trat auf Adam zu, und er knurrte mich an und schnappte in meine Richtung. Ich blieb ruhig und vermied es, ihn anzustarren.
   "Sie hat genug durchgemacht, meinst du nicht? Du machst ihr Angst. Lass sie doch zur Ruhe kommen." Das Farbspiel seiner Iris flackerte von Braun zu grün, bis sie vollständig braun war. Seine Arme lockerten sich, ich atmete erleichtert auf und trat neben Sam.
   „Alles okay?“, raunte ich ihm zu, der immer noch fassungslos neben mir stand.
   „Ja … nein ... ich meine, was zum Teufel war los?“
   „Er war kurz davor, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Und ich habe keinen blassen Schimmer, warum.“ Wann verwandelten sich Werwölfe? Wenn sie gereizt und verärgert waren. Konnte man hier ausschließen. Wenn der Blutdurst sie überkam. Danach hatte Adam in den letzten Stunden nicht ausgesehen, er hatte vielmehr gefasst und kontrolliert gewirkt. Gruppendynamik - fiel weg. Revierverhalten? Nicht hier. Schutzverhalten?
    Hatte er versucht, Alexa zu beschützen? Sie für sich zu beanspruchen? Aber warum? Was war passiert während der Fahrt?
     ***
     Adam folgte den anderen ins Kellergeschoss, blieb auf der letzten Stufe stehen und ließ Jo an sich vorbei. Noch immer zitterte Alexa in seinen Armen. Und noch immer war auch er selbst überrascht von seinem eigenen Verhalten. Am liebsten hätte er Alexa gepackt und wäre mit ihr in den Wäldern verschwunden. Seine Beute. Niemand durfte seine Beute anfassen. Schon gar nicht Sam, der diese Mischung aus Freude, Erleichterung und schlechtem Gewissen verströmt hatte wie eine stinkende Wolke. Sam und Alexa. Er spürte ihre Vertrautheit. Aber Adam hatte sie gerettet. Ginge es nach den anderen, befände sie sich immer noch in Marcus' schmierigen Händen. Es war Adams Aufgabe, sich auch weiter um sie zu kümmern. War es so? Der einzige Grund? Ein Knoten bildete sich in seinem Magen, als er an Jos erschrockenen Gesichtsausdruck dachte. Er hatte ihn lediglich beruhigen wollen, und Adam hatte ihm einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Plötzlich wollte er dieses Menschenkind so schnell wie möglich loswerden. Er hatte Alexa wieder zurück gebracht. Seine Arbeit war getan. Er musste weg von hier, damit er sofort damit beginnen konnte, ihren Geruch zu vergessen. Doch je intensiver er darüber nachdachte, desto enger umklammerte er sie. Drückte sie an sich, legte eine Hand auf ihren Rücken, fühlte die Wärme, die von ihr ausging. Er spürte ihr Herz, das zu fest gegen seine Brust schlug und viel zu laut in seinen Ohren widerhallte.
   „Adam! Lass mich runter, du tust mir weh!“
   Er musste sie loswerden … wollte raus hier ... rennen ... heulen... 
   Doch alles was er tat, war, sich zu entschuldigen. „Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst einjagen.“ Mit ihren großen, runden Augen blickte Alexa ihn an. Auch wenn der schillernde, blaue Fleck ihre gesamte oberste Gesichtshälfte verunstaltete, das getrocknete Blut von ihren Wangen bröselte, war Adam doch fasziniert von der Intimität ihres Körpers, der warm und schwer in seinen Armen lag. Einer Nähe, die er seit mehr als 400 Jahren nicht gespürt hatte. Seine Mutter war die letzte Frau gewesen, die ihn hatte anfassen dürfen. 
   „Ich habe keine Angst. Jetzt nicht mehr.“ Ihre Stimme klang kratzig und sie schien selbst darüber überrascht. Für einen Augenblick sah Adam auf sie hinunter, spürte ihre rundlichen Formen, ihre Wärme an seinem Körper, die Brust, die bei jedem Atemzug die seine berührte. Sie war so weich. So zart. Und sie roch so gut. Unter den hässlichen  Ausdünstungen der letzten Tage lag ein feiner Duft im Hintergrund. Ihre eigentliche Note: Zimt, Koriander und noch etwas, das ihn an Weihnachten erinnerte. 
   „Wir müssen dich untersuchen lassen, Alexa“, sagte er hastig und setzte sich wieder in Bewegung. Jo stand bereits an einer geöffneten Tür zu seiner Rechten. Er wich seinem Blick aus, trug Alexa in ein Zimmer, das wie ein Untersuchungszimmer im Krankenhaus aussah, voller medizinischer Geräte, die durch gläserne Wände voneinander abgeteilt waren. Ganz hinten in der rechten Ecke stand ein Krankenhausbett, an dessen Kopfende ein Monitor hing, der die gesamte Wand einnahm.
   „Bitte auf die Untersuchungsliege. Danke, Adam. Ich bin Dr. Paul Wiznowsky, das ist Riley Miles, verantwortlich für die Venatio in England, Schottland, Irland.“ Adam nickte den

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