Die Suche
nickte, streichelte mein Gesicht bis hinab zur Kuhle an meiner Kehle, die undeutlich zu erkennen war. Niemals zuvor war ich so erregt wie in diesem Augenblick. Ich teilte einen besonderen Moment mit Sam. Und ich würde es nie vergessen, was in diesen Morgenstunden zwischen uns passierte. Ich schlug die Augen nieder, beugte mich nach vorne, setzte meine Hände auf den kalten Boden und ließ die Wölfin raus. Wie ein Welpe sprang ich um Sams Beine. Ich fühlte mich glücklich und frei wie nie zuvor. Sam kniete sich zu mir hinab, hob die Hand. Vorsichtig.
„Darf ich dich streicheln?“ Ich knurrte zustimmend. Sachte legte er seine Hand auf meinen Kopf, wanderte zu meinen Ohren und kraulte sie. Ich senkte den Kopf und legte die Schnauze auf seine Beine. Als er aufhörte, drückte ich mich gegen ihn, suchte seine Hand und leckte darüber.
„Okay, ich mach ja schon weiter“, lachte er, streichelte über meinen Nacken. Er schmiegte seine Wange an meinen Kopf, gab mir einen Kuss auf mein Fell.
„Es ist ungewöhnlich. Aber ich mag es und könnte mich daran gewöhnen. Und du bist eine wunderschöne Wölfin.“
Seine Schmeicheleien gefielen mir, trotzdem wollte ich rennen. Ich sprang auf, biss spielerisch in den Ärmel seines Shirts und zog daran. Sam verstand. Er nickte mir zu, und wir rannten los. Dabei achtete ich darauf, dass ich ihn nicht abhängte und den Wald nicht verließ. Der Traum, den ich auf der Herfahrt gehabt hatte, lag mir noch in den Knochen und es war zwar abergläubisch, aber ich wollte nichts riskieren.
Auf einem kleinen Hügel machten wir eine Pause und blickten ins Tal hinab. Am Horizont tauchte soeben die Sonne auf. Es war ein wunderschöner Anblick, und ich wandelte mich zurück, um Sams Hand zu nehmen. Dieser Augenblick gehörte uns ganz alleine und niemand würde ihn uns kaputt machen können. So intensiv und nah, und doch hatten wir nicht miteinander geschlafen. Es war eine völlig neue Erfahrung für mich, und für mich der Beweis, dass unsere Beziehung nicht nur aus Sex bestand. Seit 400 Jahren war Sam definitiv der erste Mensch, mit dem ich zusammenbleiben wollte, auch wenn es schmerzlich würde, ihn irgendwann zu verlieren und ohne ihn weiterleben zu müssen. Doch ich musste versuchen, für den Moment dankbar zu sein. Ich kuschelte mich an seine Schulter.
Als wir wieder zurück zum Landsitz kamen, öffnete sich das Tor automatisch.
"Schade", sagte Sam und grinste schief. "Diesmal keine Kletterpartie."
"Soll ich raufklettern und durch die Kamera winken, dass sie das Tor wieder schließen?"
"Ach, du, nee, lass mal. Ein andermal vielleicht."
Hand in Hand gingen wir den Kiesweg entlang zum Haus. Der heutige Tag versprach, kalt und sonnig zu werden. Riley kam uns bereits entgegen. „Guten Morgen. Habt ihr gut geschlafen?“ Er schlüpfte in seine Jacke und öffnete mit der Fernbedienung seinen Audi.
"Geht so", sagte Sam. "Und selbst?"
Riley grinste. "Wie ein Baby. Hör mal, Sam, ich fahre deinen Vater abholen. Es geht ihm besser. Eine Bekannte aus Deutschland ist bei ihm im Krankenhaus. Sie hat uns soeben angerufen. Eine Katja Eyrich."
"Katja ist hier in London? Cool."
"Möchtest du mitkommen?"
Sam zwinkerte müde, rieb sich über die Augen. „Ich glaube, ich lege mich lieber hin. Wenn Katja dabei ist, geht sicher alles in Ordnung. Und ich habe kein Auge zugemacht in dieser Nacht."
Riley nickte verständnisvoll. „Wenn ihr irgendetwas braucht, Rosa kennt ihr ja und Paul ist ebenfalls hiergeblieben. Er wird gleich die Nase von Alexa richten. Rosa assistiert ihm.“ Damit stieg er in den Wagen, hob noch einmal grüßend die Hand und ließ den Motor an. Während Riley vom Hof fuhr, dass der Kies spritzte, ging Sam nach drinnen. Ich gesellte mich zu Jo, der auf einem geflochtenen Terrassensofa saß und rauchte. Ich machte eine Handbewegung zu dem freien Platz neben ihm.
„Darf ich?“ Jo nickte, nahm einen Zug von seiner Zigarette und streifte die Asche in einem kleinen Tonschälchen ab.
„Alles klar? Du wirkst traurig, Jo.“
„Nee, alles gut. Adam ist noch nicht wieder da und … ich … na ja … ist auch egal.“
Ich beugte mich vor, sah ihn eindringlich an. „Jo, ich weiß, wir haben uns lange nicht gesehen ... und damals kannten wir uns nicht besonders gut ... aber trotzdem kannst du alles mit mir besprechen. Also, was ist los?“ Er nahm erneut einen Zug, drückte die halb
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