Die Suche
lautlos durchqueren, ebenso wie Vampire? Oder sich beamen?
Sie spürte, wie hinter ihr die Matratze leicht einsackte. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie drehte sich im Bett und blinzelte.
"Kannst du dich beamen?"
"Wie bitte?"
"Na ja..." Plötzlich kam sie sich blöd vor, aber auch daran begann sie sich zu gewöhnen, wie an ihre gebrochene Nase.
„ Du warst gerade so plötzlich an meinem Bett. Ich habe dich gar nicht kommen hören. Und ... es könnte doch sein, dass ihr, also Werwölfe… äh… ähnlich seid, wie Vampire. Die können sich so blitzschnell und leise bewegen, dass es fast ist, als würde sie sich beamen."
„Vampire?“ Er tat, als müsse er überlegen. Seine Lippen kräuselten sich zu einem umwerfenden Lächeln. „Die gibt es nicht, Alexa. Und leider habe ich auch kein Raumschiff im Orbit. Im Grunde genommen sind wir das, was weitläufig als Vampir betrachtet wird. Nur dass es Mode geworden ist, uns als saubere, kultivierte Wesen darzustellen."
Alexa drehte sich zu ihm und setzte sich vorsichtig auf. „Sauber?“
„Na ja, Werwölfe gelten als schmutzig, monströs, blutrünstig, nicht so elegant und distinguiert wie die blassen, androgynen Blutsauger. Irgendwann wurden die Vampire auch noch romantisch, und viele Frauen wünschten sich einen an ihrer Seite. Damit waren wir abgemeldet. Aber was rede ich hier eigentlich?“ Adam strich sich über die Augen, wollte schon aufstehen, doch sie hielt ihn zurück.
„Warte. Bitte bleib.“
Er schien zu überlegen, hob die Hände, schüttelte dann den Kopf. Es war still im Raum, nur irgendein Gerät summte leise vor sich hin. Ein paar Sonnenstrahlen zwängten sich durch die schmalen Kellerfenster.
„Ich bin verbannt, einer von den Bösen, Alexa“, erklärte er aus heiterem Himmel.
Sie hob eine Augenbraue. „So wie Marcus?“ Adam unterdrückte einen Fluch, sein Gesicht verzerrte sich schmerzlich. „Entschuldige…“ Plötzlich nahm er ihre verletzte Hand in seine. Vorsichtig, sachte, legte sie wieder ab, wohl um ihr nicht wehzutun. Seine Berührung war unglaublich. Der Arm prickelte und ihre Härchen richteten sich auf. In Gedanken fuhr er mit dem Finger über ihren nackten Arm, bis zum Ärmel ihres Nachthemds. Atemlos sah Alexa ihm zu. Die Stellen, die er berührte, loderten auf, schickten heiße Wellen in ihren Bauch.
„Deine Haut ist so weich“, flüsterte er. Sie starrte auf seine vollen Lippen, stellte sich vor, sie würden über ihre Haut gleiten, sie küssen, erforschen und wild von ihrem Mund Besitz ergreifen. Mit jedem Schlag ihres Herzens wollte sie ihn. Jetzt und hier. Sie vermochte nichts zu sagen, aus Angst, ihre Worte würden diesen Moment zerstören. Sehnsucht lag in seinem Blick. Er beugte sich etwas näher zu ihr, berührte ihre Haare, strich darüber und ließ seine Finger über ihren Nacken gleiten.
Alexa atmete tief durch. Das Schmerzmittel zog Schleier durch ihren Kopf, aber sie kämpfte dagegen an. Was hier passierte, war so unglaublich, so einzigartig und unerhört, dass sie keine Sekunde davon verpassen durfte.
Vielleicht war auch alles nur ein Traum. Vielleicht lag sie noch in Narkose, und ihr Unterbewusstsein ließ diesen Film laufen.
Wenn das so war, konnte der nette Arzt ihr gleich noch die Ohren anlegen, die Mandeln rausnehmen und den Blinddarm gleich hinterher.
„Darf ich dich küssen? Nur einmal …“ Da fragte er noch. Alexa legte einen Finger auf seine Lippen. Er rutschte zu ihr, senkte den Kopf über sie. Eine Locke fiel ihm in die Stirn, berührte ihr Gesicht. Seine Haare rochen gut. Alles an ihm roch gut. Alles war einladend und aufregend, sanft und wild zugleich. Langsam nickte sie, und die Locke strich über ihre Nase. Sein Gesicht kam noch näher, er neigte den Kopf und legte die warmen Lippen auf ihre. Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings berührte er sie, und als der Druck zunahm, keuchte sie leise in ihn hinein.
„Oh Gott, Adam.“ Am liebsten hätte sie seinen Nacken umschlungen, ihn an sich gepresst, seinen Körper gespürt, doch der dünne Schlauch an ihrer Hand und die Verletzung an der anderen behinderten sie. Adams Kuss wurde wilder, als er anfing, mit seiner Zunge über ihre Zähne zu streifen, ihre eigene zu umspielen. Auch er atmete schneller, hielt ihren Nacken mit der einen Hand, die andere strich über ihren Brustansatz, schob die Decke nach unten. Es war eine sinnliche Berührung und sie keuchte heftig, ihr Körper vibrierte vor Anspannung.
Plötzlich
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