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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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wenn ich nicht im Haus sein sollte. Hier ist niemand böse, okay? Wir machen uns nur Sorgen um dich, auch wenn dir das nicht begreiflich ist, weil wir dir fremd sind. Das wird sich ändern, wenn du es nur zulässt. Ich muss jetzt los, ich versuche gerade, das Geschäft zum Laufen zu bringen und bin schon ein wenig spät dran. Es hat mich gefreut, dich kennen gelernt zu haben. Wir sehen uns sicher bald wieder.“
    Romy schob Gloria eine ihrer Karten über den Tisch, auf der noch „R & R Associates“ stand. Nach einem letzten aufmunternden Lächeln hatte Romy das Zimmer verlassen, um Nico das Feld zu überlassen. Gloria fühlte sich schon bedrängt genug und hatte jede Menge Informationen erhalten, die sie nun verdauen musste. Neben all dem Blut, das man ihr in den letzten Stunden gespendet hatte.
    Nico legte ihre kleine Hand auf Glorias Unterarm und beugte sich zu ihr rüber.
    „Die Fesseln sollten dich nicht erschrecken. Sie dienen zum Schutz von beiden Beteiligten. Das ist die Standardprozedur, wenn die Zeit drängt. Und natürlich hast du Recht, dass sie nicht auf Bäumen wachsen. Aber es gibt sie… Aber nun ist wirklich genug! Romy hat absolut Recht, du solltest dir das Album in aller Ruhe ansehen. Ich bringe dich nach Hause. Die Adresse haben wir natürlich schon. Diesmal steckt einfache Detektivarbeit dahinter. Immerhin haben dich zwei der Krieger gestern aus dem Krankenhaus geholt und dabei natürlich alle Daten aus dem Computer gelöscht, weil wir schlecht zulassen konnten, dass die Ärzte dort plötzlich mit einer Wunderheilung konfrontiert werden. Komm, wir holen dein Gepäck. Ich fahre dich selbst, dann würde ich mich wohler fühlen, als wenn du ein Taxi nimmst.“
    Nico führte Gloria zurück in das Krankenzimmer, damit sie ihre Sachen packen konnte. Sie spürte genau, dass es sie in den Fingerspitzen kribbelte, das Album endlich anzusehen, so dass sie dafür sogar ihre Angst, Auto zu fahren, überwand.
Sie begleitete Gloria bis zu ihrer Apartmenttür, obwohl sie die leichte Abwehr spürte, doch sie wollte Ray genau beschreiben können, welchen Schutz Gloria benötigen würde.
    „Ich werde jetzt gehen, mach dir keine Sorgen, ich wollte nur wirklich sicher gehen, dass du gut daheim ankommst. Dein Schutz ist schon arrangiert. Du kannst ruhig auf die Straße auch nachts. Es wird immer jemand in deiner Nähe sein. Ruh dich am besten aus. Und… ich denke an dich.“
    Nico sagte nicht mehr. Die Bilder würden schöne Erinnerungen bringen. Von dem Massaker gab es keine Aufnahmen. Gloria würde vielleicht ein bisschen Hoffnung darin finden, dass ihre Eltern ein glückliches Paar gewesen waren. Zudem würde sie dann auch erfahren, dass ihre Tante und ihr Vater viel älter waren, als sie bisher vermutete. Ihre Mutter war als Breed natürlich etwa Mitte zwanzig gewesen. Diese Zahlen würden genauso wenig für Gloria zu glauben sein wie alles andere.
    Nico eilte die Treppen des Apartmentgebäudes runter und blieb dann unschlüssig vor dem Wagen stehen, den sie sich für die Fahrt aus der „zivilen“ Flotte ausgeliehen hatte. Jetzt allein zurück zu fahren, stellte sie wirklich vor eine kleine Herausforderung, die ihren Herzschlag beschleunigte. In Glorias Begleitung hatte sie gar nicht weiter darüber nachgedacht, dass sie eigentlich eine ziemliche Angst vor dem Selberfahren hatte. Sie stieß kurz die angehaltene Luft aus und setzte sich dann hinters Steuer. Sie konnte kaum so große Reden schwingen und von Gloria verlangen, ihre Ängste zu überwinden, wenn sie das nicht selbst tat. Aber sie war mehr als erleichtert, als sie endlich in die Tiefgarage des Eagle Buildings einfahren konnte.
In der Fortress wurde sie schon von Ray erwartet, der sich sofort um die Koordination von Gloria Burtons Schutz kümmern wollte.

    Montag, 13. August; mittags
    Die neue Arbeitswoche begann ohne sie. Gloria hatte es Nico schließlich versprochen. Barb hatte vor einer Stunde angerufen, um sie zu fragen wie es ihr mit dem fiesen grippalen Infekt ging, mit dem Peter sie schließlich krank gemeldet hatte und Gloria hatte ihre Stimme nicht einmal verstellen müssen, um verschnupft oder angeschlagen zu klingen. Jedes Mal, wenn sie das Familienalbum aufschlug, welches Devena Morrigan durch ihren Sohn an sie übergeben hatte, musste Gloria weinen. Das machte eben ein verquollenes Gesicht und eine verstopfte Nase wie bei einem Schnupfen. Eine kleine Lüge mehr machte da auch nichts mehr. Um Barb zu beruhigen, hatte Gloria von einer

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