Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
und hatte auch schon einige einflussreiche Verbündete, die ihr den Weg ebnen konnten. Das war mehr als manch andere Breed besaß. Aber es war schon immer Glorias Anrecht gewesen, so dass es nur gerecht war, wenn sie endlich erhielt, was ihr zustand.
    „Ich werde ein Treffen mit Flavia arrangieren. Es ist bestimmt leichter für dich, wenn jemand dabei ist, den du schon kennst! Ansonsten wird die Übergabe dir unpersönlich und lieblos vorkommen, auch wenn sie nicht so gemeint ist. Es geht dabei um Schmuck und Treuhandpapiere, die einen Fond verwalten, der auf dich überschrieben wird. Und den Schlüssel zu einem Lagerraum. Deine Eltern waren gerade erst in das Haus gezogen und es war nicht vollständig eingerichtet. Die wichtigsten Dinge und einzelne Stücke, die Deirdre am Herzen lagen, habe ich einlagern lassen. Es gibt nicht nur das Album, das ich hier aufbewahrt habe. Aber diese Dinge solltest du dir selbst ansehen und entscheiden, was damit geschehen soll… Damit hast du wohl vorerst genug zu tun. Versuch, einen Happen zu essen. Ich kann dir auch etwas anderes bringen lassen, wenn du Appetit auf etwas Bestimmtes verspürst. Das ist keine Mühe, ich führe den Haushalt nicht allein. Warte einen Moment, ich will nur ein paar Dosen des Mittels für dich abfüllen, damit du es daheim zur Hand hast. Es hat keinerlei Nebenwirkungen, aber du solltest es trotzdem nicht mehr als drei Mal am Tag nehmen. Das müsste vollkommen ausreichen, um deinen Zustand stabil zu halten. Es dauert nicht lange. Ich hatte es schon angesetzt.“
    Morrigan erhob sich vom Sessel und strich Gloria im Vorbeigehen sanft über die Schulter. Sie würden einander bestimmt schnell näher kommen. Vielleicht vertraute ihr Gloria anfänglich nur wegen der Freundschaft zu ihrer Mutter, doch das war ein guter Anfang. Sie hatte die Frau wirklich ins Herz geschlossen und sehr gemocht. Bei Gloria würde es ihr noch viel leichter fallen.
    Es war nicht viel, was sie der Tochter ihrer einstigen Freundin anzubieten hatte, doch mehr als Mathilda bereit gewesen war, ihr zu geben. Wenigstens erhielt Gloria ein paar Erinnerungen. Dinge, die man berühren konnte, die einen Wert für ihre Eltern gehabt hatten. Und wenn es sich dabei nur um altes Geschirr und ein paar Möbel handelte. Ihre alte Babywiege stand auch in dem Lager. Wenn Gloria eines Tages selbst Kinder bekam, dann konnte sie sie in ein Erbstück legen. Morrigans Augen nahmen einen traurigen Glanz an, während sie einige Phiolen abfüllte, da sie daran denken musste, dass in einer Truhe das Hochzeitskleid ihrer Mutter aufbewahrt wurde, das sie nur auf diversen Anproben getragen hatte.
    Vielleicht sollte sie es aus dem Lager entfernen? Wäre das zu viel für Gloria, es ansehen zu müssen?
Morrigan entschied sich dagegen, da sie dem Mädchen versprochen hatte, dass keine Geheimnisse zwischen ihnen stehen würden. Und sie hielt stets ihr Wort. Es würde vielleicht einmal ein großer Trost für Gloria sein, solche Dinge von ihren Eltern zu besitzen, auch wenn sie nichts zurückbringen konnte.

5. Die Rabentante

    Montag, 13. August; abends
    Gloria fühlte sich schon bei weitem kräftiger, als sie in ihre Wohnung zurückkehrte. Diesmal hatte sich der Enforcer an ihrer Seite schon gesprächiger und offener gezeigt. Offenbar hatte sie ihm doch irgendwie klar machen können, dass sie ihm keine Schwierigkeiten machen wollte. Malcolm erzählte ihr schließlich nicht, dass Nicolasa ihm ordentlich ins Gewissen geredet hatte, nachdem er sich leicht ungehalten über Glorias Verhalten zeigte. Jedenfalls verlor er kein Wort mehr darüber, nur Undercover zu arbeiten.
Es war schön bei Mrs. Avery... Morrigan ... gewesen. Gloria hatte ihre Einladung zum Essen angenommen und tatsächlich nicht nur auf ihrem Teller herumgestochert. Sie hatten sich unterhalten und Gloria hatte noch mehr über ihre Eltern erfahren. Über die Umwandlung sprachen sie nicht mehr, was Gloria als sehr angenehm und druckabbauend empfand. Sie würde Morrigan bald wieder besuchen.
    In der Küche stellte sie die kleinen Fläschchen, die Morrigan ihr abgefüllt hatte, auf die Granitarbeitsplatte neben dem Kühlschrank ab. Dabei lächelte sie immer noch. Glücklich und gelöst, als hätte es die Anspannung, die sich am Wochenende in ihr aufgebaut hatte, niemals gegeben.
Als sie sich jedoch umdrehte, erschrak sie bis ins Mark. Das Lächeln gefror und sie wich automatisch so weit zurück, bis sie mit dem Rücken wieder an die Arbeitsplatte stieß und die

Weitere Kostenlose Bücher