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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Gloria hoffentlich lang genug gewürgt. Was konnten diese kleinen Mädchen schon ausrichten? Es waren Kinder. Kinder konnten nicht kämpfen und retten war auch nicht immer ihre Stärke. Ebenso knurrend bleckte sie ihre Fangzähne und schnappte in wütender Geste nach Cats Gesicht, das sie natürlich nicht erreichen konnte.
Ja, es war Peters Blut, das sie getrunken hatte. Das Kind war also nicht nur zum Formwandeln fähig, sondern auch noch blitzgescheit. Mathilda kicherte hämisch.
    „Miststück? Ist es das, was man euch heutzutage in Salamas Gesellschaft lehrt? Schimpfwörter zu benutzen und eure Manieren zu vergessen? Bravo, Liebchen. Bravo.“
    Und gleichzeitig die Bestätigung, dass es ganz sicher kein Fehler gewesen war, die Immaculates zu verlassen. Vor dem Tod hatte sie keine Angst und vor dieser scharfzüngigen Amazone auf ihrem Bauch auch nicht. Wenn dieses rothaarige Früchtchen ihr ein Ende machen wollte, dann sollte sie es tun. Je eher desto besser. Aus der Küche drang ein Röcheln und ein Husten an Mathildas Ohren. Gloria war nicht gestorben. Sie hatte also versagt. Die Augen der Tante glühten ein letztes Mal zornig rot.

    Nico zog indessen die schlaff gewordene Kette von Glorias Hals und prüfte, ob sie allein Atem schöpfen konnte. Gerade mal so, es klang eher wie ein Röcheln, doch sie atmete. Nico seufzte erleichtert auf und warf Cat dann einen schnellen Blick zu, ob sie es mit einer Löwin außer Rand und Band zu tun hatte. Die war dann auch für sie gefährlich, wenn sie in einen Blutrausch verfiel, der Anfänger im Formwandeln viel zu leicht überkam.
    Die grinste hämisch: „Ich hab einen neuen Trick ausprobiert! Wir sind doch zum Training hier, oder nicht? Ich hätte sie auch mental ausschalten können, doch das hätte nur halb so viel Spaß gemacht! Miststück!“ Sie sandte ihrer Gefangenen, die ihr als bequeme Sitzunterlage diente, einen tödlichen Blick zu, den sie nicht sehen konnte, da sie ja mit dem Gesicht auf dem Boden lag.

    „Du meine Güte, was ist denn hier los?!“
Romy war eben hinter ihnen aufgetaucht und starrte doch etwas entsetzt auf die blutende Frau am Boden und dann entdeckte sie Gloria daneben, deren Augen schreckgeweitet aufgerissen waren. Nackte Panik stand darin zu lesen.
Sie gab Nico ein Zeichen, dass sie das Opfer dort wegschaffen sollte, während sie sich selbst um Tante Mathilda kümmerte, wie ihr Cat eben telepathisch mitteilte. Cat zog die Frau mühelos nach oben, indem sie ihr in den lädierten Haarschopf griff und rücksichtslos zerrte, bis Romy ihr die Hände auf den Rücken binden konnte und zwar mit der Waffe, mit der sie ihre Nichte angegriffen hatte.
    Nico legte Gloria vorsichtig auf dem Sofa ab, die aufgrund ihrer Desorientierung nicht ganz verstehen würde, dass sie von ihr getragen worden war. Sie legte ihr die Füße hoch und rannte dann in die Küche, um ein Glas mit Wasser zu füllen, wobei ihr die Phiolen auffielen, die auf der Anrichte lagen. Das musste das Schmerzmittel sein, das Devena Morrigan herstellte und das sie auch in der Fortress zur Behandlung vorrätig hatten. Sehr gut!
Das würde die Schmerzen in Glorias Hals lindern. Nico kippte die Hälfte in das Glas Wasser und begab sich dann wieder an Glorias Seite, wo sie neben ihr in die Hocke ging und ihr dann den Arm unter die Schultern schob, um ihr beim Aufsetzen zu helfen.
    „Hier, Gloria! Trink das! Das wird helfen. Du bist in Sicherheit. Es wird alles wieder gut! Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten“, redete sie beruhigend auf die zitternde, junge Frau ein, die wohl niemals mit einem solchen Angriff von der Frau, die sie zu lieben glaubte, gerechnet hatte. War diese Tante denn vollkommen wahnsinnig geworden, ihre Wut an jemandem auszulassen, der so wehrlos war wie Gloria?!
Nico verstand die Welt nicht mehr. Welchen Grund hatte Mathilda gehabt, ihrer Nichte solche Schmerzen zuzufügen? Reichte es nicht, dass sie vor ein paar Tagen beinahe gestorben war?

    Romy und Cat hatten der Frau unter die Schultern gegriffen und schleiften sie ins Wohnzimmer, wo sie in sicherem Abstand zu Gloria stehen blieben. Mathilda auf Knien, die Schläfe und die Nase blutig, das Blut auf dem Rücken blieb unsichtbar. Sie sah noch einigermaßen vorzeigbar aus. In ihren Schulterblättern steckten noch die Pfeile, die langsam aber sicher mit der heilenden Haut zusammenwuchsen, doch Cat machte keine Anstalten, sie heraus zu ziehen. Noch nicht.

    Gloria zitterte und hustete, als die schmerzstillende

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