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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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dass du es gesagt hast. Lange hättest du das nicht mehr ohne Folgen ertragen.“
Nathan prostete ihm zu, wartete darauf, dass Ron sein Plastikgläschen hob und füllte sie erneut, nachdem sie beide zeitgleich den ersten Schluck geleert hatten.

    Ron nahm das provisorische Glas entgegen und kippte den ersten Drink auf ex. Sie lagerten das höllisch starke Zeug für Notfälle in einem der Schränke und Nico wusste sicher nichts davon, da sie als gute Krankenschwester bestimmt Vorträge über die Wechselwirkungen mit Medikamenten gehalten hätte. Er musste grinsen, weil das Mädchen nach dieser Nacht ihn bestimmt mit anderen Augen sehen würde. Er würde ihr ab jetzt nur schwer Paroli bieten können, da sie seinen Schutzpanzer nun durchdrungen hatte und das konnte man eben nicht rückgängig machen. Es tat ja auch nicht weh, von ihr gemocht zu werden.
    „Auszeit! Vielleicht, und ich betone vielleicht, hast du Recht, Nathan. Allerdings kannst du mir nicht weismachen, dass du Cat in dem Fall irgendwo ausbruchssicher unterbringen kannst. Die Entscheidung überlasse ich dir. Ihre Fähigkeiten, Gefühle und Hunger in Krisenzeiten zu unterdrücken, sind beeindruckend. Für unsere Maßstäbe mag sie unerfahren sein, aber sie war ein schwacher Mensch und hat Aryaner zur Strecke gebracht, das wird sie nicht verlernt haben. Solange sie mit dir auf die Jagd geht, werde ich so tun, als wüsste ich von nichts. Allerdings bleibt das Verbot für Wendy, Romy und Nico bestehen. Dann musst du schon nicht mit deiner Tochter diskutieren…“
    Ron grinste hämisch und prostete Nathan zu, bevor er den zweiten Drink kippte, der ihm angenehm brennend durch die Kehle lief, die sich nicht mehr wund anfühlte. Bei der Nase würde er länger leiden müssen, doch das nahm er gern in Kauf. Er konnte etwas Plasma trinken, auch wenn das nicht optimal war. Im Moment wüsste er niemanden, an den er sich wegen einer kleinen Blutspende wenden würde. Er tat das nie zu Zeiten des Vollmondes, da er großen Gefühlsaufwallungen lieber aus dem Weg ging.

    Nathan schenkte seinem Glas ein ertapptes Grinsen. Natürlich würde er die Löwin nirgends anbinden können. Das Theron ihn da gleich durchschaute, zeugte nur davon, dass sein Anführer zwar so einiges für sich behielt, jedoch deswegen nicht gleich als blöd einzustufen war. Diesen Fehler hätte Jagannatha niemals begangen. Cat war eben anders als die anderen, die ihre Kräfte noch mehr konzentrieren und entfalten mussten. Awendela hatte zwar Erfahrung im Kampf, jedoch längst nicht so ausgefeilte Fähigkeiten wie die Devena. Mit ihr würde er allerdings keineswegs über gewisse Umstände diskutieren. Das tat jetzt ihr Ehemann. Wenn Ash nicht dazu in der Lage war, seine Frau in der gefährlichen Zeit des Mondes ans Haus zu fesseln - dann konnte Nathan auch nichts dafür.
Ron schien es jedenfalls auch mit Humor zu nehmen und die beiden prosteten sich ein weiteres Mal mit dem Schnaps zu.
Das half wenigstens etwas. Sowohl gegen die körperlichen als auch die seelischen Leiden. Ganz heilen würde es aber nichts. Das wussten sie beide.

    Theron wurde schlagartig ernst, streckte die Hand aus und legte sie Nathan schwer auf die Schulter, um dessen Blick zu suchen.
    „Du hättest genauso wenig ein Wort darüber verloren, Jagannatha. Und ich hätte es auch niemals ausgesprochen, wenn Romana die Antworten nicht selbst gesucht hätte. Ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte nicht, dass Malakai auch noch im Leben nach dem Tod verflucht ist…“
    Nathan nickte, er hätte an seiner Stelle genauso gehandelt. Natürlich hätte er das. Und schlimmer noch, er hätte das Leiden von Malakai auf ganz andere, wesentlich uneindeutigere Art beenden können.
"Du hast getan, was er wollte. Letztendlich hast du dich nur verteidigt und wenn es dein Kopf gewesen wäre, dann hätte man Malakai so oder so ein Ende bereitet. Das mit den Kindern konnte niemand wissen. Auch du nicht. Wenn nicht einmal Salama die Vorzeichen und die Prophezeiungen richtig deuten und entschlüsseln konnte, wer dann? Es ist gut, dass auch wir nicht auf alles eine Antwort haben, mein Freund. Letztendlich sind wir alle gleich."
Manchmal klang er zu sehr nach Kirchenmann, aber irgendeine Eigenart musste dieser Beruf ja mit sich bringen.
    Theron lächelte beinahe schmerzlich, soweit es seine von jedermann als kalt eingeschätzten Augen zuließen.
„Du kannst dir den Schock vorstellen, als Nicolasa nach dem Prozess verkündet hat, dass ihr Malakais Geist

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