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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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seine Versprechen ihr gegenüber bisher eingehalten, sie nicht mehr bedrängt und keine gut gemeinten Ratschläge erteilt, die sie beinahe erschlugen. Letztendlich hatte er eingesehen, nicht allwissend zu sein und das ein Kompromiss hin und wieder nicht das Ende der Welt war.
    "Du weißt, dass ich ebenfalls alles mit dir teilen will, nicht wahr?! Du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen und mir deine Sorgen und Ängste anvertrauen kannst. Du weißt, dass ich mich am liebsten gestern schon mit dir verbunden hätte und wie ein Esel darauf warte, dass der Tag kommt, an dem ich mich nicht mehr wie einer benehme. Ich liebe dich, Romy. Ich sage es nicht oft, aber ich bin froh, dich in meinem Leben zu haben. Ich will dich nicht mehr hergeben und nur meine Versprechen dir gegenüber hindern mich daran, Aubrey anzurufen, über deinen Kopf hinweg zu entscheiden, welches Kleid du beim kommenden Vollmond auf unserer Verbindungszeremonie tragen könntest und dann deinen Sophos aus dem Bett zu klingeln, damit er gefälligst die Messer schärft, mit denen er deinen Namen in meine Brust schneidet."
    Ein kleines Lächeln, dann war er augenblicklich wieder ernst. Nur ein Wink von ihr und er würde alles stehen und liegen lassen, nur damit sie wusste, dass sie für ihn an erster Stelle kam und das es ihm wichtig war, wie es ihr ging und wie sie sich fühlte. Zu Anfang mochten seine Präferenzen da anders gelegen haben, doch wie er schon bemerkt hatte, war er bereit dazuzulernen und hoffte insgeheim, dass es seinem Bruder irgendwann genauso gehen würde. Obwohl es bei Theron eher etwas mit zulassen als mit lernen zu tun haben würde.

    Romys Kopf ruckte hoch und sie wurde hellwach, als Rys plötzlich davon anfing, dass ihm mögliche Hochzeitspläne durch den Kopf gegangen waren. Sie löste sich kurz von ihm aber nur, um sich rittlings auf ihn zu setzen, sein Gesicht mit beiden Händen zu umfassen und ihm zurechtweisend in die Augen zu sehen.
    „Wag es ja nicht! Ich meine das mit dem Kleid! Ich glaube, ich schaffe das gerade noch allein, mich an Aubrey zu wenden!“, drohte sie ihm nur halb im Spaß, dann lächelte sie ihn ziemlich verliebt an. Seine Ungeduld war schließlich mehr als schmeichelhaft.
    „Du solltest solche Dinge nicht zum nahenden Vollmond sagen, Rys! Du bist nicht der einzige, der sich darüber Gedanken macht, den anderen zu überrumpeln. Mich sollte diese Sitte mit dem Einritzen des Namens eigentlich abschrecken, aber das tut es nicht. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so blutrünstig werden könnte!“, gestand Romy ihm mit einem schiefen Lächeln.
Rys meinte jedes Wort ernst, er raspelte kein Süßholz, was ihr mehr als unangenehm gewesen wäre. Er sprach die Dinge aus, wie sie waren, das kam ihr sehr entgegen.

    Rys runzelte fragend die Stirn, erst als eine Sekunde darauf ein verliebtes Lächeln und somit Entwarnung folgte, entspannte er sich wieder und lächelte geheimnisvoll wissend und breit zurück.
Wenn es sie dazu brachte, ihm zu glauben, dass er sie liebte und alles für ihr gemeinsames Glück tun würde, würde er noch ganz andere Dinge sagen. Nicht nur bei nahendem Vollmond. Sie dachte also doch darüber nach, sich sobald wie möglich mit ihm zu verbinden. Warum hatte er sich das nicht gleich gedacht. Sie ließ ihn absichtlich schmoren, um zu sehen, ob er sich auch wirklich benehmen konnte. Rys’ Grinsen wurde immer breiter. Doch, sie ließ ihn ganz schön zappeln und ihr Blutdurst war zuweilen nicht von ungefähr. Das gefiel ihm, denn es bewies ihnen beiden über alle Zweifel hinweg, dass sie zueinander gehörten und für die Ewigkeit füreinander bestimmt waren. Sonst würde Romy niemals ihre Deckung fallen lassen. Vollmond allein war keineswegs Schuld daran, wenn sich eine Immaculate vergaß und ihn bis an seine Grenzen forderte. Das hatte etwas mit Empfindungen und Vertrauen zu tun. Sie vertraute ihm, auch wenn einzelne Faktoren sie immer noch daran hinderten, sich jederzeit an seiner Seite fallen zulassen.

    Romy hauchte einen kleinen Kuss auf seinen so oft unnachgiebig verzogenen Mund, bevor sie dann ebenfalls wieder ernst wurde.
„Ich spanne dich nicht auf die Folter, um zu sehen, wie weit ich dich treiben kann. Ich empfinde ganz genau so wie du, Rys. Und die Fahrt nach New Jersey war ein weiterer Schritt auf dich zu, auch wenn es dir nicht so erscheinen mag. Ich möchte die Vergangenheit geklärt wissen. Ich wollte wissen, woher ich komme, um den Weg für die Zukunft bestimmen zu können.

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