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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nicht genau wusste, ob sie ihm gerade eine große Hilfe war. Sie hatte schließlich den Anspruch, ihn glücklich machen zu wollen und das noch bevor sie einer Laune nachgab und ihn überstürzt vor den Altar zerrte.
Sie hatte sich mit ihrem Zögern selbst in diese Lage gebracht, dass sie nun auf ihn zugehen musste, um das zu bekommen, was sie sich jeden Tag mehr wünschte. Da half es nicht, sich zu sagen, dass sie sich noch besser kenne lernen mussten, dass sie ihr Leben und insbesondere Bekky in den Griff bekommen musste, bevor sie weiter über eine offizielle Verbindung nachdenken konnte.
    „Ich hoffe, du wirst nicht zu lange auf deinen Bruder wütend sein. Auf jeden Fall nicht meinetwegen. Auf eine verdrehte Art und Weise wollte er mich nur beschützen. Und das Andenken meines Vaters wahren, obwohl die Wahrheit nichts daran ändert, dass ich seinen Verlust mehr als alles andere bedauere. Es tut gut zu wissen, dass er mich nicht im Stich lassen wollte. Ich meine… Ich wollte für meine Pflegemutter dasselbe erreichen wie Theron für meinen Vater und bin kläglich daran gescheitert. Ich kann ihn gut verstehen. Im Nachhinein möchte man alles ändern und hinterfragt, ob diese oder jene Handlung vielleicht einen Unterschied gemacht hätte… Ich verstehe, dass du die Wut, den Schmerz und die Trauer erneut durchleben musst und ich würde sie gerne mit dir teilen“, bat Romy ihn, weil es ihr wirklich ein Bedürfnis war.
    Sie selbst musste noch entscheiden, ob sie ihrer Schwester reinen Wein einschenken sollte. Allein der Gedanke ließ sie leicht erschauern. In ihrer abwehrenden Haltung würde sie Theron vermutlich als Mörder oder Schlimmeres bezeichnen und sich in ihren Überzeugungen bestätigt sehen. Heute Nacht konnte sie Bekky bestimmt nicht einweihen. Auch sie war leichten Stimmungsschwankungen unterworfen, wenn der Mond voll wurde, dann war sie noch sensibler als sonst, ohne die Erklärung dafür zu akzeptieren, die Romy recht vage gehalten hatte. „Frauengespräche“ waren eben noch nie ihre Stärke gewesen.

    Rys sah sich in seinem Wohnzimmer um, während er aufmerksam Romys Worten lauschte, die er nicht zu unterbrechen gedachte. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Vitrine und Dekoration zertrümmert. Dazwischen die Spuren von Therons Blut, das bereits geronnen war, aber trotzdem noch den eigentümlichen Geruch verströmte, der zu seinem Bruder gehörte. Er musste ganz schöne Schmerzen haben und er war allein.
Chryses' Züge glätteten sich langsam und die angespannten Muskelberge gaben nach, als Romy ihn bat, seine Gefühle mit ihr zu teilen. Wann dachte sie eigentlich mal an sich selbst und daran, was sie fühlte oder wollte? Manchmal war Romana viel zu selbstlos.
    "Ich bin nicht wütend.-Nicht richtig."
    Rys wandte sich ihr zu und setzte sich kurzerhand zu ihr auf die Couch. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auch er geblutet hatte und er nahm eine der Servietten vom Tisch, um sich damit das Gesicht sauber zu wischen. Nathans Eingreifen hatte ihn höchstens ein paar Gehirnzellen gekostet aber nicht die Beherrschung. Ein Streit unter Brüdern wäre mitunter das Schlimmste gewesen, was den Kriegern hätte passieren können. Die Vergangenheit ließ sich nun mal nicht ändern. Allerdings konnte man versuchen, die Zukunft etwas leuchtender und schöner zu gestalten.
    Rys zog Romy in seine Umarmung und wartete ab, bis sie sich scheinbar haltgebend an ihn gekuschelt hatte. Dabei war er es, der ihr Halt geben wollte und musste.
    "Ich kann Theron keinen Vorwurf machen. Er hat nichts getan, außer vielleicht ein bisschen zu sehr die Anführer-Karte auszuspielen. Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er sein Bestes getan hat, um Malakai aufzuhalten. Es war richtig von ihm, deinen Vater einzusperren und von Marga fernzuhalten in der Hoffnung, er würde zu sich finden und das Richtige tun. Das Liebe blind macht, traf in diesem Fall voll ins Schwarze, Romy. Marga war auf ihre Weise eine gute Mutter aber niemals eine gute Soulmate. Sie konnte es nicht, weil sie nicht bereit war, ihren Verstand über Bord zu werfen und ihr Herz für das Wesentliche zu öffnen. Du bist ihr nicht im Geringsten ähnlich und ich bin sehr dankbar dafür."
    Chryses drückte Romy fest an sich und nahm eine ihrer Hände fest in seiner gefangen. Er würde sie niemals wieder loslassen. Von ihm kam sie nicht weg und wenn sie noch so logisch dagegen anzukommentieren versuchte. Romy war sein und sie würde es immer bleiben. Auf ewig.
    "Theron

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