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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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von weiteren Geistern aufgesucht werden würde. Es war die Kriegerriege um Godh, Damon! Alle Sieben! Sie waren furchteinflößend! Riesengroß! Godh… Marduk… Kothar… Dagon… Leviathan… Cherubim… und Baal!“
Den letzten Namen fügte sie beinahe unwillig an, wobei sich eine kleine steile Falte zwischen ihren Brauen bildete.

    „Malakai? Echt?“ Damon verstand nur Bahnhof von dem, was Nico da vor sich hin murmelte.
    Das große imaginäre Fragezeichen über Damons Kopf war für jemanden, der Geister sehen konnte, sicher nicht zu übersehen. Verstohlen ließ er seinen Blick im Raum umher wandern, ob noch irgendetwas Aufschluss über die Geistererscheinung gab und war fast versucht, die Geschichte seiner Freundin als Traum abzutun. Immerhin hatte sie einige Strapazen hinter sich gebracht, die einen schon mal halluzinieren lassen konnten.
    Aber Nico berichtete mit leicht verklärter Stimme weiter und ihre Augen strahlten fassungslos, aber nicht ängstlich zu ihm auf, als er sie zurück ins Bett hob, sich wieder neben sie legte und in seine Arme nahm. Die anderen also auch?
Damon hätte beinahe eine spöttische Bemerkung darüber fallen lassen, dass Nico sein Blut schön ordentlich umsetzte, wenn sie so ein großes Kino geliefert bekam, bei dem selbst die Mannen aus 300 grün vor Neid werden konnten.
    „Baal?!“ Damon runzelte ebenfalls die Stirn, allerdings nicht mit Widerwillen sondern eher höchst beeindrucktem Verständnis. Als Krieger kannte er ja einige Tagebücher und Chroniken der alten Warrior und die von Baal, der seinerzeit als Fruchtbarkeitsgott verehrt worden war, gehörte selbstverständlich in den Schatz seines mehr oder weniger breit gefächerten Wissens. Den hätte er zu gern mal persönlich getroffen.

    „Malakai sprach für sie, weil sie nur die alte Sprache beherrschen… Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Romys Vater sprach davon, dass die Krieger mich in meiner Stellung in der Quadruga unterstützen wollten… Sie nahmen von mir Besitz, wie Mélusina das sonst tut. Aber es fühlte sich anders an… Es ist schwer zu beschreiben, wenn man es noch nie selbst erlebt hat. Sie sind so mächtig! Als Godh in mir war… passierte so etwas wie ein Kurzschluss, denke ich. Es hat nicht wehgetan. Sie betonten, dass sie erst zu mir kommen konnten, nachdem ich umgewandelt war… In mir fließt nun starkes Blut, ich sei ein Kind des Lichts, was immer das bedeuten mag!“
Nico löste sich ein Stück weit von Damon, um ihn fordernd anzusehen, als könnte er das Rätsel dieses geheimnisvollen Besuches klären. Sie zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne und überlegte angestrengt, ohne auf eine schlüssige Erklärung zu kommen. Immerhin war sie nicht verändert. Alles war wie zuvor. Sie fühlte sich gut und ihre Kräfte kehrten schnell zurück.

    „Okay, okay, warte! Kind des Lichts? Das habe ich noch nie gehört.“
    Damon gab Nico frei und setzte sich vor ihr auf, um auf sie herabzusehen. Das schwebende Fragezeichen über ihm wurde immer größer. Gut, dass sie hier im Castle waren und garantiert jemanden fanden, der sich mit so etwas auskannte. Er für seinen Teil war ziemlich mit den neuen Fähigkeiten seiner Soulmate überfordert. Sie erwartete die Antwort auf ihre Frage doch sicher nicht von ihm. Wenn sie ihn immer noch für unfehlbar, mutig und allwissend hielt, dann musste er sie vor ihrer Verbindungszeremonie noch ganz gewaltig über die ein oder andere Sache aufklären.

    „Mélusina?!“, rief sie leise und ihr Schutzgeist materialisierte sich gleich neben ihrem Bett.
    „Hast du sie gesehen?“
Allein schon der ehrfürchtige Ausdruck auf ihrem bildhübschen Gesicht sprach Bände.
    „Sie sagt, es wäre eine sehr große Ehre, von diesen Geistern ausgewählt zu werden… Dass es nur sehr wenigen Sophoras vergönnt war, mit ihnen in Kontakt zu treten… Wenigstens weiß ich nun, dass sich doch etwas durch die Umwandlung getan hat…“
Nico streckte die Hand aus und berührte Mélusinas Gewand, so dass ihre Gestalt sich in lebendes Licht verwandelte und für Sekunden ihre Gesichtszüge und Körperkonturen zu erkennen waren, die sich für Damon wahrscheinlich sehr schnell wieder auflösten, weil sie den Kontakt nicht lange hielt. Es sollte nur ein Beweis sein, dass sie sich das alles nicht eingebildet hatte.

    Damons Körperhaltung versteifte sich, als Nico nach ihrem Geist rief. Hastig zog er ein Bettlaken zu sich heran, damit seine Blöße ja bedeckt war. Normalerweise genierte er sich

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