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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Krieger betrachtet und niemals daran gedacht, dass auch er gewisse Bedürfnisse haben musste wie jeder andere Mensch auch. Er schien immer so unnahbar.
    „Aber ich bin nicht wegen Theron hier. Wir dürfen nicht in das Leben unserer Familien eingreifen. Ich sollte nun meine Aufgabe erfüllen und das Sprachrohr für euch sein, da die früheren Krieger die alte Sprache sprechen, die du noch nicht verstehst. Sie kommen, um dich ihrer Unterstützung zu versichern, die du auf deinem Platz in der Riege benötigst. Sie haben nur darauf gewartet, dass du den Schritt in unsere Reihen machst“, erklärte Malakai mit sanfter Stimme und bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick, als wüsste er, welche Qualen sie durchgestanden hatte.
    Nico sah aus den Augenwinkeln, wie sich der Krieger mit dem Bogen von der Gruppe löste und am Fußende des Bettes verharrte, um mit einem verächtlich spöttischen Blick auf Damon herabzusehen. Er sagte etwas, das Nico nicht verstand, aber dafür bekam sie sehr gut den beißenden Unterton mit, so dass jähe Wut in ihr hoch schoss.
Ihre Augen fingen Feuer und der Ring um ihre Iris begann zu glühen. Dann schossen ihre Fangzähne so unwillkürlich heraus, dass Nico die Zähne blecken musste, um zu verhindern, dass sie sich selbst biss. Sie stellte sich genau vor dem Krieger auf, der etwa Bones Maße besaß, obwohl er einer der Kleinsten von ihnen war.
    „Damon ist ein Krieger und verdient denselben Respekt, den ich euch erweise!“, sprach Nico mit einem leisen Grollen in der Stimme. Es gefiel ihr nicht, wie der Fremde ihren Liebsten angesehen hatte und noch weniger, wie er sie ansah. Malakai übersetzte für die anderen, ohne seiner Stimme eine Wertung zu geben.
    Sie hörte zustimmendes Gemurmel und ein leises Räuspern, das wahrscheinlich ein Auflachen unterdrücken sollte. Sie machte sich nicht die Mühe, festzustellen, wer das gewesen war. Damon hatte seine Fehler bereut, es gab keinen Grund, ihn weiter zu kritisieren, wenn es darum gegangen sein sollte. Nico hob das Kinn ein Stückchen an und blitzte den fremden Krieger trotzig an, der ein nachsichtiges Lächeln zeigte und die Hand hob, als wollte er über ihre Wange streicheln. Sie fiel jedoch wieder, als Godh einen leisen Befehl sprach. Baal reihte sich wieder in die Linie der Krieger ein, die sich nun vom Boden erhoben hatten.
Nico schnaubte leise und wandte sich wieder an den moderneren Krieger mit den besseren Manieren, der sich gerade mit verlegener Geste durch die vollen dunklen Haare strich.
    „Es war nicht respektlos gemeint, Pia Sophora! Die Zeiten waren damals anders… Baal war ein Fruchtbarkeitsgott. Er machte das Blühen des Immaculate-Samens in Menschenfrauen möglich. Er kann durch bloßen Blick feststellen, wie gesegnet ein Paar sein wird…“
    Nico hob beide Hände an die Wangen, um das Glühen darauf etwas abzukühlen und dann trat sie zur Seite, bis Malakai Baals Blick auf sie mit seinem Körper blockte. Das war schon beinahe zu viel der Ehre, wo sie gerade erst zueinander gefunden hatten. Sie wusste nicht einmal, ob Damon Kinder haben wollte. Von ihr war ja nichts anderes zu erwarten. Sie liebte Kinder, sonst wäre sie kaum Kinderkrankenschwester geworden, allerdings war es für solche Gedanken viel zu früh. Sie würde noch Zeit brauchen, sich in ihre Aufgabe einzufinden und Damon besser kennen zu lernen. Einen Schritt nach dem anderen!
    „Bist du bereit?“, fragte Malakai in ihre Gedankengänge hinein, der sich die genaue Übersetzung von Baals Worten lieber sparte. Sie war ein gutes Kind, das einen gefallenen Krieger wieder auf den rechten Weg bringen konnte, wenn er es nur zuließ.
    „Sie werden dir ein Geschenk übergeben, für das du auserwählt worden bist. Du stehst nicht allein auf deinem verantwortungsvollen Posten. Versuch, ruhig zu bleiben. Schließ die Augen und entspann dich einfach. Es wird nicht schlimmer sein als die Umwandlung. Und nun fließt starkes Blut durch deine Adern, du Kind des Lichts!“
    Die letzten Worte flüsterte er direkt in ihr Ohr, wobei Nico einen letzten Blick auf die Krieger warf. Demütig senkte sie das Haupt und Schloss wie gebeten die Augen. Sie lebte seit Jahren mit der Geisterwelt, auch wenn die der Immaculate nun mehr als Mélusina einschloss. Sie nahmen nacheinander von ihr Besitz, doch dieses Mal fühlte es sich anders an. Das Licht, von dem Malakai gesprochen hatte, wurde immer heller, je mehr Krieger mit ihr verbunden gewesen waren. Sie hörte leises Flüstern und ihre

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