Die Suenden der Vergangenheit
Personen Platz, die Rons Größe entsprachen, doch schienen er und sein Geist den gesamten Platz für sich allein zu beanspruchen. Es war zu unhöflich, sich in die hinterste Ecke zu verdrücken und das Unwohlsein zu pflegen, das sie in seiner Nähe empfand. Die Kabine konnte sich jederzeit wieder in einen Wald verwandeln. Rowtag zwischen ihr und Ron zu wissen, verschaffte Tiponi erneut eine kleine Erleichterung, auch wenn die Hündin nicht einmal beim kühlen Anführer der Krieger Berührungsängste zeigte.
Gut, dass er nicht versuchte, eine Unterhaltung mit ihr anzufangen, in der er erneut seine Überlegenheit präsentieren konnte. Eine Eigenschaft, die er sicherlich nicht mit bösen Absichten pflegte, aber durchaus messerscharf einzusetzen wusste. Sie war ihm haushoch unterlegen, was ihre Fähigkeiten anging und in sprachlicher Gewandtheit stand sie ihm ebenfalls um einiges nach, wenn es darum ging, nicht ausfallend zu werden, aber bisher hatte sie noch niemand so sehr darauf aufmerksam gemacht, dass sie ein bisschen hinter dem Mond gelebt haben könnte, was ihre Einstellung den anderen Immaculates gegenüber anging.
"Einfach gerade aus. Die Tür steht offen. Wir sind also nicht die Letzten“, erklärte Ron in neutralem Tonfall und bedauerte sogleich seinen Anfall von Höflichkeit, weil Tiponi sicheren Schrittes voranging, so dass er nicht umhin konnte, ihre Kehrseite zu betrachten. Noch ein strengeres Stirnrunzeln und sein Blick glitt sofort tiefer zu den Spitzen ihrer hohen Absätze. Mit diesem Outfit passte sie jedenfalls hervorragend in die Runde der anderen Frauen.
Der Fahrstuhl kam an. Endlich. Tiponi ließ sich nur zu gern den Vortritt geben und hatte es sehr eilig, Rons alleiniger Gesellschaft zu entfliehen. An der Apartmenttür machte sie beim Anblick der Gäste wieder gute Miene zum bösen Spiel. Sie zog die Sonnenbrille von der Nase und machte eine leichte Verbeugung. Den Griff des Körbchens hielt sie dabei mit beiden Händen fest umschlossen. Alle außer Devena Romana und Chryses waren bereits anwesend. Ron ließ die Apartmenttür weiterhin offen stehen.
„Hallo zusammen! Ich will nicht lange stören. Ich wollte Devena Catalina zum Geburtstag gratulieren und Pia Nicolasa die Hündchen zeigen.“
Sie waren noch in derselben Nacht zur Welt gekommen, in der Sterling sein Leben verloren hatte.
Rowtag wieselte freudig von einem zum anderen. Sogar bei Cat und Ash machte sie nicht halt, obwohl sie an deren Händen erst einmal zurückhaltend schnupperte.
"Der Tag meiner Abreise steht unmittelbar bevor und ich wollte mich dann noch von allen verabschieden.“
Tiponi stellte das Körbchen, das innen mit vielen flauschigen Handtüchern ausgelegt war, damit die Welpen es auf der kleinen Reise ja bequem hatten, auf den Boden und nahm zuerst die Decke und dann den Deckel ab, damit Rowtag ungehindert an ihre Babys konnte.
Nico hätte beinahe das Glas fallen lassen, das Catalina ihr sehr bestimmt in die Hand gedrückt hatte, als Tiponi in Rowtags Begleitung die Wohnung betrat. Sie hatte sie noch niemals in so weltlicher Kleidung gesehen, die ihre äußere Schönheit noch betonte.
Wunderschön!
Und dann suchte Nico schnell einen Platz, wo sie ihr Glas abstellen konnte, drückte es Damon schließlich in die Hand, weil sie bei der Verkündung, dass Tiponi den Nachwuchs ihrer Hündin mitgebracht hatte, nicht mehr an ihrem Platz stehen bleiben konnte.
Sie lief auf den Korb zu und ging daneben in die Knie, wobei der Rock ihres bunten Sommerkleides sich um sie herum aufbauschte. Ihr stockte der Atem bei dem Anblick der niedlichen Welpen, die leise fiepten und mit den Beinen strampelten. Nico war vollkommen verzückt und bekam um sie herum gar nichts mehr mit.
Cat wandte sich lachend zur Eingangstür, weil Nathan gerade einen trockenen Kommentar losgelassen hatte, nachdem sie sich noch einmal gründlich über Rys’ Niederlage ausgelassen hatte. Sie fand auch, dass man darum kein großes Drama machen musste. Nico war eine Immaculate und von den Mächtigsten ihrer Rasse umgeben, die sie beschützen und anleiten würden. Ihrer Meinung nach waren die besonderen Fähigkeiten bei Nico gut aufgehoben. Jedem anderen mochten sie zu Kopf steigen, doch Nico war die Erde und würde auf dem Teppich bleiben.
WOW! Die sieht richtig scharf aus! , dachte Cat ohne jeglichen Neid zu verspüren. Sie besaß ein gesundes Selbstbewusstsein und die gute Tri’Ora war sicher niemand, der sich einem der Krieger an den Hals werfen
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