Die Suenden der Vergangenheit
kleinen Welpen wegen. Nico ging so liebevoll mit den Hündchen um, dass es genau die richtige Entscheidung war, ihr eines davon zu überlassen.
„Ich werde sicherlich nicht so lange hier sein, verehrte Sophora.“ Tiponi lächelte verlegen und senkte den Blick zu Boden, weil sie es nicht gewohnt war, Komplimente bezüglich ihres Outfits zu bekommen. Ihre Arbeit war das, was zählte. Leben zu retten und dafür zu kämpfen.
Awendela schien in Paris doch zum Einkaufen gekommen zu sein. Ash hatte seiner Ehefrau eine großzügige Ausstattung zum Geschenk gemacht, da er in Paris über gute Kontakte verfügte und einfach eine Großbestellung aufgegeben hatte. Seine Frau konnte Modelle ohne Anpassung tragen, da sie die perfekte Figur dafür besaß. Und auf diese Weise mussten sie keine wertvolle Zeit mit Anproben verschwenden, die sie in der Flitterwochensuite des George V verbringen konnten oder bei romantischen Spaziergängen an der Seine. Natürlich hatte er sie auch ausgeführt, damit man sie bewundern konnte, wie er es tat. Sie stellte jede andere Frau in den Schatten, sobald sie einen Raum betrat. Ash zog seine Frau eng an seine Seite und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe. Die Narben auf seiner Brust waren nun beinahe verblasst, doch das hieß nicht, dass er innerlich schon bereit war, die Flitterwochen als beendet zu betrachten.
Dann ließ er seine Frau los und nahm ein gefülltes Champagnerglas von einem Tablett, das auf einem Tisch neben den köstlichen Speisen stand, die nur darauf warteten, ihnen den Gaumen zu kitzeln.
„Ja, bitte, Ihr solltet bleiben. Wendy und ich würden uns sehr freuen. Wir alle. Ah, und da sind auch schon die beiden Nachzügler“, grinste Ash Romy und Rys entgegen, die eben Arm in Arm den Raum betraten.
„Wir wollten schon ohne euch anfangen. Dann können wir ja endlich auf das Geburtstagskind anstoßen!“, ging er selbstsicher auf das Wesentliche über. Ash strahlte eine so große innere Zufriedenheit aus, das man den sonst so kühl beherrschten Mann kaum erkannte.
Theron übernahm die Übergabe der frisch gefüllten Gläser. Seinem Bruder drückte er es mit spöttischer Miene in die Hand, da er sich vorstellen konnte, warum sich die beiden so viel Zeit gelassen hatten. Es dauerte bestimmt eine Weile, das angeschlagene Krieger-Ego wieder aufzurichten. Romys Haare waren noch feucht, weil sie sich eher nicht mit Föhnen aufgehalten hatte und zudem zierte eine leichte Röte ihre Wangen. Sie sah frisch wie ein Pfirsich aus …
Ganz im Gegensatz zu der dunklen Schönheit, die von so viel Überschwang ziemlich überwältigt sein mochte. Ihn konnte man nicht durch eine aufgesetzte Fassade täuschen. Nicht einmal, wenn er sich nicht darum bemühte, den anderen zu durchschauen. Allerhöchstens Nathan konnte sich vor ihm bedeckt halten. Alle anderen waren so durchscheinend wie Glas.
Tiponi nahm vorerst die Einladung zu bleiben an, als Ash diese wiederholte und Awendela schloss sie fest in eine herzliche Umarmung, die die Tri’Ora nur zu gern erwiderte.
~Es tut so gut, dich so wunderschön und wohlauf zu sehen, Awendela. Bist du glücklich?~ Tiponi sah Wendy prüfend in die heute rosa schimmernden Augen und das narbenfreie Gesicht.
~Sehr glücklich!~ , kam die prompte, höchst überzeugte Antwort und eine weitere Umarmung der beiden folgte, bevor sich Wendy wieder mit schwer verliebten Blick an die Seite ihres Soulmates stellte und ihm spontan einen Kuss auf die Wange gab.
Tiponi freute sich für die beiden. Sie waren ein schönes Paar und wenn man sie so ansah, dann glaubte man die schmerzhaften Erlebnisse in der Vergangenheit fast vergessen. Ashur war ein guter Mann für ihren liebsten Schützling. Er würde sich gut um sie kümmern und sie hoffentlich immer auf Händen tragen. Rowtag bellte, als Chryses mit seiner Romana das Apartment betrat und von Wendys Mann in Empfang genommen wurde.
„Ja, es hat ein wenig länger gedauert als geplant. Entschuldigung.“
Chryses grinste selbstgefällig und kassierte dafür nicht nur den spöttischen Blick seines Bruders, der ihm ein Glas Champagner reichte, sondern auch den Ellenbogen seiner Soulmate in die Seite, was ihn nicht mal zusammenzucken ließ, obwohl er es deutlich gespürt haben musste.
„Habe ich dir heute schon gesagt, wie schön du bist?“, raunte er seiner Soulmate zu und griff ihr unbemerkt von den anderen, die sich alle durcheinander unterhielten, von der Seite beherzt an den Hintern. Er ließ sofort los,
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