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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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würde. Schon gar nicht ihrem Warrior. Sie war dazu viel zu schüchtern und gehemmt trotz ihres Aufzuges. Der war Staffage. Cat hätte keine Immaculate sein müssen, um sie zu durchschauen. Ihre weiblichen Antennen funktionierten rasiermesserscharf. Selbstsicher und vollkommen gelöst ging sie auf ihren überraschenden Gast zu und begrüßte sie freundlich. Immerhin hatte sie etwas mitgebracht, das Nico erfreute, damit hatte sie schon ein Stein bei ihr im Brett, auch wenn sie eher weniger mit so zurückhaltenden Menschen zurechtkam. Mit Frauen im Allgemeinen sowieso schlechter als mit Männern. Romy, Wendy und Nico natürlich ausgenommen.

    „Herzlichen Glückwunsch, Devena.“
Tiponi trat auf Catalina zu, verbeugte sich abermals und reichte ihr ein in Stoff geschlagenes Bündel. Darin lag eingewickelt ein ritueller, silberner Dolch mit elfenbeinernem Griff und ein mit Amethysten besetzter Traumfänger, den sie selbst gefertigt hatte.
    „Ich habe gehört, Waffen und Schmuck sind Euch mitunter das Liebste. Ich hoffe somit, es gefällt Euch. Mögen Euch böse Träume damit für immer fern bleiben wenn nicht, so besitzt Ihr mit dem Dolch zumindest die Macht, diese zu vernichten.“

    Cat wog den Dolch in der Hand und flippte ihn einmal durch die Luft, um seine Griffigkeit zu testen, um sich dann dem Traumfänger zuzuwenden, der nach kunstvoller Handarbeit aussah. Ihr Blick bohrte sich glitzernd mit einem leichten Anflug von Misstrauen in die dunklen Augen der Frau, die scheinbar ein untrügliches Gespür für Geschenke zu haben schien. In dem Punkt reagierte Cat äußerst empfindlich, ließ jedoch die Irritation darüber nicht nach außen dringen. Von den Alpträumen wusste nur Nathan und so sollte es auch bleiben. Mit der Zeit würden sie von allein verschwinden. Sie wusste ja nicht einmal, ob Dragomir noch am Leben war und irgendwann würde er das bestimmt auch nicht mehr sein.
    „Vielen Dank, Tiponi. Sie stören überhaupt nicht. Wendys Freunde sind hier immer willkommen. Außerdem gibt es genug zu essen und zu trinken. Ich hoffe, Sie schließen sich uns an. Sie haben bestimmt nicht viel Gelegenheit gehabt, sich in Ruhe mit Wendy zu unterhalten. Und da sie nun die Kleinen mitgebracht haben, werden Sie Nico das Herz brechen, wenn Sie sie gleich wieder mitnehmen“, sprach Cat eine Einladung aus, die man kaum ausschlagen konnte. Ohne es zu merken, hatte sich die unwillige Patrona in jemanden verwandelt, der natürliche Autorität ausstrahlte, ohne ihre Gegenüber damit zu erschlagen. Ihre Herzlichkeit und Offenheit waren nicht gespielt.
Sie warf Nico ein nachsichtiges Lächeln zu, deren dunkler Schopf sich gemeinsam mit der stolzen Mutter über die Kiste mit dem kostbaren Inhalt beugte, wobei sie mit der Hündin sprach, als würde sie jedes Wort verstehen. Vielleicht tat sie das auch, denn Cat erkannte eine besondere Kreatur, wenn sie ihr gegenüberstand. Rowtag hatte nicht wie andere Hunde den Schwanz eingezogen, sondern sie mit Vorsicht beschnuppert, um sie dann als nicht bedrohlich einzustufen. Schlaues Tierchen!

    Nico konnte sich kaum zurückhalten, die Welpen aus der Kiste zu nehmen, um jeden einzelnen von ihnen zu knuddeln und zu herzen, doch sie waren noch so klein und ihre Mutter bisher ziemlich nachsichtig mit ihr gewesen, sie wollte Rowtags Geduld nicht über Gebühr strapazieren. Und zudem würde sie dann die süßen Kleinen alle miteinander behalten wollen. Sie seufzte verzückt auf und nahm dafür Rowtag in den Arm, die die Strapazen der Geburt gut zu überstanden haben schien. Sie hob den glücklich strahlenden Blick zu Tiponi und Cat an.
    „Ihr müsst doch nicht gleich wieder gehen, oder? Wir gehen alle später am Abend noch aus… Und Ihr tragt schon die absolut passende Kleidung dafür! Das sieht todschick aus!“
So langsam bekam sie einen Blick für weibliche Mode, mit Cat als Vorbild ließ sich das nicht vermeiden, obwohl sie selbst meistens vergaß, was sie am Leib trug. Sie mochte am liebsten weiche, fließende Stoffe, die Bewegungsfreiheit boten. Vielleicht fehlte ihr einfach das Körperbewusstsein der anderen. Sogar Romy, die es eher gern bequem hatte, konnte sich innerhalb von Sekunden in einen Vamp verwandeln. Von Cat und Wendy gar nicht zu sprechen.
    Tiponi verspürte neben dem Unbehagen ob der Einladung, die Catalina ausgesprochen hatte, auch ein klein wenig Freude. Besonders als sie die strahlenden Augen der Sophora sah, die so gerne wollte, das sie blieb und sei es auch nur der

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