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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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guter Kerl«, fügte Simon noch hinzu. »Er hat mit dieser Sache nichts zu tun.«
    »Das weiß ich«, sagte Tormand. »Es war Ide, das alte Miststück. Sie hat eine schwerere Strafe verdient, als lediglich von dir zu Tode erschreckt worden zu sein. Ich kann mir nur nicht vorstellen, worin diese Strafe bestehen soll, denn dem alten Geordie hast du ja versprochen, sie nicht an den Galgen zu bringen.«
    »Ja, das schon.« Simon lächelte verhalten. »Aber ich habe ihm nicht versprochen, sie nicht auf andere Weise zu bestrafen. Weißt du, Ide hat gute Gründe zu fürchten, dass Morainn ihre Stelle als Heilerin und Hebamme einnehmen könnte. Ide versteht ihr Handwerk nämlich nicht besonders gut. Sie hat vermutlich schon einige Leute auf dem Gewissen, weil sie so ungeschickt und unwissend ist. Und vor allem wohl auch deshalb, weil sie überhaupt nichts davon hält, dass man nicht nur mit Wasser und Seife eine Menge heilen kann, sondern auch mit Wasser und Seife einen Tod verhindern.«
    »Willst du sie denn des Mordes an diesen Leuten anklagen?«
    »Nein, denn dann wird sie gehängt, und ich habe Geordie ja versprochen, dass ich das verhüten wollte. Doch das heißt nicht, dass ich nicht etwas anderes tun kann. Ich werde dafür sorgen, dass möglichst viele Leute erfahren, wie gefährlich es ist, sich von der alten Ide heilen oder von ihr ein Kind auf die Welt bringen zu lassen.«
    Tormand schüttelte bewundernd den Kopf. »Raffiniert. Das gefällt mir.« Trotzdem warf er immer wieder einen Blick Richtung Wohnturm.
    »Die Pferde haben jetzt ausreichend gerastet, sie werden uns diese Pause entgelten«, sagte Simon endlich und sprang sogleich in den Sattel. »Ein stetes, gleichmäßiges Tempo, dann sind wir bald bei Morainn.«
    Simon hatte kaum aufgehört zu reden, als auch Tormand schon im Sattel saß und losritt. Simons Rat zu beherzigen fiel ihm allerdings sehr schwer, denn er konnte es kaum erwarten, bei Morainn zu sein. Am liebsten hätte er sein Pferd zum Galopp angespornt. Doch im Grunde war ihm klar, dass sie zu spät kommen würden. Die Falle, die Ide geholfen hatte, für Morainn aufzustellen, war bestimmt bereits zugeschnappt und seine Liebste in äußerster Gefahr.
    Seine Liebste. Die Bezeichnung traf Tormand so vehement, dass er fast aus dem Sattel gerutscht wäre. Er liebte Morainn! Das war ihm nun endgültig klar geworden. In seinem Herzen aber hatte er es von dem Moment an gewusst, als er sie zum ersten Mal gesehen und in ihre wundervollen, meerblauen Augen geblickt hatte. Warum hatte er sich so heftig dagegen gewehrt, vor allem, nachdem ihm klar geworden war, dass er nicht mehr zu seinem früheren Leben zurückkehren wollte? Nein, er wollte nicht mehr achtlos von Bett zu Bett springen und sich auf Frauen einlassen, die er im Handumdrehen vergaß. Er wollte Morainn, und sonst keine.
    Unwillkürlich musste er an die Liste denken, die auch Morainn gesehen hatte und die in aller Deutlichkeit zeigte, welches Leben er geführt hatte, bevor er Morainn kennenlernte. Nein, ein solches Leben wollte er nicht mehr. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihm die Chance gewährt würde, Morainn das wissen zu lassen.

17
    Als Tormand sah, dass die Tür zu ihrer gemeinsamen Zuflucht offen stand, nahm seine Eile, Morainn zu finden, rapide ab. Doch diesmal bezwang er die kalte Angst, die versuchte, ihm Einhalt zu gebieten, und ging weiter. Als er keine Leiche und nur wenig Blut entdeckte, stieß er einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Er bemerkte jedoch Spuren eines Kampfes – einen umgeworfenen Tisch, zerwühlte Binsen auf dem Boden, Blut an der Tür. Rasch wandte er den Blick ab, denn er wollte sich nicht in Panik versetzen lassen.
    Auf einmal erklang ein leises Stöhnen hinter dem Bett. Er eilte dorthin und sah, wie Walin sich bemühte aufzustehen. Aus einer Kopfwunde lief ihm Blut über die bleiche Wange. Tormand hatte keine Ahnung, wie und warum der Junge hier gelandet war. Er half ihm auf, und bald saß Walin mit einem Verband um den Kopf auf einem Stuhl und nippte an einem Becher Apfelmost.
    Simon kauerte neben seinem Hund, der allmählich wieder zu sich kam. Tormand hörte nicht, was sein Freund zu dem Hund sagte, doch es klang, als versuche er, ihn zum Aufstehen zu bewegen. Da Walin aschfahl war und ziemlich verstört wirkte, unterdrückte Tormand vorerst den Drang, nach draußen zu stürmen und Morainn zu suchen.
    »Junge«, sagte Simon, der zu Tormand getreten war, »wie kommt es, dass du und

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