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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ich auch nichts unternommen, als er dich zu seiner Geliebten gemacht hat. Aber warum rennst du dann vor der Gelegenheit weg, ihn zum Ehemann zu bekommen?«
    Morainn lag schon auf der Zunge, dass ein dreiundzwanzig Jahre lang unbekannt gebliebener Bruder sich nicht das Recht herausnehmen könne, ihr zu sagen, was sie mit ihrem Leben oder mit ihrer Keuschheit anzufangen habe. Doch sie verkniff sich diese Bemerkung. Zum Teil war sie ja auch deshalb verärgert, weil sie zu lange so gelebt hatte, wie sie es für richtig gehalten hatte. »Ich renne nicht weg.« Sie verzog das Gesicht, als er eine seiner perfekt geschwungenen dunklen Brauen runzelte. »Na ja, vielleicht schon, aber nur vor dem Schmerz, den ich kommen sehe.«
    »Warum denkst du, dass er dich verletzen wird?«
    »Weil er mich nicht liebt. Ein Mann, der seine Frau nicht liebt, wird selbst dann, wenn er nicht Tormands Ruf eines brünstigen Narren hat, der Versuchung erliegen und sich in das Bett anderer Frauen flüchten. Ich weiß zwar, dass die Liebe kein unüberwindbarer Schutz gegen die Versuchung ist, aber sie hilft. Außerdem bedeutet Liebe, dass man bei den unvermeidlichen großen und kleinen Sorgen einer Ehe nicht sofort daran denkt, sich in die Arme eines anderen zu flüchten. Ich würde es nicht überleben, wenn ich ihn heirate und den Rest meiner Tage und Nächte damit zubringen müsste, mich zu fragen, in wessen Bett er sich gerade tummelt. Das würde mich langsam umbringen.
    Außerdem hat er mit mir noch nie übers Heiraten gesprochen. Der Mann liebt seine Freiheit. Im Moment interessiert er sich zwar für mich, aber das könnte sich schon morgen ändern.«
    »Und du willst nicht hier sein, wenn es dazu kommt. Das kann ich verstehen. Aber wenn du gehst, verwirkst du die Chance, ihn dazu zu bringen, dich zu lieben.«
    So, wie Adam das Wort Liebe aussprach, glaubte er ganz offensichtlich nicht daran. Aber jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, sich darüber zu streiten. »Man kann niemanden dazu bringen, einen anderen zu lieben. Entweder man liebt, oder man liebt nicht. Und was ist, wenn es zu lange dauert, bis seine Liebe wächst? Wenn es zu viele andere Frauen gibt, die wie ich auf diesen Fang warten? Wie viel meiner Liebe wird dann noch übrig bleiben? Na ja, vielleicht bin ich auch töricht genug, ihn trotzdem zu lieben, egal, was er tut und wie untreu er mir ist, aber ich werde ihm nicht mehr vertrauen, und der Schmerz und die Bitterkeit werden alles verderben.
    Ich brauche seine Liebe und seine Treue. Jedes Mal, wenn er sich in die Arme einer anderen Frau begibt, würde es mir ein Stück aus meinem Herzen und aus meiner Seele reißen. Es wäre närrisch zu glauben, dass Leidenschaft und ein kleiner Junge genügten, die Gewohnheiten eines Mannes wie Tormand zu ändern. Es braucht ein stärkeres Band dazu, sonst wird er, wie Nora meinte, weiter von Bett zu Bett hüpfen wie ein verwirrter Lurch.«
    Morainn wartete geduldig, bis Adam zu lachen aufgehört hatte. Er sah gut aus, wenn er lachte, fand sie. Der Ausdruck milderte einige härtere Züge seines markanten Gesichts. Morainn hatte das Gefühl, dass er nur selten lachte, und das fand sie schade.
    »Na ja, ich weiß nicht, ob ich deine Meinung teilen soll«, sagte er schließlich. Seine Stimme klang noch ein wenig rau von dem vielen Lachen. »Aber wenn du meinst, dass du das tun musst …«
    »Jawohl, das meine ich«, entgegnete sie fest. »Und es ist ja auch nicht so, als würde ich mitten in der Nacht nach Frankreich segeln. Ich kehre nur in mein Häuschen zurück, und Walin kommt mit, und zwar aus freien Stücken. Tormand weiß, wo er mich finden kann. Ich glaube, es wird mir guttun, eine Weile daheim zu leben. In einem Haus voller Murrays kann es einer Frau ganz schön schwerfallen, einen klaren Gedanken zu fassen.«
    »Na gut, dann helfe ich dir. Ich würde dich auch nach Dubhstane einladen, aber wahrscheinlich würdest du diese Einladung nicht annehmen.«
    »Nein, zumindest nicht jetzt. Aber ich hätte nichts dagegen, dein Heim bald einmal zu sehen.«
    »Komm, wann immer du willst.« Er sah auf William, der auf der Bank neben Morainn saß und ihn beobachtete. »Ich vermute, dir beim Packen zu helfen heißt auch, die Katzen in Körbe zu stecken.«
    Morainn streichelte Williams weiches Fell. »Aye. Sie werden zwar fauchen, zischen und versuchen, sich herauszuwinden, aber sie tun einem nicht richtig weh. Das Packen wird nicht lange dauern, ich habe nicht viel.«
    Es dauerte trotzdem noch ein

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