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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Teilen hätte wohl unter seinem Dach stattfinden sollen. Aber was sollte sie tun, wenn er sie nicht mehr in seinem Bett haben wollte? Dann wäre sie einfach nur noch Walins Kindermädchen und müsste dabei zusehen, wie der Mann, den sie liebte, zu seinem Lotterleben zurückkehrte. Und wenn Walin als Sohn eines Ritters, eines reichen Mannes also, erzogen wurde, bräuchte er kein Kindermädchen mehr.
    Natürlich konnten sie und Tormand heiraten, dachte sie, als sie sich auf die Holzbank in den Schatten setzte. Sie war sich fast sicher, dass Tormand so etwas angedeutet hatte, aber sie war nicht darauf eingegangen. Dabei hatte selbst ihr Bruder das für eine gute Idee gehalten.
    Morainn seufzte. Sie wollte nicht, dass Tormand sie heiratete, nur weil keiner auf Walin verzichten wollte. Eine solche Ehe würde nicht dafür sorgen, dass ein Mann seiner Frau die Treue hielt, vor allem, wenn er wie Tormand gewohnt war, sich nach Lust und Laune immer wieder eine neue Gespielin zu wählen. Für Morainn war es unverzichtbar, dass er sich mit ihr im Herzen, im Geist und in der Seele verbunden fühlte, so, wie sie sich ihm verbunden fühlte. Das hatte sie ja bereits ihrem zynischen Bruder zu erklären versucht. Nur so konnte sie sich sicher fühlen, nicht den Rest ihres Lebens damit zubringen zu müssen, sich zu fragen, in wessen Bett ihr Mann gerade weilte.
    Zwar hatte Tormand einmal erwähnt, dass er so etwas wie eine Offenbarung über seine lüsterne Vergangenheit gehabt hatte, aber wie lange würde das vorhalten, bevor er wieder seinen alten Gewohnheiten verfiel? Ein Mann, der an Abwechslung beim Essen gewohnt war, gab sich nicht damit zufrieden, wenn ihm plötzlich jeden Abend nur noch Hammeleintopf serviert wurde. Wenn sie mit ihm verheiratet war und er wieder seinen alten Gepflogenheiten folgte, würde sie unter dem Gewicht ihres Herzeleids langsam erdrückt werden. Das wusste sie so bestimmt, wie sie ihren eigenen Namen kannte. An dieser harten, kalten Tatsache ließ sich nichts ändern, egal, wie lange man es drehte und wendete oder sich selbst eines anderen zu überzeugen suchte. Doch je länger sie sich die Litanei der Gründe und der Gegengründe vor Augen führte, desto wirrer und unglücklicher wurde sie.
    Eine plötzliche Stille holte Morainn aus ihren düsteren Gedanken und dem Selbstmitleid. Sie hörte Walin nicht mehr mit seinem Ball spielen. Als sie aufstehen und nach ihm suchen wollte, kam eine große, sehr vertraute Gestalt in den Garten marschiert, direkt auf sie zu. Dass ein Streit nicht zu vermeiden war, hatte sie gewusst, doch sie hatte gehofft, dass ihr ein wenig mehr Zeit bliebe, um sich besser darauf vorzubereiten. Walins Lachen und das Geräusch eines davontrabenden Pferdes sagten ihr, was passiert war, und sie konnte schon fast hören, wie es ihr das Herz brach.
    »Du bist gekommen, um Walin zu holen«, sagte sie, als Tormand bei ihr angekommen war.
    »Sei doch nicht so töricht!«, fauchte er, dann setzte er sich leise fluchend neben sie.
    Eigentlich hätte sie beleidigt sein sollen, aber sie war zu beschäftigt damit, die Tränen zu unterdrücken. Und nicht nur, weil sie Walin verloren hatte. Tormand trug sein Plaid und ein feines Leinenhemd, er sah so gut aus, dass es fast schmerzte, ihn anzusehen – vor allem, wenn sie sich klarmachte, dass sie diesen Mann nie bekommen würde.
    »Ich bin nicht gekommen, um dir Walin wegzunehmen«, sagte er, nachdem seine Blicke eine Weile ziellos im Garten herumgeirrt waren. »Ich habe ihn nur mit Uilliam weggeschickt, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Allein. Ohne jedes Wort abwägen zu müssen, weil ein sechsjähriger Junge in der Nähe ist und lauscht. Und damit wir reden können, ohne unterbrochen zu werden.«
    Das klang bedrohlich. Morainn erstarrte und verschränkte die Hände fest auf ihrem Schoß. »Worüber?«
    »Warum fangen wir nicht da an, wo wir aufgehört haben?«
    In seiner Stimme schwang Ärger. Morainn fragte sich, ob sie seinen Stolz verletzt hatte. »Ich bin genesen, wir haben die Mörder gefunden, und dir kann jetzt nichts mehr passieren. Eigentlich gab es keinen Grund mehr für mich, bei dir zu bleiben, oder?«
    »Ach so. Du hast also alles bekommen, was du von mir wolltest, und dann bist du gegangen. Ist es so?«
    Tormand verzog das Gesicht über sich selbst. Er klang ja fast wie eine empörte Jungfrau oder, schlimmer noch, wie eine seiner ehemaligen Geliebten – Frauen, die sich für so geschickt und schön gehalten hatten, dass

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