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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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das Einzige, was ihr die Leute gelassen hatten, und daran wollte sie festhalten. Und ihr Stolz half ihr tatsächlich, ihren Schmerz zumindest teilweise zu lindern.
    Als Nächstes kam die Wut, die sich durch all den Schmerz brannte, und die Beschämung, so töricht gewesen zu sein. Tormand wollte sie nur dazu bringen, sein Bett zu wärmen, genau, wie er es bei so vielen anderen Frauen getan hatte. Trotz seines Geredes von Träumen, trotz seiner süßen Schmeicheleien war sie nichts weiter für ihn als ein warmer Körper, der zufällig greifbar war in einer Zeit, in der er gezwungen war, sein Haus zu hüten.
    Wie töricht sie nur gewesen war zu denken, dass sie wahrhaftig dieselben Träume hatten! Wahrscheinlich war das nur eine Lüge gewesen, um ihren Widerstand zu brechen. Sie war hier, weil sie ihm helfen wollte, weil sie versuchen wollte, die wahren Mörder aufzustöbern, um ihn vor dem Strick zu retten. Und er zeigte seine Dankbarkeit, indem er versuchte, sie zu einem seiner Liebchen zu machen! In dem Augenblick war sich Morainn nicht einmal mehr sicher, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn er am Galgen landete. Wenn sie ehrlich war, freute sie sich schon fast über die Vorstellung, dem Holzklotz unter seinen Füßen einen Tritt zu versetzen. Sie funkelte Tormand wütend an. Ihren Schmerz und ihre Beschämung wollte sie ihm nicht zeigen, aber ihren Zorn sollte er ruhig zu spüren bekommen.
    »Habt Ihr gedacht, dass Euch noch ein paar Namen fehlen?«, fragte sie, fast schon erstaunt über die kalte Wut in ihrer Stimme.
    »Simon hat mich um diese Liste gebeten, damit wir wissen, welche Frauen in Gefahr schweben«, erwiderte er wahrheitsgemäß. Unwillkürlich musste er daran denken, dass sie herrlich aussah in ihrem Zorn, obgleich sich natürlich auch die Angst in ihm regte, dass er sie womöglich verloren hatte, bevor er überhaupt die Gelegenheit gehabt hatte, sie zu besitzen.
    »Ihr würdet das Heer des Königs brauchen, um all diese Frauen zu beschützen!«
    »Ich habe nicht versucht, Euch auf diese Liste zu setzen«, sagte er. Aber ihr Blick zeigte ihm, dass er sich weitere Erklärungen sparen konnte. »Ihr seid für mich etwas ganz anderes als diese Frauen«, fuhr er trotzdem fort.
    »Ach ja? Ihr habt ihnen keine süßen Worte ins Ohr geflüstert? Ihr habt nicht versucht, sie in Euer Bett zu zerren? Ich kenne Euch kaum eine Woche, und schon versucht Ihr, mich zu verführen.« Wutschnaubend warf sie die Blätter auf seinen Schreibtisch. »Habt Ihr Euch mit einer von ihnen auch über Eure Träume unterhalten? Das war sehr schlau von Euch. Ihr wisst, dass Träume eine große Bedeutung für mich haben.«
    »Morainn, alles, was ich Euch gesagt habe, entspricht der Wahrheit.« Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich vor ihm zurück. »Was ich für Euch empfinde, ist ganz anders als das, was ich für diese Frauen empfunden habe.«
    Wie gern hätte sie ihm geglaubt! Doch genau das machte ihr Angst. »Wir sind hier in Eurem Arbeitszimmer, die Tür steht offen, und Ihr hattet mich schon fast so weit, dass ich mich auf den Boden gelegt und die Röcke gerafft hätte. Und da soll ich glauben, dass ich mehr für Euch bin als ein Körper, der Euer Bett wärmt? Wie soll ich denn glauben, dass ich anders bin als die anderen? Ihr habt große Übung mit sanften Worten, Ihr wisst so genau, wie man eine Frau berühren muss, dass Ihr wahrscheinlich sogar eine Nonne verführen könntet. Aber merkt Euch, Sir Tormand: Ich lasse mich nicht zu einem weiteren Namen auf Eurer Liste machen. Ich bin von niederem Stand und habe keinen Besitz, aber ich habe meinen Stolz. Und den werde ich nicht opfern, nur damit Ihr mit einer weiteren Frau Eure Spielchen treiben könnt.«
    Tormand fluchte, als sie aus dem Raum marschierte, und er fluchte umso mehr, als er hörte, wie Simon sie begrüßte. Nicht nur, dass er Morainn verloren hatte, nein, jetzt würden es auch noch alle erfahren, und schlimmer noch, sie würden erfahren, wie wenig sie von ihm hielt. Wütend funkelte er den Kater an, der noch immer auf dem Schreibtisch hockte, auch wenn er sich töricht vorkam, dem Tier die Schuld zu geben. Aber er musste seinen Ärger irgendwo loswerden.
    »Morainn, geht es Euch gut?«, hörte er Simon fragen, und er wusste, sein Freund befürchtete, dass Tormand das getan hatte, was er zu tun versucht hatte.
    »Ja, Sir Simon, aber jetzt muss ich wieder an den Herd. Übrigens – wann immer Ihr wollt, könnt Ihr mir eine weitere dieser Haarnadeln in

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