Die Sünden des Highlanders
zu befolgen. Sie wusste zwar, dass sie Tormand sofort davon abhalten sollte, diese federleichten Küsse auf ihr Gesicht zu hauchen, denn jeder dieser Küsse machte das Feuer, das durch ihre Adern strömte, nur heißer. Doch anstatt sich ihm zu entziehen, wie es ihr Instinkt befahl, schmiegte sie sich an ihn. Als er die Arme um sie schlang und sie fest an sich presste, wurden ihr die Knie weich bei dem Ansturm der Begierde, die sie durchströmte. Der Mann war die größte Bedrohung ihrer Tugend und ihres Herzens, der sie je begegnet war, und dennoch schien ihr das nichts auszumachen.
»Wie ich dazu komme?« Er gab ihr einen weiteren sehr sanften Kuss, wobei er sorgfältig darauf achtete, sie nicht zu sehr zu bedrängen, auch wenn sein Körper vor Verlangen fast unerträglich schmerzte. »Ihr habt Augen, in die sich ein Mann stundenlang versenken könnte, während er versucht, all Eure Geheimnisse zu entschlüsseln. Ach, und Euer Mund …« Er knabberte sachte an ihrer wohlgeformten Unterlippe. »Warm und süß wie Honig, weich wie die feinste Seide, und voller Feuer. In meinen Träumen habe ich Euren Mund oft auf meiner Haut gespürt.«
In eben dieser Weise hatte auch sie seinen warmen Mund auf dem ihren gespürt. Morainn wusste, dieser neuerliche Beweis ihrer gemeinsamen Träume sollte sie in höchste Alarmbereitschaft versetzen. Doch dann knabberte er sanft an ihrem Ohrläppchen, und als sich seine Zähne sachte an ihrer empfindlichen Haut rieben, klammerte sie sich fest an seinen starken Körper. All das Verlangen, von dem sie geträumt hatte, durchflutete sie nun so stark, dass sie es fast mit der Angst zu tun bekam. Doch Tormands Lippen auf ihrem Mund erstickten ihre Ängste im Keim. Sobald seine Zunge sanft Einlass begehrte, gab sie ihr den Weg frei, denn sie konnte es kaum erwarten, ihn zu schmecken.
Tormand entfuhr ein Stöhnen, als er den Kuss vertiefte. Morainns Geschmack war wie ein Zauber. Sein ganzer Körper spannte sich vor Begehren. Am liebsten hätte er ihr die Kleider von ihrem üppigen Körper gerissen. Er wollte jeden Fleck ihrer weichen, goldenen Haut kosten und sich so tief in ihr vergraben, dass er nie mehr einen Weg herausfinden würde.
Es fiel ihm immer schwerer, sein wachsendes Verlangen zu zügeln. Aus viel zu vielen Träumen war er sehnsüchtig, hungrig und unbefriedigt erwacht. Doch er bemühte sich nach Kräften, einen Rest von Kontrolle zu wahren; denn er konnte die Unschuld in Morainns Kuss schmecken. Selbst die Art, wie sie sich in seine Arme schmiegte, wirkte ein wenig verlegen, ja sogar zaghaft, und das sagte ihm, dass sie noch nie einen Geliebten gehabt hatte. Doch der Gedanke, dass er wohl der Erste sein würde, der ihre Leidenschaft kosten durfte, erregte ihn derart, dass ihm klar wurde, dass er sich etwas zurückziehen musste.
Zögernd nahm er seine Lippen von ihrem Mund und wandte sich ihrem langen, anmutigen Hals zu. Er glitt langsam mit der Zunge über die heftig pulsierende Ader, frohlockend über den Beweis, dass Morainns Verlangen wohl ebenso stark war wie das seine. Durch den Schleier der Leidenschaft drang die Erkenntnis, dass er noch nie mit einer Jungfrau geschlafen hatte. Dafür hatte er allerdings gute Gründe gehabt, doch in dem Moment wollte er sich diese nicht in Erinnerung rufen; denn das hätte wohl bedeutet, dass er von Morainn ablassen müsste.
»Ihr habt von mir geträumt, Morainn, nicht wahr?« Er hoffte inständig, dass seine Annahme zutraf, denn sonst wäre er sich höchst töricht vorgekommen. »Ihr habt davon geträumt, dass wir zwei uns umarmen und küssen …«
»Ja«, hauchte sie. »Es waren sündige Träume.«
»Nein, wunderbare Träume von Feuer und Verlangen.« Langsam streichelte er über ihre Hüften und genoss es, als sie vor Lust bei seiner Berührung keuchte. »Süße Träume, in denen wir uns geliebt haben und unser Verlangen schmecken konnten.«
Seine Stimme war die reine Verführung. Die Begierde, die seine tiefe Stimme rauchig färbte, verlieh ihr umso mehr Macht. Morainn war, als hätte sie Feuer gefangen und würde sterben, wenn er nicht die lodernden Flammen löschte. Das Gefühl wurde immer stärker, als sie daran dachte, wie gern sie seine Hand auf ihren Brüsten spüren würde. Sie bog sich ihm entgegen, der Schock darüber, dass er sie an solch intimen Stellen berührte, wich rasch ihrer Sehnsucht nach seiner Berührung.
Tormand konnte sich kaum auf den Beinen halten, so sehr begehrte er die Frau in seinen Armen. Ohne
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