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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Vision ziehe, nichts weiter.«
    Simon nickte. »Aber es wirkt verständlich. Na ja, soweit man einen solchen Wahn eben verstehen kann. Es ist interessant zu wissen, was im Kopf eines solchen Mörders vorgehen könnte. Aber eigentlich hoffte ich auf etwas, was wir nutzen könnten, um die beiden aufzuspüren, bevor sie wieder zuschlagen.«
    »Ja, auch mir wäre nichts lieber als das, aber manchmal dauert es ein Weilchen, bis man sich in all den Bildern zurechtfindet und sich die Wahrheit zeigt. Das ist jedenfalls das erste Mal, dass ich die Stimmen so deutlich vernommen habe.«
    »Warum wolltet Ihr wissen, wann wir diese Nadel gefunden haben?«
    »Weil am Ende etwas Seltsames passiert ist. Die Frau wusste, dass ich da war und sie beobachtet habe. Sie sprach zu mir, was sie auch vorher schon getan hat, und drohte mir mit dem Tod. Aber diesmal hat sie mich direkt angesehen, es war nicht nur wie ein Flüstern in meinem Kopf.«
    »Ihr habt ihr Gesicht gesehen?«
    »Mehr oder weniger. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube, sie hat dunkle Augen und trug eine teure Kopfbedeckung, doch darunter war dunkles Haar zu erkennen. Und sie hatte perfekt geschwungene Augenbrauen.« Sie musste lächeln, denn die Männer sahen sie an, als habe sie ihnen soeben eine völlig nutzlose Information geliefert. »Dunkle, perfekt geschwungene Brauen. Entweder sie hat sie von Natur aus, oder sie tut etwas, um sie so perfekt wirken zu lassen.«
    »Dann muss sie von Stand sein. Nur Frauen von Stand zupfen ihre Brauen«, sagte Tormand.
    Ja, ich weiß, du kennst die Frauen, dachte Morainn ein wenig gehässig, doch rasch unterdrückte sie die Eifersucht wieder, die bestimmt noch ziemlich lang in ihrem Herzen wohnen würde. »Ich glaube, ihr Mann ist tot, wahrscheinlich hat sie ihn umgebracht. Aber leider hat sie keinen Namen genannt, sie hat ihn nur als fettes Schwein bezeichnet. Jawohl, sie hat ihn eigenhändig umgebracht, mit einem Messer.«
    Simon runzelte die Stirn. »Mir ist nicht zu Ohren gekommen, dass ein Mann von Stand erstochen worden ist.«
    »Bestimmt nur deshalb, weil man ihn noch nicht gefunden hat«, meinte Morainn.
    Allmählich wurde ihr immer verständlicher, was sie in ihrer Vision gehört und gesehen hatte, aber auch ihre Kopfschmerzen nahmen zu. All diese grässlichen Dinge – Morainn wusste, dass sie bald eine Pause brauchte. Ihr war, als wäre all ihre Kraft aus ihrem Körper gewichen, und trotz Tormands beschwichtigender Berührung tat ihr der Kopf so weh, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Ihr braucht Ruhe«, sagte Simon. »Diese Visionen kosten Euch sichtlich Kraft, obwohl Ihr diese Sitzung besser durchgestanden habt als die letzte.«
    »Aye, ich fürchte, Ihr habt recht. Langsam ordnet sich alles, aber mein Kopf schmerzt so heftig, dass ich es noch immer nicht richtig verstehen kann. Ein paar Stunden Schlaf würden sicher helfen, das Durcheinander zu beseitigen.«
    Als Morainn aufstehen wollte, wankte sie. Sogleich schlang Tormand stützend die Arme um sie. Sie wollte sich ihm entziehen, als plötzlich vom Eingang her ein Stimmengewirr zu hören war. Leute stritten sich mit Walter. Kurz darauf wurde die Tür zur Großen Halle aufgestoßen, und drei Menschen traten ein: erst Nora, dann ihr Verlobter und zum Schluss Walter, der ziemlich verärgert wirkte.
    »Sie wollten nicht warten, bis ich Euch sagen konnte, dass sie hier sind«, brummte Walter und sah Nora böse an.
    Nora achtete nicht auf ihn, sie achtete nur auf Tormand und wie er Morainn umschlungen hielt. Morainn war schwer beeindruckt von dem gerechten Zorn in dem süßen Gesicht ihrer Freundin. Nora riss sich von der Hand ihres etwas verlegenen Verlobten los und steuerte geradewegs auf sie zu, entriss sie Tormand und drückte sie an sich.
    »Was habt Ihr mit ihr angestellt«, fragte Nora Tormand aufgebracht. »Sie sieht schrecklich aus.«
    »Danke, liebe Freundin«, murmelte Morainn, aber Nora ging nicht darauf ein.
    »James, komm her und verprügle diesen lüsternen Schweinehund!«
    »Ach, Nora, Liebste …«, fing James an.
    Nora wartete nicht auf seine Ausrede: »Warum ist sie hier?«
    »Gerade habe ich mich gefragt, woher du gewusst hast, dass ich hier bin«, sagte Morainn, bevor Tormand oder ein anderer Noras Frage beantworten konnte.
    »Diese blöde Magda erzählt jedem im Ort, dass der Kerl die Hexe mitgebracht hat, damit sie ihm hilft, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich wollte ihr nicht recht glauben und bin

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