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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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verärgert.
    »Der Mann ist verschwunden wie der Rauch im Wind«, sagte Harcourt mit wutverzerrter Stimme. »Es war, als würde man einen Schatten jagen.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Morainn, als sie ihren Weg zu Noras Tante fortsetzten. »Ich habe Nora gesagt, dass sie James bitten soll, sie und ihre Familie bewachen zu lassen.«
    »Das ist gut«, erwiderte Harcourt. »Ich fürchte, die Mörder werden immer kühner und finden immer mehr Gefallen an ihrem grausigen Tun. Vielleicht müssen sie ihre kranke Gier sogar noch häufiger stillen.«
    Nora stöhnte. »Das hätte ich jetzt lieber auch nicht gehört. Aber solltet ihr nicht alle im Ort warnen, dass sich hier Ungeheuer herumtreiben, die von Tag zu Tag übler werden?«
    »Das ist kein Geheimnis«, entgegnete Harcourt. »Aber egal, was wir sagen, niemand glaubt, dass er in Gefahr schwebt. Die Leute denken alle, dass es allein um Tormand geht, und nehmen an, ihnen kann nichts passieren, solange sie nichts mit ihm zu tun haben.«
    Sie blieben vor dem Haus von Noras Tante stehen. Nora umarmte Morainn und drückte sie fest an sich. »Pass gut auf dich auf, liebe Freundin«, flüsterte sie ihr ins Ohr. »Du hast dir einen gefährlichen Mann ausgesucht und eine gefährliche Zeit, dich zu verlieben.«
    Morainn sah Nora hinterher, als sie im Haus ihrer Tante verschwand, dann machte sie sich seufzend auf den Weg zu Tormands Haus. »Vielleicht habe ich mir zu lange überlegt, was dieses Kältegefühl zu bedeuten hat«, sagte sie eher zu sich als zu ihren Begleitern.
    »Nay«, entgegnete Rory. »Der Mann hat uns beobachtet. Er hat sich bewegt, sobald wir uns bewegt haben. Es hätte keine Rolle gespielt, wenn Ihr uns früher von der Kälte unterrichtet hättet. Aber Ihr hattet keine weitere Vision, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur so ein Gefühl. So etwas habe ich öfter. Trotzdem bekomme ich allmählich Angst, dass sich zwischen mir und den Mördern eine seltsame Verbindung zu entwickeln beginnt. Ich spüre nicht nur, wenn sie in der Nähe sind, nein, ich höre auch ihre Stimmen in meinen Träumen und Visionen. Und dann spricht diese Frau direkt zu mir. Am liebsten wäre mir, diese Verbindung würde abreißen. Doch gleichzeitig wünsche ich mir, sie wäre stärker, denn dann würde sie uns vielleicht zu ihnen führen.«
    »Nein«, meinte Harcourt nur. »Ihr wollt mit diesem Paar nicht verbunden sein, egal, wie sehr uns dies auch helfen könnte. Ich weiß zwar, dass Wahnsinn normalerweise nicht ansteckend ist, aber was passiert in Träumen oder Visionen? Was könnten sie mit Euch anstellen, wenn sie von Eurem Kopf Besitz ergriffen?«
    Der Gedanke, dass das Böse in ihrem Kopf war, auch wenn sie nicht danach gerufen hatte, ließ Morainn erzittern. Sie schlang die Arme um sich. Trotzdem zitterte sie immer noch, als sie Tormands Haus betrat. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich zutiefst erschrecke, wenn ich diese eisige Stimme in meinem Kopf höre.« Hastig versuchte sie, die Angst abzuschütteln. »Ich muss noch abspülen, und dann mache ich uns etwas zu essen. Ich weiß, dass ihr heute Nacht wieder auf die Jagd geht, und das solltet ihr nicht mit leerem Magen tun.«
    Danach verging die Zeit wie im Flug. Morainn stellte ein einfaches, doch nahrhaftes Mahl auf den Tisch und beantwortete alle Fragen danach, was sie auf dem Heimweg von Noras Haus gesehen und gespürt hatte. Schließlich brachte sie Walin ins Bett und lächelte, als sie sah, wie erschöpft der Junge war. Die Murrays verstanden es ausgezeichnet, einen umtriebigen kleinen Jungen müde zu machen.
    Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatte, kehrte sie in die Große Halle zurück. Die Männer waren bereits aufgebrochen, nur Tormand saß noch da und starrte verdrossen ins Feuer. Sie schenkte sich einen Becher Ale ein und setzte sich neben ihn auf die kleine Polsterbank vor den Kamin. Das sacht brennende Feuer verbreitete ein sanftes, flackerndes Licht, das auch auf Tormand fiel. Sie trank ihr Ale in langsamen Zügen und dachte daran, wie gut er aussah – atemberaubend gut; selbst wenn er manchmal aussah wie Walin, wenn ihm etwas verboten wurde, was er unbedingt haben wollte.
    Tormand wusste, dass er verdrossen war. Selbst dass Morainn sich neben ihn setzte, ohne dass er sie dazu aufgefordert hatte, hob seine Laune kaum. »Ich sollte mit den anderen unterwegs sein und ihnen helfen, diese Bestien zu jagen«, murrte er.
    »Sie müssten gut auf Euch aufpassen, und das würde sie nur behindern«,

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