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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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erwiderte Morainn. »Was die Leute im Ort von Euch sagen, klingt jeden Tag gefährlicher.«
    »Ich begreife einfach nicht, wie sie glauben können, ich wäre zu solchen Untaten fähig. Ich habe noch keiner Frau etwas zuleide getan. Ich war nie unfreundlich zu den Armen und habe einer Freundin sogar geholfen, ein Haus für Kinder einzurichten, die auf sich allein gestellt waren, weil man sie ausgesetzt hatte oder weil sie ihre Eltern verloren hatten und keine Verwandten haben, die sich um sie kümmern konnten oder wollten.«
    »Das war sehr nett von Euch.«
    Er lächelte schief. »Manchmal bin ich eben sehr nett.«
    »Das glaube ich Euch sofort.«
    Tormand sah sie überrascht an. Er wusste, dass er dazu neigte, in ihren Worten oder ihrem Lächeln etwas zu sehen, was gar nicht da war, denn die Hoffnung brachte ihn dazu, sich im Wunschdenken zu üben. Aber was sie gerade gesagt hatte, hatte etwas Sinnliches an sich gehabt, etwas, das ihn erregte. Er lehnte sich zurück und legte sachte den Arm um ihre Schultern, auch wenn er sich dabei wie ein grüner Junge vorkam, der versuchte, seiner Liebsten einen Kuss zu rauben. Morainn sah Tormand nicht an, doch die Röte auf ihren Wangen gab ihm zu verstehen, dass er sich nicht verhört hatte – sie hatte vorhin nicht von seiner Wohltätigkeit gesprochen. Dennoch fand er es klüger, nicht offen zuzugeben, dass er den Hintersinn ihrer Worte verstanden hatte. Fieberhaft suchte er nach einem unverfänglichen Thema.
    »Ich komme mir allmählich vor wie eine Jungfer, die in einem Turm eingesperrt worden ist.«
    Morainn lachte. »Nein, Sir Tormand, das werdet Ihr wohl nie sein. Aber Eure Verwandten müssen sich frei bewegen können, um diese Leute zu finden. Und ob Ihr nun Schutz braucht oder nicht, sie würden es auf alle Fälle für notwendig halten, auf Euch aufzupassen. Seid ehrlich – selbst Euch würde es schwerfallen, einer wütenden Menge zu entkommen.«
    »Ja, ich weiß. Allein das und die Befürchtung, dass Simon oder meinen Verwandten etwas zustoßen könnte, während sie versuchen, mir zu helfen, hält mich hier fest.« Behutsam rückte er näher und knabberte ein wenig an ihren Haaren. »Natürlich hat es auch einen Vorteil, dass ich ein Gefangener in meinen eigenen vier Wänden bin.«
    »Und der wäre?«, fragte sie und wunderte sich nicht weiter, dass ihre Stimme rauchig wurde von ihrem wachsenden Verlangen nach seiner Wärme. Auch sein Geruch erregte ihre Leidenschaft und das Bedürfnis, ihm nahe zu sein.
    »Ich habe ein hübsches Mädchen zur Gesellschaft.«
    »Nun, dann müsst Ihr sie heimschicken, weil ich hier bin.«
    Er lachte. »Kleines Luder!«
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und atmete ihren süßen Geruch nach sauberer Haut und leicht aromatisierter Seife ein. Lavendel, dachte er. Wahrscheinlich würde er von nun an immer an Morainn denken müssen, wenn ihm Lavendel in die Nase stieg.
    Morainn wartete auf mehr als nur eine wie zufällige Berührung oder einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe. Ihre Lippen sehnten sich nach einem Kuss, sie kribbelten vor freudiger Erwartung. Doch Tormand benahm sich höchst ehrbar. Es war wohl ihr Pech, dass er sich ausgerechnet jetzt, wenn sie es gern gehabt hätte, dass er sich unschicklich benahm, damit sie ihm auf der Straße der Sünde folgen konnte, so tadellos aufführte, als ob sich eine grimmige Alte aus ihrer Familie in der Ecke herumdrückte und auf ihn losgehen würde, sobald er etwas Unanständiges tat. Offenbar musste sie ihm einen stärkeren Hinweis geben, dass seine Werbung erfolgreich gewesen war.
    Sie stellte ihren Becher ab und wandte ihm ihr Gesicht zu. Ihr Mund war dem seinen nun ganz nahe. »Umwerbt Ihr mich noch immer, Sir Tormand?«
    »Ich versuche es.«
    »Ihr habt gute Arbeit geleistet.«
    »Wirklich?« Er wagte es, einen Kuss auf ihre weichen Lippen zu hauchen. Sofort schien sich ihr Mund fest auf den seinen pressen zu wollen. »Morainn?«, fragte er atemlos. »Ich weiß nicht mehr weiter.«
    »Du hast einen neuen Weg beschritten, und jetzt hast du Angst, einen falschen Schritt zu tun?«
    »Aye, so ist es wohl.« Er küsste sie abermals, und wieder folgte ihr Mund in derselben behutsamen, doch verlangenden Weise dem seinen, als er den Kopf wieder hob. »Ich sehne mich danach, dich richtig zu küssen, Morainn. Ich habe noch tagelang den Kuss geschmeckt, den wir in meinem Arbeitszimmer getauscht haben, und hungere nach einem weiteren.«
    »Wir können dich schlecht verhungern lassen«,

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