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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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dem Mann hinüber und beginnt zu schreien. Es ist ein Mädchen. Sie schreit und Tränen rinnen über ihre Wangen, als der Mann sich auf sie stürzt und seine Augen sie erfüllt von wilder Lust böse anfunkeln …
    »Julia!«
    Als Julia mit schweißgebadetem Körper erwachte, ihre Atmung schnell und keuchend, war sie sich nicht sicher, ob die Person, die ihren Namen gerufen hatte, noch zu dem Traum gehörte oder nicht.
    Traum? Scheiße, das war kein Traum, das war ein Albtraum.
    »Julia! Hey, bist du da oben?«
    Julia setzte sich auf, dabei fiel das Foto von ihrer Brust.
    Es war Cindy.
    Julia sprang aus dem Bett, ging zum Fenster hinüber und zog die Vorhänge zur Seite. Zwei Stockwerke tiefer standen Cindy und Belinda auf dem Bürgersteig.
    »Wir haben den ganzen Abend versucht, dich zu erreichen«, rief Belinda zu ihr herauf. »Was ist denn los?«
    »Ich fühl mich nicht so prall, Mädels. Ich glaube, ich muss euch heute Abend mal alleine um die Häuser ziehen lassen.«
    »Okay, wie du meinst«, brüllte Cindy.
    »Das ist hier übrigens keine Peepshow, Süße«, sagte Belinda. »Wir wissen alle, dass du ’nen tollen Körper hast, aber den musst du uns ja nicht so direkt unter die Nase reiben.«
    »Und seit wann hast du ein Tattoo? Wann hast du das denn stechen lassen?«
    Julia schaute an sich hinunter und sah sofort, dass der Fleck erneut gewachsen war. Er war nun doppelt so groß wie eine Streichholzschachtel.
    Oh, mein Gott.
    »Was ist das denn?«, wollte Cindy wissen. »Ein Matrosenherz?«
    »Ein Einhorn?«
    »Ich weiß – Stars and Stripes?«
    »Mir wird kalt. Tut mir leid, Mädels. Euch viel Spaß!« Sie schloss das Fenster, zog die Vorhänge zu und rannte ins Badezimmer. Sie schaltete das Licht an und starrte auf den Fleck, der inzwischen ihre halbe Brust bedeckte. »Oh Gott!«, wimmerte sie. »Was passiert nur mit mir?«
    Sie trat näher an den Badezimmerspiegel und untersuchte die Stelle genauer.
    Plötzlich fühlte sie sich schwindelig.
    »Das ist unmöglich.«
    Aus dem Spiegel blickte ihr das Foto entgegen – es war nur ein verblasstes, verschwommenes Bild, aber es bestand kein Zweifel daran, dass es sich um dasselbe Haus, die gleichen Bäume, die gleichen Personen und den gleichen Hund handelte. Sie waren alle da, lächelten sie an, der Mann und der Köter von dem Knick durchbrochen.
    Sie stürzte aus dem Badezimmer auf ihr Bett zu und griff nach dem Foto, das auf den durchgeschwitzten Laken lag. Sie hob es auf. Das Bild war fast vollkommen verblasst. »Was passiert hier?«, rief sie aus und ließ sich auf den Boden fallen, das Foto fest gegen ihre Brust gepresst und in der Mitte gefaltet, genauso, wie es sein sollte.
    Das Telefon klingelte.
    Diesmal waren es nicht Belinda oder Cindy.
    Julia erhob sich und taumelte zum Telefon. Mit zitternder Hand hob sie den Hörer ab. »Hallo?«
    »Jules, ich bin’s. Ist alles okay? Du klingst aber gar nicht gut.«
    So sehr sie sich auch wünschte, ihrer Schwester alles zu erzählen, schluckte sie nur die Tränen hinunter und antwortete: »Mir geht’s bestens.«
    »Okay. Hör zu, ich muss dir was wirklich Unglaubliches erzählen.«
    »Ich will’s nicht hören«, erwiderte Julia. Das Foto fühlte sich ganz heiß in ihrer Hand an. Alles, was sie wollte, war, seine Energie in sich aufzunehmen, sonst nichts. Sie konnte keine Ablenkung gebrauchen.
    »Aber Jules …«
    »Lass mich einfach in Ruhe!« Sie ließ das Telefon fallen und der Hörer baumelte neben dem Couchtisch. »Hör auf«, schluchzte sie und sank auf die Knie.
    Fange ich an durchzudrehen?
    Sie wollte Antworten. Brauchte sie.
    Das Bild auf ihrer Brust hatte eine Bedeutung. Es war nicht einfach ein Krebsgeschwür oder ein mutierter blauer Fleck – es war ein Zeichen, es musste ein Zeichen sein.
    »Bitte, sag’s mir doch. Was willst du?«
    Während sie das Foto an ihr Herz drückte, so als sei es ihr einziges Lebenselixier, sah sie, wie …
    Das kleine Mädchen schreit. Tränen rinnen über seine Wangen, als der Mann sich mit wilder Lust im Blick auf sie stürzt. »Ich hab was für dich«, krächzt er. Er versenkt seinen Arm tief in die Tasche und zieht ein altes Tuch und ein Messer heraus. Das kleine Mädchen schreit erneut und fleht den Mann an, sie in Ruhe zu lassen. Sie versucht wegzurennen, aber der Mann packt sie an ihrem goldenen Haar und schlägt sie ins Gesicht. Schluchzend liegt sie auf der Matratze, während ihr der Mann das Tuch in den Mund stopft. Er hält das Messer fest umklammert, öffnet

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