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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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beginnen, möchte ich euch als potenziellen Konvertiten einige Videos unserer letzten Opfer zeigen. Sie mussten dargebracht werden, damit wir und unsere Mitmenschen gereinigt und von dem Übel des Fernsehens befreit werden können.«
    Er nickte jemandem zu, der neben der Kamera stand.
    Die Studioaufnahmen wurden durch das unruhige Bild eines kleinen Hauses ersetzt. Es war Nacht. Der Kameramann, wer immer er auch sein mochte, rannte auf eine Tür zu. Gelächter und Flüstern waren zu hören. Jemand, nicht die Person mit der Kamera, klingelte an der Tür, und dann ertönte ein Flüstern, alle sollten still sein, aus dem Off. Kurz darauf wurde die Tür von einem jungen Mann geöffnet, dem die Verblüffung ins Gesicht geschrieben stand.
    »Was ist …?«, brachte er noch hervor, bevor eine Horde von Leuten, die teilweise nicht älter wirkten als 20, an der Kamera vorbeirannte und ins Haus drängte. Es war eine Menge Gejohle und Gelächter zu hören, während die Person mit der Kamera den anderen hinterherrannte. Die Horde hatte den Mann und eine Frau zu Boden geworfen, riss dem unglückseligen Paar die Kleider vom Leib und skandierte lautstark: »Ungläubige! Ihr betet das Böse an!«
    Die Kamera fing ein, wie die beiden schreienden Opfer splitternackt ausgezogen und mit Seilen an die Beine eines Tisches gefesselt wurden. Im Bild befanden sich mindestens zehn Personen, die allesamt Messer und Schusswaffen in der Hand hielten. Sie buhten das gefesselte, zu Tode erschrockene Pärchen aus und beschimpften es brüllend. Dann fingen sie unter dem stets wachsamen Auge der Kamera an, ungefähr fünf Minuten lang unaufhörlich auf beide einzustechen und zuschlagen. Endlich, als der Teppichboden vollkommen mit Blut getränkt war und die zwei ihre letzten, blutigen Atemzüge getan hatten, erschoss die Meute sie – den Mann in den Kopf, die Frau in die Brust.
    Die Kamera folgte einigen Mitgliedern der Bande, die ihre Finger in das Blut tauchten und über den gesamten Fernsehbildschirm DAS IST DAS BÖSE und TOD DEN MASSENMEDIEN schrieben.
    Nachdem die Kamera noch ein letztes Mal über die entsetzlich zerstückelten Leichen gewandert war, wurde das Bild schwarz.
    Auf dem Bildschirm erschien nun wieder das grell erleuchtete Studio und auf dem Gesicht des Mannes, der noch immer hinter dem Schreibtisch saß, lag ein wahnsinniges Stirnrunzeln. »Na, na, na«, sagte Sam. »Wie hat euch das gefallen?«
    Überall in den Zuschauerrängen klangen Schreie und Schluchzer auf.
    »Bill, frag Shorty, ob wir immer noch auf Sendung sind.«
    Bill sprach in sein Headset, lauschte kurz und nickte.
    »Gut«, erwiderte Sam und grinste. »Gut.«
    »Das ist ja furchtbar«, stieß Francis entsetzt aus. »Mach das aus, George.«
    »Das hat so entsetzlich real gewirkt«, nuschelte George. »Ich frag mich, was das für ’ne Sendung ist.«
    »Sie ist krank, das ist sie. Manche Leute haben einfach einen kranken Sinn für Humor.«
    »Aber der kleine Glatzkopf ist lustig. Auf seine ganz eigene, seltsame Art.«
    »Also, ich schau mir das auf jeden Fall nicht länger an«, sagte Francis und erhob sich. »Ich geh ins Bett.«
    George bedeutete ihr mit einem Winken, still zu sein, und Francis marschierte schnaubend aus dem Wohnzimmer.
    2: (im Haus der Familie McGregor)
    Stewart McGregor klopfte an die Tür des Schlafzimmers seiner Eltern, wartete ein paar Sekunden ab und trat dann ein. Sein Vater sah von seinem Taschenbuch auf und lächelte ihn an.
    »Hey, Stew. Was gibt’s?«
    Seine Mutter hatte ihr Gesicht noch immer in die Akte ihres aktuellen Falls vergraben.
    »Mum, Dad«, sagte er.
    Sein Dad nahm seine Lesebrille ab und runzelte die Stirn. »Was ist denn los?«
    »Ich glaube, ihr kommt besser mit und seht es euch selbst an.«
    Zu dritt gingen sie ins Wohnzimmer, in dem immer noch der Fernseher lief. Stewart bat seine Eltern, sich auf die Couch zu setzen, während er sich auf einem der Sessel neben ihnen niederließ. Auf dem Bildschirm war ein kahlköpfiger Mann mit langem, ungewaschenem Bart hinter einem Schreibtisch zu sehen.
    »Das sieht aus wie die Kulisse von Marty Laffin«, sagte Luke McGregor.
    »Das ist sie auch. Na ja, war sie«, korrigierte Stewart sich.
    »Was ist das denn alles?«, fragte Pam McGregor. »Was ist denn da los?«
    »Ich glaube, das wird euch interessieren«, sagte Stewart. »Der Mann da, der hat Marty Laffin umgebracht. Im Fernsehen. Vor laufender Kamera.«
    »Das ist doch lächerlich«, schnappte Luke mit einem nervösen

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