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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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die Kamera: »Dreh dich um und zeig es.«
    Das Bild begann zu wackeln, als die Kamera sich umdrehte und den dunklen Zuschauerraum einfing.
    »Licht an!«, brüllte der Mann hinter der Kamera.
    Ein Scheinwerfer erleuchtete die Zuschauerränge und förderte den entsetzlichen Anblick eines Mannes, dem man den Schädel weggeschossen hatte, zutage. Die Menschen um ihn herum waren über und über mit seinem Blut bespritzt und an ihnen klebten blutige Fetzen seines Gehirns und Gewebes. Als eine Frau anfing, sich zu übergeben, schwenkte die Kamera wieder zu dem Mann hinter dem Schreibtisch zurück.
    Auf seinem Gesicht lag ein breites Grinsen.
    »In dieser Show erlauben wir nicht, dass jemand schummelt, stimmt’s, Dave?«
    Ein schneller Schwenk auf Dave zeigte, dass er sein Gesicht in den Händen vergraben hatte und weinte. Die Kamera schwenkte wieder zurück zu dem Mann.
    »Dave ist im Moment ein bisschen mitgenommen. Aber wir machen trotzdem weiter. Ich werde Ihnen eine neue Frage stellen, Doris, okay?« Er blickte ins Publikum. »Und dass mir niemand mehr die Antworten dazwischenruft!« Er drehte sich wieder zu der zitternden Doris um.
    »Welcher der Monde des Saturns ähnelt dem Todesstern aus Krieg der Sterne? «
    Doris schluckte einige Tränen hinunter. Sie sah aus, als müsse sie sich übergeben.
    »Kommen Sie, Sie haben nur noch zehn Sekunden. Welcher sieht aus wie der Todesstern?«
    »Ich weiß es nicht«, brüllte Doris. »Der größte«, schluchzte sie.
    »Nein!«, schrie Stewart McGregor auf seinen Fernseher ein. »Es ist Mimas. Blöde Kuh.«
    »Stewart«, zischte seine Mutter. Sie starrte ihn an und verzog das Gesicht.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Stewart, ohne seinen Blick vom Fernseher abzuwenden.
    »Ich fürchte, das ist nicht korrekt«, seufzte der Mann hinter dem Schreibtisch. »Die Antwort, auf die ich gehofft hatte, ist Mimas. Also, wie möchten Sie sterben?«
    Für die Frau war das nun endgültig zu viel. Sie stieß ein kreischendes Heulen aus und sprang aus ihrem Sessel auf. Die beiden Männer packten sie erneut, warfen sie unsanft zurück und drückten sie mit ihren behandschuhten Händen auf das Polster. Sie wehrte sich und trat um sich, aber es gelang ihr nicht, sich zu befreien.
    Aus dem Publikum war Geschrei zu hören, und irgendjemand rief: »Neeeiiin!«
    Auf Befehl des Mannes hinter dem Schreibtisch drehte sich die Kamera erneut um und fing einen alten Mann ein, der mit den Armen in der Luft herumfuchtelte, während er den Gang hinunterrannte. Tränen strömten über sein Gesicht. »Doris! Lasst sie in Ru…«
    Seine Schreie erstarben, als ein Schuss ertönte und der Mann auf den Boden des Zuschauerraums stürzte. Die wackelnde Kamera zeigte, dass er in den Rücken getroffen worden war. Während er keuchend um sein Leben rang, schwenkte die Kamera zurück auf die Bühne und zeigte einen lächelnden glatzköpfigen Mann und eine vollkommen hysterische Frau.
    »Alfred!«, schrie sie. »Al…freeeed!«
    »Wie wollen Sie sterben?«, brüllte der Mann unbeirrt über den Lärm hinweg. Die Frau schluchzte jetzt hemmungslos. Der Mann sah zu den anderen beiden Glatzköpfen hinüber und nickte.
    Die beiden hoben ihre Waffen und feuerten zwei Kugeln in den Hinterkopf der Frau. Ihr Gesicht explodierte und sie kippte nach vorne.
    Pam McGregor schrie auf und hielt sich die Hände vor die Augen. »Warum hören sie nicht damit auf?« Sie schnappte kurz nach Luft. »Warum schalten sie denn die Kameras nicht aus?«
    Luke beugte sich zu ihr und nahm sie fest in den Arm. »Ich weiß es nicht, Schatz. Ich weiß es nicht.«
    »Ich glaube, da sind ungefähr 20 von ihnen«, erläuterte Stewart. »Und sie sind alle bewaffnet.«
    »Wahrscheinlich haben sie das ganze Publikum als Geiseln genommen«, vermutete Luke. »Und benutzen sie als eine Art Schutzschild, damit die Polizei das Studio nicht stürmen kann.«
    »Das hab ich mir auch schon gedacht«, pflichtete Stewart bei. »Ich meine, es ist besser, ein Dutzend Leute zu töten als 200. Richtig?«
    Sein Vater nickte.
    Die Aufmerksamkeit der Familie McGregor richtete sich wieder auf den Bildschirm, als die unverwechselbare Stimme vom Anführer des Kults ertönte.
    »Kommt schon! Irgendwelche Freiwilligen?«
    Im Publikum blieb es totenstill.
    »Wie wär’s mit Ihnen?«, fragte der Mann und deutete in die Zuschauermenge.
    Die Kamera machte einen Schwenk und fing einen groß gewachsenen Mann ein. Er saß in der zweiten Reihe und versuchte, trotz der

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