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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Kichern.
    »Es ist die Wahrheit«, versicherte Stewart ernst.
    Luke und Pam starrten ihren 20-jährigen Sohn an. Sie konnten es in seinen Augen sehen.
    »Oh, mein Gott«, murmelte Pam. Sie richteten ihren Blick wieder auf den Bildschirm. »Wer ist das denn?«
    »Ein Terrorist?«, fragte Luke.
    »Ich glaube nicht. Ich denke, eher der Anführer eines Kults. Wie Charles Manson oder David Koresh. Er nennt sich Uncle Sam. Er hat die Show übernommen.«
    »Mein Gott«, stieß Luke aus.
    »Er hat schon ein Video von seinen Leuten gezeigt, wie sie ein Paar in ihrem eigenen Haus umgebracht haben. Es war … schrecklich.«
    »Wo bleibt denn die Polizei?«, fragte Pam.
    Stewart zuckte mit den Schultern. »Von der Polizei hat er noch nichts gesagt. Aber er muss den ganzen Laden unter Kontrolle haben. Er hat zwei von seinen Anhängern befohlen, die Gäste zu erschießen.«
    »Er hat die Prominenten erschossen?«
    Stewart nickte. »Und die Show ist live.«
    Sie drehten sich wieder um und starrten auf den Fernseher.
    Eine extrem verängstigt wirkende Frau saß auf einem der Sessel neben dem Schreibtisch. Sie war ziemlich korpulent und trug Unmengen von Make-up, das in schwarzen und roten Strömen über ihr aufgedunsenes Gesicht rann.
    »Und hier haben wir Doris. Herzlich willkommen, Doris, bei ›Wer wird überleben?‹!«
    Außer dem Heulen der Frau und dem Klatschen des glatzköpfigen Mannes war nichts zu hören.
    »Doris kommt aus … woher, sagten Sie doch gleich?«
    Sie antwortete mit einem neuerlichen lauten, nassen Tränenausbruch.
    »Sagen wir: Miami. Sie sieht aus, als käme sie aus Miami, oder, Dave?«
    Die Kamera schwenkte hektisch zu dem Bandleader hinüber. Er blickte verloren in die Kamera und nickte kaum merklich. Die Kamera fing kurz weitere Mitglieder der Band ein. Ein paar von ihnen weinten. Dann blieb sie eine Weile auf Dave gerichtet, bevor sie wieder zu dem kleinen Mann hinter dem Schreibtisch zurückschwenkte.
    »Du bist kein Mann der großen Worte, was, Dave?« Er kicherte. »Wie läuft’s da oben, Shorty?«
    Der Mann sah an der Kamera vorbei. Dahinter murmelte irgendjemand etwas. Der Mann nickte und wandte sich dann wieder Doris zu.
    »Bei Shorty, Bobby und Flag läuft alles bestens«, verkündete er mit einem Grinsen.
    Doris schniefte und wischte sich mit der Hand über Nase und Augen.
    »Also, passen Sie auf, so funktioniert das Spiel: Ich werde Ihnen jetzt zehn Fragen stellen. Wenn Sie sie alle richtig beantworten, bleiben Sie am Leben, aber wenn auch nur eine falsche Antwort dabei ist, lasse ich Sie selbst wählen, wie Sie sterben möchten. Verstanden?«
    Die Frau, die nun unkontrolliert flennte, versuchte wegzulaufen. Sie wurde von zwei kahlköpfigen Männern aufgehalten, die sie packten und unsanft zurück in den Sessel stießen.
    Einer der Männer beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie nickte nervös und blieb auf ihrem Sessel sitzen.
    »Haben wir’s jetzt alle schön bequem?«, erkundigte sich der Mann.
    »Ja.« Die Frau sprach sehr leise.
    »Okay. Erste Frage. Wie …« Er unterbrach sich und warf Dave einen Blick zu. »Hey, Dave, wie wär’s mit ein bisschen Musik für Doris? Damit sie besser nachdenken kann.«
    Er grinste, als Dave ein sanftes, stimmungsvolles Arpeggio anstimmte.
    »Perfekt. Also, Doris. Wie viele Eier hatte Hitler?«
    Die Frau schniefte und sah den Mann mit einem verwirrten Stirnrunzeln an. »W… Was?«
    »Wie viele Hoden hatte Adolf Hitler?«
    Die Frau schluckte und flüsterte: »Einen?«
    »Sehr gut«, lachte der Mann. »Das war eine leichte Frage zum Einstieg. Nächste Frage: Wie heißt die Hauptstadt von Australien?«
    Mit ängstlichem Stirnrunzeln senkte die dicke Frau ihren Blick und schluchzte. Sie schüttelte den Kopf.
    »Schnell. Sie haben nur noch zehn Sekunden.«
    Aus dem Publikum war ein entfernter Zuruf zu hören. Er war so leise, dass die Mikrofone ihn kaum einfingen, aber es war deutlich das Wort »Canberra« zu hören.
    Der Mann verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Canberra?«, wiederholte die Frau und blickte hoffnungsvoll zu ihrem Peiniger empor.
    Der Mann schaute an der Kamera vorbei und nickte.
    Ein Schuss ertönte und das Publikum schrie auf. Der Mann stand auf und hob seine Hände. »Ruhe! Seid still, sonst ereilt euch das gleiche Schicksal!«
    Die Musik verstummte. Es dauerte eine Weile, bis sich die Zuschauer wieder beruhigt hatten. Der Mann setzte sich wieder. Über das Weinen aus zahlreichen Kehlen sagte er in

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