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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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schleuderte die Fernbedienung zur Seite und sprang aus dem Bett. Er machte sich nicht die Mühe, die Lampe anzuschalten – der schwache Schein des Mondes erfüllte den Raum mit ausreichend Helligkeit und er fand sich auch so zurecht.
    Er blieb mitten in seiner Wohnung stehen, sah nach oben und schüttelte den Kopf.
    Hör auf, dir Sorgen zu machen, Rose. Wenn du mich wach hältst, kommt er auch nicht früher nach Hause.
    Natürlich wusste er, wie er das Problem von Rose und sich selbst hätte lösen können. Dazu wären nur ein wenig Mut seinerseits und Roses Bereitwilligkeit nötig gewesen.
    Ja, klar. Wem mache ich was vor? Eine wunderschöne Frau wie sie wird sicher nichts von mir wissen wollen.
    Dann war da auch noch Roses Mann Hal, um den er sich Sorgen machen musste. Mit ihm wollte Clayton ganz bestimmt keinen Ärger bekommen.
    Clayton trottete zum Kühlschrank hinüber und angelte sich ein Coors Light. Er öffnete die Bierdose und trank einen Schluck. Es schmeckte lauwarm und bitter, aber es erfüllte seinen Zweck.
    Er blieb neben dem Kühlschrank stehen, beobachtete das rhythmische Flackern des seltsamen Lichts und lauschte dem regelmäßigen Stapfen von Roses Schritten.
    Bumm, bumm, bumm, bumm … Bumm, bumm, bumm, bumm …
    Clayton trat ans Fenster. Sirenengeheul, das Geräusch von quietschenden Reifen und gelegentliche Schreie drangen durch das offene Fenster zu ihm herauf. Irgendwo weinte ein Baby. Wenn es draußen wärmer wurde, ließ er das Fenster gerne offen stehen. Er mochte es, wenn ein Luftzug durch sein stickiges Ein-Zimmer-Apartment wehte. Der Lärm der Stadt störte ihn nicht.
    Clayton blickte in die Gasse hinunter. Ihm kam der Gedanke, dass vielleicht jemand mit einer Taschenlampe herumspielte und sich einen Scherz mit ihm erlaubte. Aber er sah nichts als Schatten und dunkle Umrisse. Umrisse, bei denen es sich möglicherweise um Mülltonnen oder herumstehende Einkaufswagen handelte, welche die angrenzende Gasse verstopften – aber vielleicht verbarg sich ja auch etwas Unheimlicheres dahinter.
    Was auch immer sich dort unten in der übel riechenden Gasse befand, es war ganz sicher nicht die Quelle des seltsamen Lichts.
    Es blinkte ihn noch immer an.
    Es erinnerte ihn an die Traumfänger, die er als kleiner Junge gehabt hatte. Das Sonnen- oder Mondlicht war von Hunderten winziger Spiegel reflektiert worden, während sie langsam im Wind tanzten.
    Nun hing jedoch kein Traumfänger mehr in seinem Fenster.
    Vielleicht, wenn er wieder auf die Beine gekommen war und sich ein schickes Apartment an der Upper East Side leisten konnte. Ja, wenn er endlich aus diesem Drecksloch im Village wegziehen konnte, würde er sich ein ganzes Regiment von Traumfängern kaufen.
    Er sah zum Vollmond empor und trank einen weiteren Schluck Bier.
    In Gedanken floh er in ein neues, besseres Leben. Als er die Dose geleert hatte, war es bereits nach ein Uhr. Die Schritte waren verstummt und auch das Licht war erloschen.
    Er wandte sich vom Fenster ab, warf die Blechbüchse auf den Boden und sprang zurück ins Bett.
    Clayton blieb wach, bis Hal nach Hause kam, dachte über das Licht nach und fragte sich, was – oder wer – wohl dahintersteckte. Das Licht kam nicht mehr zurück und schließlich schlief er ein.
    »Ja, ich weiß. Es tut mir leid.«
    Geoff seufzte. »Mein Gott, Clay. Ich organisiere diese Vorstellungsgespräche für dich und du tauchst da nicht mal auf. Was für ’ne verfluchte Botschaft sendest du damit wohl an deine potenziellen Brötchengeber, hä?«
    »Hör zu, Geoff. Ich war in letzter Zeit einfach wahnsinnig müde. Ich hab nicht viel geschlafen und heute Morgen einfach verpennt. Das ist alles.«
    »Das ist alles? Okay, hör zu, Kumpel, ich hab’s geschafft, dir übermorgen noch mal ein Vorstellungsgespräch bei meinem Chef zu verschaffen, Punkt acht Uhr dreißig. Glaubst du, du kriegst das hin?«
    Clayton hätte ihm am liebsten gesagt, dass er den Job eigentlich gar nicht wollte, dass er keine 20 Kilo zulegen oder vorzeitig die Haare verlieren wollte wie Geoff. Aber der Junge war sein bester Freund und er legte sich wirklich wahnsinnig ins Zeug, um ihm zu helfen.
    »Sicher. Danke.«
    »Sei pünktlich, ja? Zieh dir ’nen anständigen Anzug an und kriech richtig zu Kreuze wegen heute Morgen, okay?«
    »Das werd ich.«
    »Also, jetzt erzähl mal. Was ist los? Warum bist du in letzter Zeit immer so müde? Du arbeitest nicht, du hast keine Frau, die dich wach hält, und du gehst kaum noch aus.«
    »Ich

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