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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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schlafe einfach schlecht, das ist alles.«
    »Dafür gibt’s Tabletten.«
    »Ich will aber nichts nehmen. Das weißt du. Es ist nichts Ernstes. Nur …«
    »Nur was? «
    Clayton wusste, was Geoff dazu sagen würde, aber er musste es trotzdem jemandem erzählen.
    »Hält diese Alte, Rose, dich immer noch wach?«
    »Ja.«
    Geoff lachte. »Tigert die etwa nach wie vor jeden Abend auf und ab und wartet drauf, dass ihr geliebter Ehemann endlich anruft?«
    »Ja.«
    »Ich sag’s dir, dieser Hal ist ein verdammter Glückpilz. Was würde ich nicht alles tun, um die flachzulegen.«
    »Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich nicht schlafen kann«, setzte Clayton nach.
    »Okay. Was ist denn noch?«
    »Ein Licht.«
    Geoff schwieg einen Augenblick. »Hä?«
    »In den letzten beiden Nächten war da so ein komisches flackerndes Licht. Es sieht aus, als ob irgendwo jemand eine Lupe vor den Mond hält und den gebündelten Strahl in meine Wohnung lenkt. Nur dass es flackert. An und aus. Ungefähr zehn Minuten lang, dann verschwindet es wieder.«
    Clayton erwartete Gelächter oder abfällige Bemerkungen.
    »Junge, du muss echt mal schlafen«, erwiderte Geoff stattdessen schmunzelnd.
    »Aber was kann das denn sein? Ich hab keine Ahnung, wo es herkommt oder was die Ursache dafür ist. Es scheint immer genau dann aufzuhören, wenn Rose ins Bett geht.«
    Geoff atmete ganz langsam ein. »Was denkst du denn, was es ist? Ein UFO?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich weiß nicht.«
    Clayton hatte zwar ein paar Theorien, aber die waren allesamt lächerlich. Er wusste genau, was für eine Reaktion sie bei Geoff auslösen würden, deshalb hielt er lieber die Klappe.
    »Wahrscheinlich ist es gar nichts.«
    »Sicher. Es ist nichts«, erwiderte Geoff. »Hör zu, spann mal aus. Geh zu dem Vorstellungsgespräch, schinde richtig Eindruck und schnapp dir den Job, dann kannst du endlich aus Greenwich Village weg und zu mir ins Haus ziehen. Hier ist ’ne Wohnung frei, die wartet nur auf dich, Kumpel. Stell dir nur mal vor, was wir für Partys feiern könnten. Wieso gehst du nicht einfach zu Rose nach oben und leistest ihr Gesellschaft, bis Hal nach Hause kommt …?«
    Wenn du wüsstest, wie oft ich genau darüber schon nachgedacht habe!
    »Wenigstens hält sie dich dann nicht mehr mit ihrem Getrampel auf Trab. Du wärst viel zu müde von der ganzen …«
    »Ja, ja«, unterbrach ihn Clayton. »Danke für den guten Rat.«
    Geoff lachte. »Okay, Clay. Ich sollte besser Schluss machen. Melde dich nach dem Vorstellungsgespräch mal und erzähl, wie’s gelaufen ist, ja?«
    »Klar.«
    »Viel Glück, okay?«
    »Danke.«
    Clayton legte auf.
    Er widmete sich wieder seinem Abendessen: Bier und Pizza.
    Es war kurz nach 21:30 Uhr.
    Clayton saß auf der Bettkante und wartete. Seine Augen waren schwer und er wusste genau, dass er lieber schlafen sollte, aber er wollte sehen, ob das Licht auch heute Nacht wieder zurückkehrte.
    Er hatte sich das Hirn darüber zermartert, was es mit dem Licht auf sich haben konnte. Obwohl er sich ganz sicher war, dass es eine simple Erklärung dafür gab, ließ ihn der Gedanke nicht los, dass vielleicht doch etwas Aufregendes dahintersteckte. Beispielsweise, dass irgendwo jemand gefangen gehalten wurde und versuchte, auf die einzige ihm mögliche Weise zu kommunizieren – indem er ein Licht durch Claytons Wohnung flackern ließ.
    Clayton wusste zwar, dass das höchst unwahrscheinlich war und seine Idee sicher nur darauf zurückzuführen war, dass er zu viele schlechte Horrorfilme gesehen hatte, aber irgendwoher musste das Licht ja kommen. Es musste einen Grund dafür geben.
    Bumm, bumm, bumm, bumm … Bumm, bumm, bumm, bumm …
    »Beim nächsten Schritt ist es null Uhr fünfzig«, sagte Clayton und lächelte über seinen eigenen Witz.
    Er hörte zu, wie Rose auf und ab ging und stets eine kleine Pause machte, um umzudrehen, wenn sie das Ende ihrer Wohnung erreichte.
    Er hat in den letzten beiden Wochen jede Nacht angerufen. Er wird auch heute Nacht wieder anrufen.
    Wenn er natürlich den Mut dazu hätte …
    Ein Licht schien in Claytons Apartment. Er richtete sich kerzengerade auf, starrte darauf und wurde sich bewusst, dass er den Atem anhielt. Er atmete langsam aus, während der strahlende Kegel erneut durch seine Wohnung wanderte.
    Sein geheimnisvolles Licht war zurückgekehrt – und das Muster war dasselbe wie schon bei den letzten Malen.
    Er stand auf und während er zum Fenster hinüberging, kam ihm seine Idee, bei dem

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