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Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition)

Titel: Die Sünder - Tales of Sin and Madness (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Licht handele es sich um eine Form von Hilferuf, plötzlich viel logischer vor. Es wirkte wirklich wie eine Art Signal.
    Auch in dieser Nacht war es wieder warm und der Mond schien hell. Clayton spürte, wie eine sanfte Brise zu ihm hereinwehte. Er blickte in die Gasse hinunter und nahm eine Bewegung in den Schatten wahr. Sein Herz begann zu rasen. Was, wenn er recht hatte und dort unten wirklich jemand gefangen war, der versuchte, ihn zu erreichen?
    Das entfernte Geräusch einer scheppernden Mülltonne drang zu Clayton in die Wohnung hinauf.
    Als er sich in der Hoffnung, weitere Details ausmachen zu können, nach vorne beugte, blendete erneut ein Licht seine Augen.
    Obwohl es kurz darauf wieder verschwunden war, schien es ihm in diesem Moment absolut sicher zu sein, dass der Ausgangspunkt des Lichts direkt vor ihm lag und nicht unten in der Gasse.
    Wahrscheinlich nur ein paar Katzen, dachte er, als der Lärm nicht verstummte.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
    Sein Fenster blickte wie das aller anderen Wohnungen auf dieser Seite des Gebäudes auf ein altes Lagerhaus, das schon seit Jahren leer stand. Das ZU VERMIETEN-Schild war schon länger durch Graffiti verunstaltet und die dunklen, leeren Räume boten hin und wieder Obdachlosen und Junkies ein kurzzeitiges Zuhause. Es war groß, dreckig, leer und hässlich. Nicht unbedingt der schönste Ausblick, den man sich vorstellen konnte, aber wenn man bedachte, in was für einer Mietskaserne er selbst wohnte, war er angemessen.
    Das Licht schien aus dieser Richtung hinüberzuleuchten, aber Clayton konnte trotzdem nicht mit Sicherheit sagen, woher es genau kam. Da das Licht ständig an- und wieder ausging, konnte es von überall stammen.
    Aber was steckt denn nun wirklich dahinter?
    Clayton starrte so lange und angestrengt in die dunklen Fenster des Lagerhauses, dass seine Augen begannen, ihm Streiche zu spielen. Er bildete sich ein, die dunklen Umrisse einer Person zu sehen – einer Person, die in einem der Räume saß.
    Clayton blinzelte und schüttelte den Kopf.
    Mein Gott, jetzt habe ich schon Halluzinationen.
    Er sah erneut in den Raum, in dem er glaubte, die dunkle Gestalt wahrgenommen zu haben, sah jedoch nichts als tiefe Schwärze.
    Er lächelte.
    Schon unglaublich, was dein Verstand so alles heraufbeschwört, wenn du in die Dunkelheit starrst.
    Das Licht flackerte erneut auf und verschwand dann wieder.
    Von oben hörte er die gedämpfte Stimme von Rose.
    Scheint, als hätten wir eine weitere Nacht unbeschadet überstanden.
    Mit einem Seufzen wandte Clayton sich vom Fenster ab. Er ging zurück zu seinem Bett und legte sich auf die Matratze.
    Fragen wirbelten in seinem Kopf herum. Fragen, auf die er immer noch eine Antwort suchte, als er 20 Minuten später in den Schlaf sank.
    Es war ein langer und öder Tag gewesen. Clayton hatte einen Spaziergang zum Laden gemacht und Schokolade, Kaffee, Brot, Zigaretten und ein paar Bier gekauft. Da er ziemlich knapp bei Kasse war, konnte er sich nur das Allernötigste leisten. Das einzig Interessante an diesem Tag war, dass er Rose gesehen hatte. Sie hatte draußen an der Hauswand gelehnt und geraucht. Da Hal nicht dabei gewesen war, hatte Clayton angenommen, dass er oben in der Wohnung lag und schlief. Rose hatte ihn angelächelt, als er mit seinen Einkaufstüten die Stufen zur Eingangstür des Gebäudes hinaufgestapft war. Er hatte etwas Geistreiches sagen wollen, dann aber nur zurückgelächelt und ihr zugenickt. Er war noch nicht einmal stehen geblieben.
    Ich bin ein Idiot, dachte er, als er nun in der Dunkelheit seines Apartments saß, eine Dose Coors Light in seiner verschwitzten Hand. Da hab ich mal die Gelegenheit, mich mit ihr zu unterhalten, und was mache ich? Ich grinse nur wie ein Volltrottel und gehe weiter.
    Es war jedoch ein Trost, dass Rose ihn ebenfalls angelächelt hatte. Andererseits dachte er, dass sie eben so ein Mensch war – nett und freundlich und mit einem Lächeln für jeden, der ihr begegnete.
    Trotzdem gefiel ihm der Gedanke, dass sich ihre Mundwinkel nach oben gezogen hatten, weil sie auf ihn stand. Dass sie ihm damit ein Zeichen gegeben hatte, heute Abend zu ihr nach oben zu kommen, wenn ihr Mann gegangen war.
    Und genau das sollte ich jetzt auch tun, anstatt hier herumzusitzen und auf das Licht zu warten.
    Clayton erschrak, als die Schritte anfingen. Er stieß ein nervöses Kichern aus.
    Bumm, bumm, bumm, bumm … Bumm, bumm, bumm, bumm …
    Er wusste nicht, warum er sich heute

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