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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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und überall gefürchtet war. Man nannte sie nur „Die Bande“. Meist zogen sie zu fünft oder zu sechst durch die Festung auf der Suche nach Ärger oder Unheil. An diesem Abend lungerten fünf dieser Jungen und ein Mädchen in einer Sackgasse herum und redeten sich die Köpfe darüber heiß, welche Schüler und welche Lehrer sie dieses Jahr am allermeisten hassten. Der Anführer der Bande hieß Lorren Krug. Und Lorren Krug war es auch, der ein Geräusch im Dunkeln hörte, seine Hand ausstreckte und Scarlett an ihrem T-Shirt packte.
    „ Was ist denn das hier?“, rief er schrill, während Scarlett das Herz in die Hose rutschte. Sie hatte die Stimmen der Bande gehört und hatte sich an ihnen vorbeischleichen wollen, da sie in eine Sackgasse geraten war. Doch sie hatte versagt.
    „ Mach mal einer ein Licht an!“, befahl Lorren.
    Gleich gingen drei Lichter an: zwei Streichhölzer und eine magikalische Kerze. Lorren war eine Bohnenstange. Mächtig groß und dünn, mit fransigen blonden Haaren, leicht hervorstehenden Zähnen und einer Menge Pickel im Gesicht. Er grinste sie fies an und die anderen, die das sahen, grinsten mit.
    „ Na, Kleine, hast du dich verlaufen? Das ist aber ein Pech! Uns war nämlich gerade langweilig. Ich glaube, wir werden dich ein bisschen quälen. Wusstest du eigentlich, dass jedes Jahr Schüler aus Sumpfloch verschwinden? Einfach so. Niemand weiß, wohin, sie sind halt weg – und niemand interessiert sich dafür. Warum auch? Oder kennst du jemanden, der dich vermissen würde, wenn du weg wärst?“
    Es lag unter Scarletts Würde zu antworten. Sie versuchte sich aus Lorrens Griff zu drehen, was nicht gelang. Also starrte sie ihn mit ihren giftgrünen Augen drohend an. Damit hatte sie sich schon öfter aus dummen Situationen gerettet, denn die meisten Leute hatten es irgendwie im Gefühl, dass diese Augen gefährlich werden konnten. Nicht so Lorren. Wahrscheinlich, weil er eine Dumpfbacke war. Das dachte Scarlett, um sich selbst zu beruhigen, aber sie wünschte – oh, wie sehr wünschte sie! – sie wäre nicht in diese dunkle Sackgasse geraten.
    „ Kommt, wir tragen sie ins Versteck!“, schlug ein zu kurz geratener Junge vor, der so dichte Augenbrauen hatte, dass man die Augen darunter nicht sehen konnte. Die anderen fanden die Idee so gut, dass sie Scarlett gleich an den Beinen packten und hochhoben. In diesem Moment spürte Scarlett, wie ihr die Wut durch den Körper schoss. Das war ein gewohntes Gefühl. Diese Wut verlieh ihr die Macht, Böses zu zaubern. Auf diese Weise konnte sie die blöde Bande in die Flucht schlagen. Wenn sie ihre Unglücksgabe nur besser im Griff gehabt hätte! Dann wäre ihr vielleicht ein Trick eingefallen, mit dem sie die Bande abgelenkt hätte, ohne einen Verdacht auf sich zu lenken. Doch so blieb ihr nichts anderes übrig als der offene Angriff.
    Lorren Krug bemerkte auf einmal, wie seine Schneidezähne in die Länge wuchsen. Seine Nägel an Füßen und Händen schossen aus den Fingern und rollten sich zusammen. Fell wuchs ihm am Körper und seine Kleidung wurde ihm viel zu eng.
    „ Was ist …“, begann er, doch dann sah er, was mit dem Rest seiner Bande los war. Die Jungen bekamen seltsame Glupschaugen und lange Zungen und dem Mädchen schwoll der Kopf an, während der Rest ihres Körpers immer dünner wurde, bis sie einer Spinne ähnlicher war als sich selbst. Was dann mit der Bande geschah, blieb im Dunkeln. Denn die magikalische Kerze, die für Licht gesorgt hatte, flutschte dem einen der Jungen aus der Hand, an der ihm Schwimmhäute gewachsen waren. Sie fiel zu Boden und erlosch. Waren die Mitglieder der Bande bisher über die Veränderungen so erschrocken gewesen, dass sie keinen Laut herausgebracht hatten, so fingen sie nun alle an zu schreien – was recht unheimlich und komisch klang, da ihnen die menschlichen Stimmen abhandengekommen waren.
    Wie die Kerze wurde auch Scarlett bald fallen gelassen und sie rannte fort, so schnell sie konnte. Sie machte sich keine Sorgen um die Bande. Denn sie wusste aus Erfahrung, dass ihre Zauber mit der Zeit nachließen, meistens jedenfalls. Wenn sie aufgehört hatte, wütend oder aufgeregt zu sein, fanden ihre Opfer ins normale Leben zurück. Doch sie fürchtete, dass die Bande sich allzu gut daran erinnern würde, was ihnen heute zugestoßen war. Sie würden Scarlett fürchten, doch sie würden ihr das Leben auch noch schwerer machen, als es ohnehin schon war.
     
    Nachdem sie das Kartenspielen fürs Erste

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