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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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nichts zu sagen ein und Lisandra musste es ähnlich gehen. Denn sie gingen schweigend nebeneinander her, bis sie auf halbem Weg zum Hungersaal von einem dunkelhäutigen Jungen mit pechschwarzen Augen eingeholt wurden. Scarlett wusste, der Junge ging in ihre Klasse. Aber wie hieß er noch mal?
    „ Geicko!“, rief Lisandra mit einer Begeisterung, die Scarlett sehr erstaunte. „Wir müssen unbedingt reden!“
    Scarlett hob ihre Augenbrauen und sah Geicko giftig an. Sie merkte, wie er zusammenzuckte. Doch er machte trotzdem den Mund auf und sagte:
    „ Natürlich müssen wir reden. Ihr wisst ja gar nicht, was mit euch los ist.“
    „ Was soll mit uns los sein?“, fragte Scarlett unfreundlich. Sie fühlte sich überhaupt nicht wohl in ihrer Haut und der einzige Grund, der ihr dafür einfiel, war dieser Junge, der sich in Angelegenheiten einmischte, die ihn nichts angingen.
    „ Sie hat euch Sirup gegeben“, sagte er. „Ihr wisst nichts mehr von dem, was sie zu euch gesagt hat! Und was ihr selber erzählt habt. Ihr könntet wirklich jemanden gebrauchen, der an der Tür gelauscht hat. Auch du, Giftzunge!“
    Mit Giftzunge hatte er Scarlett gemeint und diese Beleidigung stimmte sie nicht gerade milde. Doch wenn es stimmte, was der Kerl behauptete, dann waren sie auf ihn angewiesen. Lisandra machte das scheinbar gar nichts aus.
    „ Oh, Geicko, du bist ja ein richtiger Held!“, rief sie und strahlte den Jungen auf eine Weise an, die Scarlett nicht geheuer war.
    „ Ich habe Hunger“, erklärte Scarlett. „Können wir unser Gespräch auf später verschieben?“
    Lisandra und Geicko schienen nur zu einverstanden. Geicko nickte und Lisandra sagte:
    „ Nach dem Mittagessen, dann. Drüben.“
    Damit trennten sich ihre Wege, Geicko ging weiter den Flur entlang, während Lisandra und Scarlett ihren Weg eine Treppe tiefer fortsetzten.
    „ Also bitte!“, sagte Scarlett, als sie außer Hörweite waren. „Was hast du denn mit dem zu tun?“
    „ Ach nichts“, sagte Lisandra, selig lächelnd. „Er ist einfach jemand, den ich kenne. Wir begegnen uns ab und zu, weißt du?“
    „ Nein, davon weiß ich gar nichts. Ist ja interessant.“
    „ Jetzt reg dich mal nicht so auf“, erwiderte Lisandra. „Du musst ja nicht alles wissen. Er ist wirklich in Ordnung. Und es sieht so aus, als müssten wir ihm dankbar sein. Er hat sicher alles gehört, was wir vergessen haben! Er hat ein sehr gutes Gedächtnis, glaub mir!“
    Scarlett wollte sich gar nicht aufregen, sondern netter sein. Vielleicht war es der Vergessenheits-Trunk, der sie so gereizt gemacht hatte. Sie hasste es, wenn sich jemand gegen ihren Willen in ihr Leben einmischte. Wie konnte diese widerliche Glazard ihre Erinnerungen löschen? Das war die Höhe! Und nun war Scarlett auf die Gnade eines lumpigen Kerls angewiesen, in den Lisandra auch noch verknallt war.
    „ Okay“, sagte Scarlett. „Er ist ganz großartig. Sag mal, hat er tatsächlich den bösen Blick?“
    „ Das ist doch totaler Unsinn!“, rief Lisandra. „Das haben sie den fahrenden Völkern doch nur angedichtet, damit sie einen Grund haben, sie zu jagen oder einzusperren!“
    „ Hinter den meisten Anschuldigungen steckt doch irgendwas“, murmelte Scarlett und dachte an den schlimmen Ruf, den Crudas hatten. „Aber wenn du sagst, dass er in Ordnung ist, dann werde ich ihm vertrauen.“
    Lisandra lachte, als wäre Scarletts großzügiges Angebot nicht der Rede wert.
    „ Du wirst ihm wohl vertrauen müssen“, sagte sie, „wenn du deine gestohlenen Erinnerungen wiederhaben möchtest.“
     
    Das Mittagessen hatte längst angefangen, darum war es auf den Gängen sehr leer. Umso lauter drang das merkwürdige Hecheln zu ihnen vor, das auf einmal von den Wänden widerhallte. Scarlett blieb stehen und hielt Lisandra am Arm fest:
    „ Was ist das?“
    Sie lauschten beide und was sie hörten, war sehr beunruhigend. Etwas röchelte, knurrte und zischte gleichzeitig. Ein Geräusch näherte sich, das klang, als ob Eisennägel über den Steinboden geschleift würden, mit so viel Druck, dass sie in unregelmäßigen Abständen schrill quietschten. Lisandra hielt sich die Ohren zu.
    „ Es wird immer lauter“, rief sie. „Lass uns in Deckung gehen!“
    Die beiden Mädchen rannten gerade noch rechtzeitig in den dunklen Raum unter einer Treppe, wo sie sich auf den Boden hockten und so unsichtbar wie möglich machten.
    Ein Geschöpf kam den Gang entlanggeschossen, halb springend, halb fliegend, das so widerlich war,

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