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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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das helfen, das Nebelfräulein besser zu verstehen.
    Als sich von ferne das Trommeln der Gnome ankündigte, bemerkte Rackiné eine Veränderung an Thuna. Sie wurde schöner. Anders konnte er es nicht beschreiben. Nicht dass Thuna normalerweise hässlich gewesen wäre. Rackiné fand sie auf jeden Fall hübsch. Sie hatte so ein ebenmäßiges Gesicht und die leicht schräg stehenden Augen verliehen ihrem Gesicht einen besonderen Ausdruck. Doch Thuna selbst fand ihr Gesicht nur langweilig. Ihr glattes, dunkelblondes Haar war fein, so fein, dass es in Strähnen glatt hinabhing und sich jedem Versuch, es in eine andere Form zu bringen, widersetzte. Meist trug Thuna einen Zopf, doch auch der löste sich gerne auf, Haargummis verschwanden einfach, und wieder hing das Haar glatt hinab und immer im Weg herum. Thuna haderte mit ihren Haaren wie mit ihrem Gesicht, was Rackiné überhaupt nicht verstand. Sah sie doch feenhaft aus, so natürlich und entrückt. Und jetzt, da sie mit dem Nebelfräulein durch den Wald lief und die Trommeln der Trommelgnome immer lauter wurden, da war Thunas Ähnlichkeit mit einer Fee auf einmal offensichtlich: Ihr Haar sah noch länger aus, ihre Haut schimmerte hell, ihr Gesicht war klar und rein wie Wasser und ihre Augen glänzten wie aus Glas. Überall da, wo Thuna gegangen war, hinterließ sie ein bläuliches Licht. Da wunderte es Rackiné überhaupt nicht, dass die Trommelgnome, die kugelrunde Bäuche hatten (auf denen sie übrigens auch gerne herumtrommelten) das Trommeln vergaßen, als sie Thuna erblickten, und sich allesamt höflich verbeugten.
    „Aber ich bin bestimmt keine Fee!“, hörte Rackiné Thuna sagen.
    Jetzt, da die Trommeln schwiegen, konnte man sie viel besser verstehen.
    „Du hast die Feenbegabung“, sagte das Nebelfräulein. „Das weißt du doch.“
    „Weil ich unter Wasser atmen und in den Gedanken anderer Leute schwimmen kann? Aber wenn ich wirklich die Feenbegabung hätte, könnte ich auch mit dem Licht der Nachtgestirne zaubern. So stand es im Lexikon. Ich kann das aber gar nicht.“
    „Such dir eine kleine Schachtel“, sagte das Nebelfräulein, „und fülle sie mit Staub. Du findest sicher Staub in Sumpfloch.“
    Die Trommelgnome kicherten. Thuna wusste zwar nicht, warum das Nebelfräulein plötzlich von Staub sprach, aber sie antwortete gewissenhaft:
    „Ja, in Sumpfloch gibt es viel Staub.“
    Die Trommelgnome kicherten noch lauter, was das Nebelfräulein zum Anlass nahm, ihnen ein Zeichen zu geben, dass sie sich gefälligst vertrommeln sollten. Die Gnome hörten zu kichern auf, aber sie vertrommelten sich nicht. Sie wollten hören, wie es weiterging.
    „Verzeih den Gnomen“, sagte das Nebelfräulein. „Wir freien Wesen sind hochmütig gegenüber denen, die in Häusern leben. Wir mögen keine Wände und Decken, die alles einsperren, was in Bewegung und im Austausch bleiben sollte. Hier im Wald findest du keinen Staub. Staub ist etwas, dass es nur bei euch eingesperrten Menschen gibt. Deswegen kichern sie so, verstehst du? In deinem Fall kommt es uns zugute, dass der Staub ausgehungert ist nach Leben und Licht und dem Wechselspiel der Elemente. Du füllst also deine kleine Schachtel mit Staub, ja?“
    Thuna nickte. So weit hatte sie es verstanden.
    „Diese Schachtel stellst du in einer sternenklaren Nacht ins Freie, am besten auf ein Dach.“
    „Das ist kein Problem, ich wohne in einem Zimmer, von dem aus ich aufs Dach klettern kann.“
    „Wunderbar! Dann stell deine Schachtel dorthin. Wie ich schon sagte, der Staub ist ausgehungert nach den Elementen. Er wird das edelste und reinste verschlucken, das er bekommen kann, und das ist das Sternenlicht. Wenn du deine Schachtel am nächsten Morgen wieder hereinholst, wird der Staub immer noch wie gewöhnlicher Staub aussehen. Doch er ist zu Sternenstaub geworden. Verschließe die Schachtel mit einem Deckel und trage sie mit dir herum, damit du den Sternenstaub hast, wann immer du ihn brauchst. Er ist wie das, was die Menschen magikalisches Fluidum nennen. Nur dass er sehr viel mächtiger und stärker ist als das.“
    „Aber warum zaubern sie dann mit magikalischem Fluidum und nicht mit Sternenstaub?“
    „Weil sie für Sternenstaub zu grob gemacht sind“, sagte das Nebelfräulein und wieder gaben die Trommelgnome kichernde Geräusche von sich.
    „Sie sind zu grob gemacht?“, fragte Thuna verwundert. „Aber ich nicht?“
    „So ist es, meine Liebe. Warum kannst du im Wasser atmen? Warum kannst du in den

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