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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Unterricht, als wäre er nie weg gewesen. Gut, er packte drei Kapitel des Lehrbuchs in eine Stunde und deutete an, dass er dieses Wissen in der nächsten Stunde abfragen und benoten werde, aber davon abgesehen war er für seine Verhältnisse eher zahm, fast freundlich. Er lobte Ponto Pirsch, als dieser ein selbst entworfenes Schaubild zur magikalischen Metamorphose der Regenbogenschnecke an die Tafel zeichnete, und ermunterte Geicko, sein Wissen über Sternbilder vor der Klasse auszubreiten. Es zeigte sich, dass Geicko fast jedes Sternbild, das Viego an die Gewölbedecke projizierte, benennen konnte. Das war Geickos Stärke: Alles, was er sich einmal mit Interesse angesehen hatte, blieb in seinem Gedächtnis haften. Und die Sterne hatte er sich schon tausend Mal angesehen, da er sie sehr liebte.
    Als die Pausenglocke ertönte und alle Schüler zu den Booten strömten, rief Viego Lisandra zurück. Sie war als Erste an der Tür gewesen und musste sich nun den Weg zurück zum Lehrerpult bahnen.
    „Ja?“, fragte sie ungeduldig. „Was ist denn?“
    „Setz dich!“
    Lisandra saß nicht gerne. Vor allem nicht auf einer Schulbank. Sie lehnte sich gegen das Pult von Ponto Pirsch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Wie denkst du dir das, Lisandra?“, fragte Viego Vandalez. „Glaubst du, wenn man vor einer Bedrohung die Augen verschließt, dann verschwindet sie einfach?“
    „Nein, ganz sicher nicht! Wenn mich etwas bedroht, dann mache ich die Augen auf und schlage zurück!“
    „Schön wär’s.“
    „Wie meinen Sie das, Herr Vandalez?“
    „Du stehst in fünf Fächern auf Ungenügend und in drei Fächern auf Mangelhaft. Wie viele Ungenügend braucht man am Ende des Schuljahrs, um nicht versetzt zu werden?“
    „Drei.“
    „Zwei.“
    „Nein, drei!“
    „Wenn du zwei Ungenügend hast, wird die Lehrerkonferenz darüber beraten, ob du die Klasse wiederholen musst oder nicht. Selbstverständlich werden sie dich wiederholen lassen! Weil sie nämlich überhaupt nicht feststellen können, dass du dir Mühe gibst.“
    „Ich werde mir schon noch Mühe geben“, sagte Lisandra. „Das Schuljahr ist ja noch lang.“
    „Verrätst du mir, warum du erst später damit anfangen willst? Und nicht jetzt ?“
    „Es macht mir eben keinen Spaß.“
    „Ach!“
    „Außerdem ist es unfair. Alle können besser lesen und schreiben als ich. Ich hab es eben nicht richtig gelernt. Ich brauche eine Stunde, um eine halbe Seite zu lesen. Da wird man ja verrückt! Und wenn ich was aufschreiben will, dauert es ewig.“
    „Aber du machst natürlich die Augen auf und schlägst zurück!“
    „Buchstaben kann man nicht schlagen.“
    „Dich selbst musst du schlagen. Wenn du jeden Tag eine halbe Seite liest, dann wirst du nach einer Woche eine ganze Seite in der gleichen Zeit schaffen. Manche Dinge muss man sich durch Hartnäckigkeit erobern.“
    „Aber ich hasse es!“
    „Finsterpfahl wirst du noch viel mehr hassen. Da kommst du nämlich hin, wenn du das dritte Mal sitzen bleibst. Irgendwann wirst du es angehen müssen, es führt kein Weg daran vorbei!“
    „Wer sagt das? Ich könnte ja auch Bandit werden.“
    „Auch Banditen sind im Vorteil, wenn sie Zeitung lesen können. Glaub mir: Es mag hart für dich sein, aber es lohnt sich.“
    Lisandra nickte ergeben.
    „Na gut.“
    „Vergiss es, Lisandra. Ich weiß, dass du keinen Buchstaben lesen wirst, wenn man dich nicht dazu zwingt. Deswegen wirst du jetzt jeden Tag in mein Arbeitszimmer kommen und in meiner Anwesenheit eine Stunde lang lesen. Sonntags gebe ich dir frei. Freust du dich?“
    Lisandras Mundwinkel wanderten in die Tiefe. Oh, wie sehr sie sich freute.
    „Das ist nicht Ihr Ernst?“
    „Ich bin für meine Schüler da. Scarlett braucht nicht mehr so viele Nachhilfestunden wie früher, also kann ich die gewonnene Zeit auf dich verwenden.“
    „Kümmern Sie sich doch lieber um ihre eigenen Probleme!“, murrte Lisandra, bereute es aber gleich, denn der Gesichtsausdruck des Halbvampirs, der bisher noch milde gewesen war, verfinsterte sich bedenklich.
    „Du machst dir überhaupt keine Vorstellungen über das Ausmaß meiner Probleme“, sagte er drohend. „Vor allem ahnst du nicht, wie sehr du von genau diesen Problemen betroffen sein wirst!“
    Lisandra schob trotzig die Unterlippe vor, doch insgeheim wurde ihr bei dieser Ansage mulmig. Was sollte sie denn mit den Problemen des Halbvampirs zu tun haben?
    „Es gibt da etwas, das ihr wissen müsst“, fuhr er fort. „Du

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