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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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als Inkarnation des Riesenzahns akzeptierten. Natürlich macht er nicht unverletzbar. Aber Viego nahm an, dass kein Wissenschaftler in eine tödliche Gefahr rennt, nur um nachzuprüfen, ob der Zahn echt ist. Wer möchte schon heldenhaft eine Fälschung entlarven, indem er draufgeht?“
    Lisandra pfiff durch die Zähne.
    „Das ist gut! Und es hat auch keiner ausprobiert?“
    „Nein, sie haben sich wohl nur ein bisschen in den Finger geritzt und zugeguckt, wie die Wunde gleich wieder verheilt ist. Bei der offiziellen Prüfung hat uns natürlich auch geholfen, dass die Aussagen über den Riesenzahn sehr widersprüchlich sind. Niemand weiß, wie er wirklich funktioniert. Das findet man erst heraus, wenn man es darauf ankommen lässt. So wie Scarlett letztes Jahr!“
    „Ja, aber warum bist du erst jetzt nach Sumpfloch zurückgekommen?“, fragte Maria. „Sie haben den Teppichklopfer schon vor zwei Monaten ins Museum zurückgebracht.“
    „Viego hat meine Akte studiert und festgestellt, dass er meine Hilfe gebrauchen kann. Er wollte nämlich einen Engelsdämon beschwören.“
    Alle Anwesenden im Raum schnappten nach Luft (außer Scarlett, die schon am Nachmittag nach Luft geschnappt hatte).
    „Ist er komplett verrückt geworden?“, fragte Gerald. „Warum das denn?“
    Berry erzählte, dass Viego eine wichtige Information brauchte, die sich in den Verlorenen Gebäuden befand – einer toten Welt, die niemand mehr betreten konnte. Niemand außer einem Engelsdämon. Sie berichtete, wie sie das Ei eines geflügelten Löwen gestohlen hatte, wie es von Viego präpariert worden war, wie er es einem Drachen zum Ausbrüten untergeschoben hatte und dann Pollux geboren wurde. Thuna konnte es nicht fassen, als sie es hörte.
    „Mein Pollux?“
    „Ja“, sagte Berry. „Er wuchs sehr schnell. Innerhalb eines Tages waren seine Augen offen und er konnte laufen. Viego setzte ihn in Tolois aus, weil er wusste, dass der Engelsdämon, der in dem Löwen versteckt war, seinen Weg alleine finden musste. Der Dämon musste die Spur aufnehmen und würde den Löwen dann auf den richtigen Weg schicken. Dass dieser Weg nach Sumpfloch führen würde, das hat Viego nicht geahnt!“
    „Und was ist mit Estephagas Schwester?“
    „Sie war für den Dämon nur ein Mittel zum Zweck. Er wusste, dass sie den Löwen aufnehmen und zu ihrer Schwester nach Sumpfloch schicken würde, zusammen mit all den anderen Zauberei-Zutaten, die Estephaga bei ihr bestellt hatte.“
    „Eins verstehe ich nicht“, sagte Gerald. „Warum wollte der Dämon unbedingt nach Sumpfloch? Gibt es hier einen Eingang zu den Verlorenen Gebäuden? Wenn ja, dann weiß ich nichts davon!“
    „Maria ist der Eingang. Ihre Welt hinter den Spiegeln!“
    Maria war verblüfft. Sie dachte an die kleine, unscheinbare Tür, durch die der schwarze Löwe gelaufen war. Die Tür, hinter der das große Nichts lauerte.
    „Die Verlorenen Gebäude sind eine … tote Welt?“
    „Ja, eine verlassene Welt. Ich wusste nicht, dass es diesen Ort wirklich gibt. Er kommt in alten Geschichten vor. Er gilt als unbetretbar.“
    „Das glaube ich sofort“, sagte Maria. „Man muss die Tür nur anfassen, dann wird einem schon ganz anders!“
    Berry erzählte nun, wie der schwarze Dämon die erwünschte Information gebracht und sie ihm das Halsband übergestülpt hatte. Wie er entkommen war und sie hoch oben in der Luft hatte fallen lassen. Und wie der Schneeweiße Lindwurm herbeigeflogen war, um sie zu retten.
    „Aber was wird aus dem Engelsdämon?“, fragte Thuna. Sie war während der Schilderung immer stiller geworden und hielt sich nun an den ersten kleinen Büscheln Mähne fest, die Pollux in den letzten Tagen gewachsen waren.
    „Er ist geschwächt durch das Halsband“, antwortete Berry. „Wenn er das nächste Mal herauskommt und man entsprechende Vorkehrungen trifft, kann man ihn vielleicht besiegen.“
    „Vielleicht?“
    Berry antwortete nicht, sondern schwieg betreten. Thuna war nicht dumm. Sie wusste, dass man den Engelsdämon am sichersten besiegte, indem man seinen Wirt tötete. Ihren Pollux. Thuna merkte, dass sie im Begriff war, in Tränen auszubrechen, und schluckte heftig. Es brachte Pollux überhaupt nichts, wenn sie jetzt losheulte. Sie musste mit Viego Vandalez sprechen. Sie musste ihn davon überzeugen, dass dem hellen Pollux nichts geschehen durfte. Aber würde er auf sie hören? Wenn auch nur die geringste Gefahr bestand, dass der Engelsdämon seine Freiheit zurückgewinnen

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