Die Supermarkt-Lüge
Möhren (sieben Prozent), Zwiebeln, pflanzliches Ãl, modifizierte Wachsmaisstärke, Tomatenmark, Aroma, Kartoffelpüree, Zucker, Âjodiertes Speisesalz, Gewürz, Petersilie, Verdickungsmittel Guarkernmehl, Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat, Emulgator Mono- und Diacetylweinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren und Citronensäure. Bei einem Gesamtgewicht von 480 Gramm Âenthält das »Schweinegeschnetzelte« also etwas mehr als 67 Gramm Schweinefleisch. Falls Sie diesen Artikel dennoch kaufen, legen Sie den Inhalt zum Vergleich doch kurz neben das Packungsfoto. Hier die Hausmannskost, dort ⦠Nun ja, manchmal ist es schwer, die richtigen Worte zu finden.
Diese Liste lieÃe sich im Regal mit den trockenen Fertiggerichten noch beliebig fortsetzen.
Auch wenn die Gerichte preiswert erscheinen, dürfen Sie sicher sein, dass die Lebensmittelindustrie Ihnen keinen Cent schenkt. Und je »verarbeiteter« ein Produkt ist, Âdesto eher kann der Hersteller bei den Zutaten tricksen: Woher kommen Huhn und Schwein für diese Fertiggerichte? Ãber die Qualität der Zutaten erfahren wir nichts. Saucen aller Art sind ideal, damit das fertige Gericht an Gewicht zulegt. Sie werden staunen, wie viel Sauce in eine Packung passt.
Um sogenannte Trockenfertiggerichte herzustellen, werden alle Zutaten getrennt voneinander gegart und dann wird ihnen das Wasser in speziellen Trocknungsanlagen entzogen. Denn ohne Wasser können Keime und Bakterien sich nur stark gebremst vermehren. Fleisch, Gemüse oder Käse werden teilweise auch im Gefriertrockner behandelt. Ãle, Fette, Gewürze und Kräuter werden sprühgetrocknet. Etliche Fertiggerichte sind wahre Additiv-Cocktails â schlieÃlich sollen sie ja monatelang haltbar sein.
Auch für sogenannte Nassfertiggerichte oder Fertigmenüs werden die einzelnen Teile getrennt voneinander zubereitet. Die Dosen oder Schalen, in die die Gerichte verpackt werden, sterilisiert man bei 120 Grad Celsius. »Wie hausÂgemacht«, was die Hersteller oft auf der Packung versprechen, schmecken solche Gerichte garantiert nicht.
Konserven
Das Eindosen in Konservendosen galt lange Zeit als besonders zuverlässige Konservierungsmethode. RegelÂmäÃig verkosteten Wissenschaftler jahrzehntealte Konserven â und befanden, dass der Inhalt noch essbar sei.
Inzwischen werden Dosen innen mit Epoxidharzen beschichtet. Diese Beschichtung enthält Bisphenol A , das zuerst in die Nahrungsmittel und dann in unsere Körper wandert. Zwar ist die Wirkung und die Konzentration von Bisphenol A umstritten, doch die potentiellen Nebenwirkungen wie Fehlbildung der Fortpflanzungsorgane, Ãnderungen des Verhaltens, Beeinträchtigung des Lernvermögens oder Veränderungen von Hirnstrukturen (vgl. auch Kapitel 2 zu Bisphenol A Seite 89 f.) sind derart furchterregend, dass es schwer fällt, derzeit überhaupt Konserven zu empfehlen. In Frankreich wurde Ende 2012 ein generelles Verbot von Bisphenol A in Nahrungsmittelpackungen beschlossen.
Tiefkühlkost
Laut Statistiken des deutschen Tiefkühlinstituts wurden im Jahr 2010 ganze 1.750.991 Tonnen Tiefkühlkost im Lebensmittelhandel umgesetzt. Gastronomie und KanÂtinen standen dem mit einem Verbrauch von 1.534.643 Tonnen nur knapp nach.
Jeder Bundesbürger hat 2010 durchschnittlich also mehr als 40 Kilo Tiefkühlkost verspeist.
Die Lieblinge des Verbrauchers sind dabei Fertiggerichte (297.531 Tonnen), Gemüse und Gemüsezubereitungen (290.243 Tonnen), Pizzen (256.603 Tonnen, die in der Statistik kurioserweise nicht zu den Fertiggerichten gehören), Kartoffeln (225.717 Tonnen, überwiegend Pommes frites), gefolgt von Backwaren (201.901 Tonnen) und Fisch (197.459 Tonnen).
Tatsächlich scheint vieles für Tiefkühlkost zu sprechen: Sie ist leicht zu lagern und man kann sie beliebig portionieren. Zudem gilt sie als hygienisch besonders sicher, da die Lebensmittel auf â30 bis â50 Grad Celsius gekühlt werden. Durch diese Schockfrostung benötigen FertigÂgerichte in der Regel keine Konservierungsstoffe.
Was man bei der Verwendung von Tiefkühlkost allerdings beachten sollte, sind die Tipps zum Auftauen auf der Rückseite der Packung. Vorsicht ist bei allen Lebensmitteln geboten, die potentielle Träger von Salmonellen sind. Dazu gehören besonders Geflügel und Geflügelteile. Keinesfalls darf das
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