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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Mädchen übervorteilt worden, das angeblich von ihrem Bräutigam sitzengelassen worden war. Er habe lediglich versucht, edelmütig zu handeln und sie vor dem Zorn ihres Vaters zu schützen. So oder so ähnlich lautete die offizielle Version.
    Die Boten kehrten mit Lord Hasturs Antwort zurück: Er wäre eventuell bereit, über eine Heirat zwischen Dom Valentines Erben und einer seiner Nedestro -Töchter zu sprechen, falls Lord MacAran im nächsten Sommer zu weiteren Verhandlungen nach El Haleine käme.
    Kurz darauf erhielten wir den Rückmarschbefehl nach Snowcloud Forest.
    Es war am dreizehnten Tag unserer Heimreise durch die Berge, und der Morgen unterschied sich in nichts von den vorangegangenen. In den Hellers war es jetzt Hochsommer, und nur auf den entlegensten und schattigsten Paßpassagen war der Schnee noch nicht völlig weggetaut. Von der letzten Paßhöhe aus konnten wir im Talschluß unter uns einen Bergbauernhof liegen sehen. Dom Valentine erteilte Rafe und mir den Befehl, vorauszureiten und seine bevorstehende Ankunft dem Bauern anzukündigen. Ich weiß nicht, warum er an jenem Tag ausgerechnet uns beide dazu auswählte.
    Als wir die grünen Berghänge hinabritten, unterhielten wir uns über alles mögliche, bis schließlich die Rede auf Lord Hastur von El Haleine kam.
    »Für einen Herrscher wie ihn würde ich ganz gewiß einen absolut schrecklichen Schwiegersohn abgeben«, meinte Rafe. »Aber als Hauptmann in seiner Armee wäre ich vielleicht ganz brauchbar. Ich könnte versuchen, Dom Valentine davon zu überzeugen, mich ein oder zwei Sommer lang für den Söldnerdienst im Tiefland freizustellen. Meinst du, ob das etwas nützt? Denk doch nur einmal an all die Abenteuer, Alaric! Und ich könnte endlich einmal das Meer sehen! Was glaubst du, ob wohl die Meerjungfrauen Gefallen an mir finden und mir eine Perle auf dem Sand hinterlassen?« Er grinste, und zum ersten Mal seit der Schlacht mit Lanart schien er wieder ganz der Alte zu sein, so wie ich ihn aus meiner Kindheit kannte.
    »So viel ich von Hasturs militärischen Plänen gehört habe, wirst du in seinen Diensten bestenfalls den Sand um Carthon bewundern können.« Daß wir Lord Lanart überhaupt hatten schlagen können, lag unter anderem auch daran, daß Lord Hastur vollauf mit seinen eigenen Kriegszügen gegen die Trockenstädte beschäftigt war und deshalb keinerlei Truppen zur Unterstützung von Lanart entbehren konnte.
    Ich kann nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wann ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, daß auf dem Gehöft irgend etwas nicht stimmte. Wir hatten einen Obstgarten durchritten, in dem einige kleine Schweine frei gehalten wurden, um sich am Fallobst zu mästen, und mir war aufgefallen, daß kein Kind sie hütete. Aber vielleicht war der- oder diejenige auch im Schatten eines Apfelbaumes eingeschlafen. Womöglich war es auch das Fehlen jeglichen Vogelgezwitschers, das mich am meisten beunruhigte –aber dieser Gedanke kam mir erst im Nachhinein.
    Ich erinnere mich daran, daß ich eine Hand vom Zügel nahm und nach meinem Matrixstein griff, als wir den verlassenen Hof erreichten. Wir hatten schon am Tag zuvor Gerüchte über eine Räuberbande gehört, die, offenbar durch die Abwesenheit von Lord MacAran und seiner Wachen ermutigt, die Gegend unsicher machte.
    Ich warf Rafe einen Blick zu und sagte gerade noch: »Merkwürdig still hier an so einem sonnigen Sommertag, findest du nicht auch?«
    Da wurden wir auch schon angegriffen.
    Man berichtete mir später, daß wir über zwanzig Mann gegen uns hatten. Die Räuber hatten gerade den Bauern und seine Söhne niedergemetzelt, als Rafe und ich vorritten. Es war immerhin tröstlich zu wissen, daß unser Eintreffen, so schlimm es auch für uns endete, die Schurken lange genug ablenkte, so daß die Bauersfrau und ihre Töchter sich aus der Scheune davonstehlen und unverletzt im nahegelegenen Wald Zuflucht suchen konnten.
    Mein Pferd bäumte sich auf und warf mich ab, als ich vergeblich versuchte, Zügel, Sternenstein und Schwert gleichzeitig zu führen.
    Ich muß wohl mit dem Kopf zuerst aufgeschlagen sein, denn um mich herum wurde alles schwarz. Ich kann nur vermuten, daß die Banditen mich irrtümlich bereits für tot hielten und an Ort und Stelle liegen ließen.
    Die Spitze der berittenen Truppen traf noch rechtzeitig ein, um ein halbes Dutzend der Räuber unschädlich zu machen; dem Rest der Bande gelang es freilich, in die Berge zu entkommen.
    Rafe und sein Pferd waren spurlos

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