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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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zwischen Göteborg und Kopenhagen zusam m enliefen.
     
     
    Irene s aß in Routinear b eiten v ertieft, die liegen geblieben waren, als die Gegensprechanlage summte und ihr m itgeteilt wurde, Pont u s Zander warte auf sie. Sie stellte den Co m puter ab und zog ihre Zugangskarte raus.
    Als sie aus dem Aufzug stieg und durch die Glaswand Richtung Em pfang schaute, wus s te sie sofort, wer Pontus war. Er war groß und blond und erinnerte in vielem an Anders Gunnarsson. Pahliss schien sich off e nbar von einem bestim m t en Typ angezogen zu fühlen. Der Un t ersch i ed b es t and d ar i n , d a ss Pontus längeres Haar hatte, das er ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusam m engebunden hatte.
    Pontus unt e rhi e lt s i ch m it zwei Poli z isten in Uni f or m .
    Sie lachten und schienen sich zu kennen. Das war nicht weiter be m erkenswe r t, da P ontus auf der Notaufnahme arbeitete. Irene öffnete die Tür und räusperte sich leicht, ehe sie sagte: »Pontus Zander ? «
    Dieser unt er brach sich m itten im Satz und läc h elte I rene an.
    »Ja. Und Sie sind ver m utlich Irene H ysé n ? «
    »Huss.«
    Si e g i nge n a ufe i nande r z u un d gabe n sic h di e H a nd . Sein Händedru c k wa r wa r m un d fest . D i e beide n St r eifenbe a m te n verabschiedete n si c h un d ging e n wiede r nac h draußen.
    Als sie in d i e vierte Etage ka m en, versor g t e sich Ire n e eben noch am Kaffeeauto m aten mit zwei dampfenden Bechern und verschwand dann m it Pontus Zander in ihrem Büro. Den einen Becher ste l lte sie vor sich auf den Schreibtisch, den anderen vor den Besucherstuhl.
    »Bitte, setzen Sie sich doch«, sagte sie und deutete auf den Stuhl.
    Pontus Zander setzte sich. Die Sonne funkelte in seinem blonden Haar. Ein S onnenstrahl wurde von seinen stahlblauen Augen zurückgeworfen, die von dunklen W i mpern u m rah m t wu r den.
    »Ich weiß nicht, ob Ihnen m ein Kollege gesagt hat, worum es geht ? «, begann Irene.
    Absichtlich fuhr sie nicht gleich fort. Pontus antwortete direkt: »Nein. Ich war so wahnsinnig gestresst, als er anrief. Es war gerade ein Bursc h e m it stark blutenden Ösophagusvarizen eingeliefert worden und gleichzeitig die Verletzten eines Minibusunf a lls. Außerdem saßen da noch die üblichen akuten F älle, die bereits m ehrere Stunden Warterei hi n t er s i ch hatten. W i rklich horrend alles gestern. Meine Güt e! «
    Er verdrehte die Augen und s e ufzte. Irene hatte keine Ahnung, w a s diese blutenden Varizen waren, von denen Pontus da gesprochen hatte, beschloss aber, es lieber auf sich beruhen zu lassen.
    » W ie Sie wissen, e rmitteln wir im Mord f all Marc u s Tosscander. Kannten Sie ihn ? «, fragte sie s t attde s sen.
    »Nicht sonderlich gut. W i r sind uns gelegentlich bei Festen von Anders und Hans begegnet. Und natürlich auf ihrer Hoch z eit. Aber s o nst hatte ich nichts m it Marcus zu tun.«
    »Sie hatten nie eine Affäre m it ih m ? « Pontus sah eindeutig erstaunt aus.
    »Nein. W i e gesagt, kannten wir uns nicht näher …«
    »Marcus nahm es d a m it nic h t im m e r so genau …. Sind Sie sich ganz sicher, dass Sie nie etwas m i teinan d er hatten?«
    Pontus sah sie etwas frech an. Als er antwort e te, lächelte er: »Ehrlich gesagt, habe ich auf der Hochzeit versucht m it ihm zu f lirt e n. Aber er war nicht i n tere s si e rt. E r hatte nur Augen für einen großen, dunkelhäutigen A m erikaner, der Leon hieß. Ein richtiger M o torradund Lederfreak.«
    » W ohnt Leon in Göteborg ? «
    »Nein. In L os Angeles. Er ist Arzt. Virologe genau wie Hans. So sind sie sich auch begegnet und haben sich angefreundet. Leon erforsc h t die verschiedenen HIV- Viren, und Hans ist in der Herpesvirusforschung.«
    » W issen Sie, ob Hans und Leon m e hr als nur Freunde waren ? «
    »Ich glaube nicht, dass sie je zusa mm en waren. Der eine ist nicht der Typ des anderen und umgekehrt.«
    »Aber bei Marcus und L eon war das anders ? «
    Pontus spitzte etwas die Lippen und dachte nach, ehe er antwortete: »Leon war Marcus’ Typ. So viel kann ich sagen.«
    »Aber Sie nicht.«
    »Nein.« Pontus seufzte.
    Jetzt war es langsam an der Zeit, auf Kopenhagen zu sprechen zu kommen. In neutralem Tonfall sagte Irene: » W ann genau haben Sie in Kopenhagen gewohnt ? « Er sah erstaunt aus.
    » W oher wissen Sie … vor fast drei Jahren.«
    » W ann genau ? «
    »Oktober ’96.«
    » W as haben Sie dort ge m acht ? «
    » W ir hatten einen Austausch über die Gewerkschaft. Man tauscht den Arbeitsplatz und

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