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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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seines Sakkos. Dann faltete er vor sich auf d e m Tisch seine hübschen Hände und sah Irene auffordernd an.
    »Und ? «, fragte Hans Pahliss.
    Sein Tonfall hatte jedoch nichts Fragendes. Es war eher eine Aufforderung, das Gespräch zu beginnen.
    »Anders Gunnarsson hat Ihnen sicher erzählt, w a s passiert ist«, begann Irene.
    Hans Pahliss nickte.
    » W ie gut haben Sie Marcus gekannt ? «
    » W ir waren eng befreundet.«
    »Haben Sie m it Marcus gesprochen, als er Anfang März anrie f ?«
    »Nein.«
    » W arum nicht ? «
    »Ich war nicht zu Hause.«
    »Hat Ihnen Anders erzählt, dass er angerufen hatte ? «
    »Ja.«
    » W as genau hat Anders zu Ihnen gesagt ? «
    » W as er gesagt hat? Dass Marcus angerufen hätte. Dass er in Eile g e wesen sei, weil er noch für eine Thailandreise hätte packen m üssen.«
    »Erzählte M arcus a u ch, m it wem er weg f ahren wollt e ?«
    »Nein. W i r haben uns so unsere Gedanken gemacht.«
    »Hatten Sie eine Idee ? «
    »Nein. Es hätte jeder sein können.«
    » W ussten Sie, dass Anders und Marcus ein m al eine Affäre hatten ? «
    »Ja.«
    »Hatte das irgendeinen Einfl u ss auf Ihre Gefühle Marc u s gegenüber ? «
    »Nicht im Geringsten.«
    »Nicht ? «
    »Nein.«
    Pahliss saß reglos da, ohne sei n en Becher anzufassen. Unbeirrt sah er Irene m it s e inen braunen Augen an. Irene dachte plötzlich, wie ungerecht die Natur doch war. Ein Mann brauchte so lange W i m pern doch gar nicht. Ihr nächster Gedanke war, w i e u n tersc h ie d lich Anders Gunnarsson und Hans Pahliss doch waren. Der Zahnarzt war offen und gesprächig gewesen, und der Virologe schien sein genaues Gegenteil zu sein.
    Hannu hatte während der einleitenden Fragen geschwiegen, aber jetzt lehnte er sich plötzlich vor und fragte: » W aren Sie schon m al in Kopenhagen ? «
    Pahliss sah erstau n t und verärgert aus, als er a n twortet e : »Natürlich.«
    »Nur als Tourist oder auch schon m a l länger ? «
    »Ic h wa r z we i Monat e l a n g Gastdoz e n t a m Rigshospital.« Irene e r tap p te s i ch d a b ei, dass sie den Atem anhielt.
    Hannu fuhr scheinbar gleich m ütig fort: » W ann war das ? «
    »Februar und März ’97.«
    » W o haben Sie gewohnt ? «
    »Spielt das eine Rolle? Was hat das m it Marcus …«
    Er unterbrach sich, als sei ihm plötzlich ein Gedanke gekommen.
    »Natürlich. Ich verstehe. Marcus wohnte natürlich auch bei E m il«, sagte er knapp.
    Irenes Herz pochte auf ein m al so w i ld, dass es in ihren Ohren rauschte. Hatte s i e auch d i e Veranlag u ng für zu hohen Blutdruck wie der Kom m iss a r? Ihre Stimme trug kau m , als sie fragte: »Haben Sie bei E m il Bentsen gewohnt, als Sie in Kopenhagen waren ? «
    »Ja. Ich hatte von einem Bekannten hier in Göteborg seine Adresse bekom m e n. Zentr a l, billig und gut. Und ich gab Marc u s die Adres s e, als er m i ch fragte, w o m an in Kopenhagen unterkommen könnte.«
    »Sie haben ihm E m ils Adresse gegeben ? «
    »Ja.«
    »Aber dann haben Sie ja gewusst, wo Marcus w ohnte ? « Zum ersten Mal tauc ht e so etwas wie ein Lä cheln in Pahlis s ’ Ge s i cht au f .
    »Ganz so war es nicht. Mar c us ist hier ru m gelaufen und hat jeden danach gefragt, wo man in Kopenhagen wohnen kann. Als er abfuhr, hatte er einen ganzen Packen Adressen. Die er s t en Tage wollte er im Hotel wohnen, und dann wollte er von s i ch hören la s sen, wenn er was auf Dauer gefunden hätte.«
    Plötzlich schien Hans Pahliss sei n en Becher auf dem Schreibtisch zu entdecken und trank einen großen Schluck von dem m i t tlerweile nur noch lauwar m en K a ffe e .
    »Aber das hat er nie getan ? «
    »Nein.«
    Endlic h hatte n si e i h r e Erklärung , wi e Marcu s be i E m il gelande t war . Irene s Überleg u n g e n wur d e n d a vo n gestört, das s H a nn u f r agte : » W e r ha t I hn e n Em il s Adr e s s e geg e b e n ? «
    Zum ersten Mal schien Pahliss zu zögern. Aber als e r be m erkte, dass die Bea m ten sein Zögern be m erkt hatten, sagte er fe s t : »Einer m einer Ehe m aligen. Ehe Sie m i r diese Frage stellen: Die Antwort lautet: Ja. Anders kennt ihn, und wir pflegen freundschaftlic h en U m gang.«
    Der Tonfall war zum S c hluss richtig scharf.
    » W er ? «, wiederholte Hannu seine Frage.
    »Pontus Zander.«
    » W oher kannte er E m il Bentsen ? «
    »Keine Ahnung!«
    » W o erreichen wir Pontus Zander ? «
    »Auf der Notaufnah m e des Sahlgrenska-Krankenhauses. Er arbeitet dort als Pfleger. Im Übrigen wohnt er in Kungshöjd.«
    Pahliss

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