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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Sie ? «
    »Nein. Aber wer weiss, ob m an so etwas her u m erzählt. Ich habe es auch nur Pontus und jetzt Ihnen gesagt. Und das auch nur, weil Pontus von seiner Unterhaltung m i t Ihnen berichtet hatte. Über Nekrophi … Nekrophilie und so. Da konnte ich nicht länger schweigen.«
    Irene nickte. Sie stand auf und ging zu dem Bild. Langsam d r ehte sie es um, d a m it er es sehen konnte.
    »Kennen Sie diesen Mann ? «, frage sie.
    Henning saß lange da und starrte ›Manpower‹ an.
    »Man kann das Gesicht nic h t erkennen, aber das könnte durch … durchaus Basta sein«, sagte er zum Schluss.
    Er lächelte frech und fra g te: »Wo kann m an dieses Plakat denn kaufen ? «
    »Das kann m an nicht. Es stam m t aus einer Ausstellung.«
    »Ist Basta Foto m odell ? «, fragte Henning neugierig.
    Irene b esc hl oss, ihm zu erzä h len, w er der Foto g raf war. Die Zeitun g en hatten d en bluti g en Mord an Erik Bolin bereits a u sgeschlachtet. Nie m and außerhalb des Präsidiu m s kannte das Bild von Basta. Dieser durfte auch nicht erfahren, dass die Polizei d en Überfall auf Tom bereits m it dem Mord an dem Fotografen in Verbindung brachte. Er konnte auch nicht w i ssen, wo sich ›Manpower‹ im Augenb l ick befand, falls es ihm Erik Bolin nicht erzä h lt hatte, ehe er ermordet worden war.
    » W ir wissen nichts über Basta. W i r sind uns nicht m al sicher, ob das auf d e m Bild überhaupt Basta ist. Vorläufig ist d as n u r e i n Verdac h t. Eine von vielen Theorien, die wir überprüfen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie m it Ihren Freu n den nicht ü ber dieses Bild sprec h en würden. Es könnte sehr wichtig sein oder aber auch eine falsche Fährte«, sa g t e Irene.
    Es gelang Henning endlich, seinen Blick von ›Manpower‹ abzuwenden. Er sah Irene an. Er erinnerte sie an eine freundliche, blauäugige E u le, als er s i e durch s eine dicken Brillengläser an b linzelte.
    »Okay. Ich werde nichts sagen. Aber ein solches Bi … Bild!«
    Irene verstand seine Reaktion, aber ihre eigene Einstellung war zwiespä l tig. D i e dunkle Silhouette erschien ihr im m er bedro h licher, i mm er verderbter.
     
     
    Irene war inzwischen beim fünften Becher K affee und hatte den Bericht über die Verneh m ung von Henning Oppdal fast fertig geschrieben, als Hannu seinen Kopf durch die Tür steckte und fragte, ob sie jetzt Zeit hätte, mit zu Sara Bolin zu ko mm en. Sie schrieb noch rasch die letzten Zeilen und loggte aus. Ehe sie aufstand, trank sie den letzten Schluck aus ihrem Becher.
    Hannu saß am Steuer und Irene ließ sich gegen die Kopfstütze sinken. Sie versuchte sich zu entspannen.
    »Hat er wissen wollen, ob wir w as im Mausoleum gefunden haben ? «, fragte Hannu.
    »Nein, ›Manpower‹ nahm sei n e ganze Auf m erksa m keit gefangen.«
    Hannu lachte.
    »Das verstehe ich. Hat er Basta erkannt ? «
    »Er m einte, dass es durchaus Basta sein könnte. Schwer zu sagen, sein Gesicht ist wegen des Gegenlichts schließlich nicht zu erkennen.«
    Hannu sah nachdenklich aus. Nach einer W eile sagte er: »Genau. W arum ist es Basta dann so wichtig, das Bild in die Hände zu kriegen? Die a nderen Bilder, die Bolin von ihm g e macht hatte, haben wir nie gefunden. W ahrscheinlich ist es ihm gelungen, sie zu vernichten.«
    »Nun ja, er weiß, dass die Bilder, die Bolin aufgenom m en h a t, die Verbindung zwischen ihm und Marcus darstellen. Aber ich glaube nicht, dass er so funktioniert wie wir anderen. Könnte ›Manpower‹ so etwas wie eine fixe Idee von ihm sein ? «
    »Vielleicht. Aber ich gl aube an deine er s t e T h eorie. E r ist k a lt. Eis k alt.«
    Irene spürte plötzlich, wie sich trotz der W ä r m e draußen etwas von dieser Kälte im Auto verbreitete.
    Sara Bolin hatte offenbar dir e kt hinter der Haustür auf sie gewartet. Irene hatte noch nicht den Finger von der Klingel genom m en, da flog die T ü r bereits auf. Es war die Frau von der Fotografie, die Erik Bolin Irene stolz vor weniger als einer W oche gezei g t hatte. Sie war schwarz gekleidet und noch schöner a l s auf dem Bild. Ihr dickes schwarz- b raunes Haar fiel ihr wie ein glänzender Wasserfall auf den Rücken und u m rah m te ihre zarten Gesichtszüge. Die Augen waren groß und leicht m andelfö r m ig, die Nase klein und gerade. Sie hatte einen großen Mund m it sinnlichen Lippen. Ihre zwei Schwangerschaften waren ihr nicht im Geringsten anzusehen. Die Frau in der Tür reichte Irene kaum bis zur Brust.
    Irene und Hannu sagten ihre Na m en,

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