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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Wahrscheinlichkeit um den Kopf von Marcus Tosscander handelt.«
    Das Bild des verwesenden Kopfes tauchte kurz vor Irenes innerem Auge a uf. Marcus’ schöne Gesichtszüge für immer dahin. Sie dachte an die Vergänglichkeit alles Schönen, musste diesen philosophischen Gedanken aber fahren lassen, um sich auf das zu konzentrieren, was Svante Malm sagte: »Nichts deutet darauf hin, dass in der Grabkam m e r ein Mord begangen worden ist. W i r haben jedoch Fußspuren gesichert. W enn wir ein m al von denen absehen, die Irene und Birgitta hinterlassen haben, als sie den Sarg geöffnet haben, bleiben noch zwei Paar. Ein Paar Springerstiefel Größe 45 und ein Paar Turnschuhe, ebenfalls Größe 45. Im Augen b lick vergleichen wir diese Abdrücke m it denen, die wir am Wochenende im Blu m enbeet vor Irenes Haus gesichert haben. W i r haben die Abdrücke und Bilder auch nach K openhagen geschickt, falls sie dort ebenfalls Fußabdrücke an den Tatorten gesichert haben.«
    Wo hatte es noch gleich eine Fußspur gegeben? Irene strengte ihr Gehirn an und k a m s chließlich darauf: Am Rand der großen Blutlache in dem Hotelzim m e r, in dem Isabell aufgefunden worden war. Da hatte sie noch gedacht, dass einer der Bea m ten sich ungeschickt angestellt habe und in die Blutlache getreten sei. Aber wenn das nun nicht der Fall war und der Abdruck von einem Nike- Turnschuh Größe 45 stam m t e! Das wäre dann das erste sichere In di z, das Basta m it dem Mord an Isabell in Verbindung brachte.
    » W ir haben auch ein paar lange blonde Haare gefunden, die sehr hell sind und zur Personenbeschreibung von Basta passen«, m e inte Svante Mal m .
    Irene wandte ein: »Das könnten auch Haare der älteren Frau von Knecht sein. Sie ist sehr blond.«
    »Gut m ögl i ch. Sie waren im Sarg, dort wo der Kopf lag.«
    Svante Malm beugte sich vor und wühlte in seiner großen dunkelblauen Tasch e . Als er si ch wieder aufrichtete, hatte er ein Papier in der Hand und wedelte da m it herum.
    »Ein Fax aus Kopenhagen. Sie glauben, dass sie den Ort gefunden haben, wo die erste Zerstückelung stattfand. Offenbar stimmt das Interieur mit dem Video überein. Es handelt sich um eine kleine Werft nördlich von Kopenhagen, die seit einigen Jah r en stillg e l egt i s t. Jet z t im Som m er soll sie abgerissen werden. Die Kollegen aus Dän e m ark haben unsere Fingerabdrücke angefordert. W i r warten m it I ntere s se d ar au f , ob die Abdrücke, von denen wir glauben, dass es B astas sind, m it welchen von den dänischen T atorten übereinstim m en«, m einte er.
    Irene bez w eifelte das, aber Basta hatte j e t z t be r eits einige Fe hl er ge m acht. Jeder für sich m i ni m al, aber zusam m engenommen sehr belastend. Jetzt m ussten sie nur noch herausfinden, wer er war, und ihn verhaften.
    Irene schielte auf ihre U h r und sah, dass es f ast neun war. Jeden Mo m ent konnte Henning Oppdal auftauchen.
    Sie entschuldigte sich und stand auf.
     
     
    Er sah überhaupt nicht so aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Der Besitzer der hellen Stimme war ein ziemlich kräftiger und durchtrainierter Mann, aber alles andere als korpulent. Er war durchschnittlich groß und etwa fünfundzwanzig. Das dicke, sc hw arz gefär b te Haar war strup p ig. Er richtete den freundlichen B lick seiner blauen Augen auf Irene. E r trug eine Nickelbrille m it dicken Gläsern.
    Irene hatte ›Manpower‹ gegen die Wand gedreht. Sie wollte n i cht, dass das Bild den Zeug e n ablenken würde.
    » W underbar, dass Sie kom m en konnten, Henning. Ich habe ein Bild, das ich Ihnen gerne etwas später z e igen würde. Aber erst will ich Ihnen noch ein paar ergänzende Fragen stellen. Geht das ? «
    »Natürlich«, erwiderte H enning.
    »Haben Sie Basta schon m al bei einem Tr e ffen der Schwulen in Pflegeberufen getroffen ? «
    »Nein. Nie«, antwortete er bestim m t .
    »Hatten Sie ihn schon m al gesehen, bevor Sie ihm im Januar auf dem Hauptbahnhof begegnet sind?«
    »Nein.«
    »In keinem Gayclub oder sonst wo ? «
    »Nein.«
    »Sind Sie oft in Gayclubs oder anderen S chwulenlokalen?«
    »Ja. W enn ich ausgehe, dann sind das m eist … solche Lokale.«
    »Und dort sind Sie Basta nie begegnet ? «
    »Nein.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, wer er sein oder wo er vielleicht zu finden sein könnte ? «
    Nachdrücklich schüttelte Henning den Kopf. Dann sagte er: »Nein. Ich habe auch nicht vor, ihn zu su … suchen.«
    »Und Sie kennen auch nie m anden, der etwas Ähnlich e s erlebt hat wie

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