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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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aber ich finde, dass sie dafür zu deutlich sind«, sagte Irene.
    Etwa zehn Särge a u s Holz und Metall standen die Wände entlang. Die direkt bei der Tür glänzten m ehr als die anderen, und Irene las d i e Na m ensschilder. Richard von Knecht lag in dem unteren Sarg und Henrik von Knecht über ih m . Vorsichtig tr a t I r ene näher h eran u n d untersuchte den Sarg von Henrik von Knecht. Es dauerte nur ei n e M i nute, b i s s i e den er s t en Kratzer im Metall entdeckte. Er war neu und leu c htete wie eine fri s che Narbe direkt an der Kante unterhalb des Sargdeckels. Beim genaueren Hinschauen entdec k te sie weitere ähnliche Kratzer. W i e sie dorthin gekom m e n waren, war leicht zu verstehen: Der Deckel war schwer, und derjenige, der ihn geöffnet hatte, hatte etwas zwisc h en Sarg u n d Deckel legen m üssen, um sich nicht die Finger zu klemmen.
    Irene gingen eine Menge Dinge gleichzeitig d urch den Kopf. Wie sollten sie vor den neugierigen Augen des Verwalt e rs jet z t nur w eit e r m achen? Nach e i n er W eile wusste s i e, was zu tun war. Vorsichtig, um nicht selbst Spuren zu hinterla s sen, trat sie wieder hinaus in den Sonnenschein.
    »Dort unten sind deutliche S puren der Satanisten. W enn wir reingehen, zerstören wir sie nur. Ich rufe die Spurensicherung. Können wir den Schlüssel solange behalten ? «, fragte sie ernst.
    Gösta Olsson war ganz durcheinander. Nervös strich er sich ü b er s eine m ittlerweile g l änzende Glatze. Zögernd erwiderte er: »Tja … Ich weiß nicht, ob ich das darf. Aber Sie sind schließlich von der Polizei und wollen dieses Problem m it den Satanisten angehen. Da kann es wohl kein Fehler sein, wenn ich Ihnen den Schlüssel überlasse, aber das Regle m ent verbi e tet es uns eigentlich …«
    So ruhig und professionell wie möglich sagte Iren e : » W ir leihen uns den Schl ü ssel nur, da m it die Männer von der Spurensicherung reinkom m e n. In der Zwischenzeit können Sie m it ihrem Chef reden. Falls er den Schlüssel so f ort zurü c kwill, ru f en S i e m i ch ein f ach auf m einem Handy an. Dann fahren wir m it dem Schlüssel zu Ihrem Büro. Falls es Proble m e gibt, übernim m t die Polizei die gesa m t e Verantwortung.«
    Irene reichte Olsson eine ihrer Visitenkarten. Dann klopfte sie ihm auf die Schult e r. Gleichzeitig schob sie ihn Richtung F riedhofstor. W i derwillig setzte er sich in Bewegung.
    Erst als er durchs Tor verschwunden war, drehte sich Irene zu Birgitta um und sagte: »Es ist das hier. J e m and hat sich an Henrik von Knechts Sarg zu schaff e n g e m acht. W i r m üssen den Deckel öffnen und nachsehen.«
    Birgitt a verzo g angewider t da s Gesicht . Abe r si e hatte scho n s c hlimmer e Sa c he n geseh e n al s ein e zweieinhalb Jahr e alt e Leiche . Zu sa mme n ginge n si e wiede r i n das Mausoleum . Iren e legt e ihr e leucht e nd e Tas c henl a m p e a u f de n Decke l de s Na ch barsargs , d a mi t si e e t wa s sehen würd e n.
    »Schau dir die Kratzer an. Die sind ganz neu«, sagte Irene.
    Birgitta nickte. Sie stellten sich neben d e m Sarg auf und packten den Deckel.
    »Eins, zwei und drei«, zählte Irene.
    Bei drei drückten sie m it aller Kraft, und es gelang ihnen wirklich, den Deckel anzuheben.
    Im Sarg lag eingehüllt die Leiche von Henrik von Knecht. Aber nicht die ließ Irene und Birgitta zurückfahren. Neben der Leiche lag ein Kopf, der bereits stark verwest war.
     
     
    » W ir haben also den Kopf von Marcus Tosscander gefunden. Hingegen lagen seine Ar m e und Un t erschenkel nicht in der Krypta oder w i e das schon wieder heißt«, sagte Kommissar Andersson.
    »Mausoleum«, berichtigte ihn Irene.
    Andersson tat so, als hätte er ihre B e m erkung nicht gehört, und fuhr fort: »Das darf keinesfalls an die Presse gelangen. Sonst begreift Basta, dass wir ihm auf der Spur sind.«
    »Sollen wir das Grab bewachen las s en?«, wollte Fredrik Stridh wissen.
    »Ich habe die Bewa c hung bereits angeordnet«, antwortete Andersson.
    Die Männer von der Spurensicherung waren den ganzen Abend am Fundplatz gewesen. Svante Malm war zur morgendlichen Besprechung ers c hienen. Jetzt erhielt er das W ort: »Frau Professor Stridner hat versprochen, von sich hören zu lassen, sobald der Kopf m ithilfe der Zähne und Röntgenaufnah m en zuverlässig identifiziert ist. Der Gerichtsodontologe wird ebenfalls zugezogen. Aber Irene und Birgitta haben bereits festg e stellt, dass es sich bei den ster b lic h en Überresten m it größter

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