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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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üssen wir sc h lie ß li c h anfangen. Ich gedenke, hier in Vesterbro zu beginnen«, sagte Irene.
    Sie zog das Foto von Isabell Lind aus dem U m schlag und legte es vor den beiden dänischen Kri m inalbea m ten auf den Schreibtisch.
    »Gleichzeitig gedenke ich, nach diesem Mädchen zu suchen. Sie ist die Tochter einer Freundin von m i r.«
    Kur z referiert e si e di e Gesch i cht e vo n Isabell . Mølle r und Met z betr a chtete n d a s Fot o eingehend , w ä hren d sie erzählte . A l s si e ferti g war , sagt e Metz : »Si e f inde n sie siche r i n irg e ndein e m Club . Meis t nenne n sic h di e Mädchen i n diese n Et a bliss e ment s Hostesse n ode r Models.«
    »Scandinavian Models … Ich vermute, dass es sich um einen Escort Service handelt«, m einte Peter Møller.
    Metz g ab Irene das Bild z u rück. Mit ei n em großen Gähnen streckte er die A r m e in die Luft und reckte sich.
    »Freunde. E s ist fast sechs. Ich m uss nach Hause zum Abendessen. W i r sehen uns m orgen um acht.«
    Alle drei standen auf. Peter Møller und Irene traten auf den Korridor. Schweigend ging er neben ihr her. Schließlich sagte er: » U nd Sie … wo wollen Sie essen ? «
    »Kom m i ssarin Bentsen hat m i ch in ein Restaurant ganz in der Nähe m eines Hotels eingeladen.«
    »Sehr gut … Ich m eine, sonst hätte ich Sie natürlich eingeladen … aber jetzt sind Sie ja schon m it Beate verabredet.«
    Die Erleichterung in seiner Sti mm e war nicht zu überhören. Irene war ebenso e r l e icht e rt wie er. Pet e r Møll e r h a tte eine di s t a n zie r te A r t, d i e ihr Mühe ber e it e te. Und sie hatte keine sonderliche Lust, etwas gegen diese Distanziert h eit zu unterneh m en. Dafür hatte sie in Kopenhagen keine Zeit. Es gab W i chtigeres, auf das sie sich konze n trieren m usste.
    Møller fuhr sie zum Hotel Alex zur ü ck. Der Verkehr w a r dicht, aber er fuhr geschickt und routiniert. Er hielt direkt vor dem Hotele n t ree an. Ehe Irene ausstieg, sagte er: » Ich kann Sie hier m orgen früh um Viertel vor acht abholen.«
    »Das wäre m i r sehr recht.«
    Sie verabschiedeten sich und wünschten sich gegenseitig einen schönen Abend. In den spiegelnden Glastüren sah Irene, wie der elegante B M W vom fließenden Verkehr aufgesogen wurde und verschwand.
    Als Irene um ihren Schlüssel bat, bekam sie zu ihrem Erstaunen vom Portier außerdem noch einen weißen U m schlag ausgehändi g t . Er war aus dicke m , weißem Papier m it Leinenstruktur und ordentlich zugeklebt. Sie widerstand der Versuchung, ihn bereits im Lift zu öffnen, und wartete, bis sie wieder in ihrem Z i mmer war. Neugierig und ungeduldig öffnete sie ihn nachlässig m i t dem Zeigefinger. Der U m schlag enthielt e i ne st a bile weiße Karte m it folgender M itteilun g : Please come at 22.00. Important! T. T.
     
     
    Tom Tanaka. Er wollte, dass sie ihn noch am selben Abend ein weiteres Mal aufsuchte. W i chtig war es auch. Mit einem vagen Gefühl bevo r stehender Gefahr erinnerte sie sich an seine W orte: »Keikoku. Uke. Okata?«
     
     
    Punkt sieben betrat Irene das Vesuvius of Copenhagen. Sofort m usste sie ihre Befür c htung, in eine billi g e Pizzeria eingeladen worden zu sein, revidieren. Es gab zwar Pizzen, aber die waren groß wie Mühlräder und dufteten ganz wunderbar. Das R estaurant w ar weitläufig und sehr gut besucht. Ein gestresster junger Mann m it abgekä m p ften südländischen Zügen fragte sie in gebrochenem Dänisch, was sie wünsche.
    »Ich bin h i er m it Beate B en t sen verabredet«, sagte Irene. Der Mann verbeugte sich und lotste sie in einen kleineren Rau m , in d e m nur etwa zehn Tische standen.
    Die W ände waren m it Schwarzweißaufnah m en und Plakaten italieni s cher Fil m e dekoriert. Unter dem großen Foto einer lächelnden jungen Sophia Loren saß Beate Bentsen. Sophia Loren lächelte ver f ührerisch direkt in die K a m era. Sie hatte die Ar m e gehoben und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Die Ide a le verändern sich, dachte Irene, als sie be m erkte, dass der F il m star Haare in den Achselhöhlen hatte.
    Der Kelln e r rückte Ir e ne hö f lich ihren Stuhl zurecht, reichte ihr die Karte und verschwand.
    Irene gab der Kommissarin die Hand und begrüßte sie. Der Händedruck war fest, aber zu i h rem Erstau n en stellte Irene fest, dass Beate Bentsens sch m ale Hand trotz der Wä r m e im Lokal eis k alt war. Die Kom m issarin war groß. W i e groß, war schwer zu sagen, da sie jetzt beide saßen. Irene hatte

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